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EU will Roaming-Gebühren abschaffen

Hohe Roamingtarife sind bereits seit Jahren ein Ärgernis für viele Auslandsreisende und seit einigen Jahren beschäftigt sich auch die Europäische Kommission mit diesem Thema. Bereits im Jahr 2002 untersuchte sie die Roamingpreise mehrerer Unternehmen - mit bisher mäßigem Erfolg. Die Preise für das Telefonieren im Ausland sind noch immer sehr hoch. Nun hat die europäische Kommission ihren Vorschlag zur Senkung der Roaming-Gebühren noch einmal untermauert. So schlägt die für Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding vor, "alle ungerechtfertigten Gebühren für die Benutzung des Mobiltelefons im Ausland durch eine Verordnung abzuschaffen. Ein Mobilfunknutzer sollte bei Reisen ins europäische Ausland nicht automatisch höhere Tarife zahlen müssen."
Die neu aktualisierte Website der Kommission zeigt, dass die Gebühren für im Ausland geführte Gespräche immer noch erheblich variieren. In einigen Fällen sind die Auslandgesprächsgebühren in den letzten sechs Monaten sogar gestiegen.
Die Mobilfunkbetreiber reagieren indes kaum. Mit speziellen Roamingtarif habe man bereits Möglichkeiten geschaffen, auch aus dem Ausland günstig zu telefonieren. Jedoch würden diese Angebote von den Verbrauchern nicht angenommen. Ursache, so die EU-Kommission, ist, dass diese Tarife in der Regel mit einer Zustimmungsregelung oder einer zusätzlichen Gebühr verbunden sind.
Derzeit arbeitet die Kommission an einem Vorschlag für eine Verordnung zur Senkung der Roaming-Gebühren. Dadurch könnten alle Gebühren für die Entgegennahme eines Anrufes während eines Aufenthaltes in einem anderem EU-Mitgliedsstaat abgeschafft werden. Für im EU-Ausland getätigte Anrufe könnte die Verordnung den Grundsatz verbindlich machen, dass dafür Inlandspreise zu berechnen sind. So würden einem Mobilfunknutzer bei einem Aufenthalt in einem anderen EU-Mitgliedstaat stets nur die in seinem Wohnsitzland geltenden Gebühren in Rechnung gestellt.