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Geschwindigkeit von Powerlineverbindungen


Die bisherigen Powerline-Adapter können mit Brutto-Datenraten von 85 Mbit/s aufwarten. Mit der neuesten Generation sollen sogar 200 Mbit/s erreicht werden. Damit erreichen diese zwar nicht die Geschwindigkeit eines modernen kabelgebunden LANs, das ein GBit/s erreicht, übertrumpft aber die Geschwindigkeit von WLAN deutlich. Der aktuell schnellste WLAN-Standard (IEEE 802.11g) überträgt Daten mit einer Brutto-Geschwindigkeit von 54 Mbit/s.
 
Um die Geschwindigkeit zu testen, haben wir uns Powerline-Adapter verschiedener Hersteller besorgt. Im Test dabei waren die Geräte der Hersteller Allnet, Zyxel und Tornado.
 
Um ein unverfälschtes Testergebnis zu erhalten, haben wir eine 700 MByte große Datei zwischen zwei Testrechnern über das Netz versendet. Die Adapter wurden immer in die selben Steckdosen gesteckt, damit die zu überbrückende Distanz einheitlich für alle Kandidaten war. Zusätzlich wurde die Datei zum Vergleich noch über WLAN und Fast Ethernet übertragen.
 
Unser Test erzielte folgende Ergebnisse:
Tornado 151Zyxel PL-100 Allnet All1685Allnet 168200EthernetWLANISDN
Brutto-Durchsatz [Mbit\s]85858520010054~0.06
Dauer der Übertragung(in Sek.)29140032815512623825 Std.
Netto-Durchsatz [Mbit\s]19,241417,0736,1344,423,53~0.06
 
Der Vergleich zeigte, dass die erreichte Nettoübertragungsrate der 85 Mbit-Adapter leicht über der eines WLAN lag. Mit einem Adapter, der einen Bruttodurchsatz von 200 Mbit/s erreicht, konnte die Übertragungszeit der Testdatei jedoch merklich gesenkt werden. In Punkto Geschwindigkeit muss sich Powerline also nicht hinter einem kabellosen Netzwerk zu verstecken.
 
Erfreulicherweise sind die Adapter eines Standards untereinander kompatibel. Jedoch lassen sich keine Netze realisieren in denen sowohl Adapter des HomePlug 1.0 als auch des neuen HomePlug AV-Standards (200 MBit\s)Verwendung finden.
 
Entscheidenden Einfluss auf die Netto-Übertragungsrate hat die Entfernung. So geben die Hersteller Distanzen von 200 bis 300 Meter für die Datenübertragung an. Bei einer Überschreitung sinkt auch hier die Datenrate rapide ab. Im den heimischen vier Wänden sollte die Distanz jedoch keine Rolle spielen. Zusätzlich muss man sich bewusst sein, dass es sich bei PLC um ein so genanntes shared Medium handelt, d.h. alle Teilnehmer teilen sich die Übertragungsrate. Je mehr Teilnehmer desto geringer die Übertragungsgeschwindigkeit.
 
Auch die Qualität der eingesetzten Stromkabel ist von nicht zu unterschätzendem Einfluss. In Neubaugebieten kann diese Technik bedenkenlos eingesetzt werden. In Altbauten mit Kabeln, die nicht mehr der modernen Technik entsprechen, kann die Datenrate dagelegen rapide absinken. Im schlimmsten Fall ist sogar keine Kommunikation mehr möglich. Üblicherweise werden Wohnungen mit drei Strom führenden Leitungen (L1, L2, L3) auch Phasen genannt versorgt. Ideal ist es, wenn alle Geräte an einer Phase hängen. Sollte dies nicht der Fall sein, kommt das eingespeiste Signal an den anderen beiden Phasen stark gedämpft an, was zu einer Minderung der Datenrate führt. Ein Phasenkoppler kann dieses Problem jedoch beheben.