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Sicherer als WLAN


Sicherer als WLAN
In Punkto Sicherheit hat besonders der Ende 2005 verabschiedete Homeplug AV-Standard zu einer Verbesserung der Situation geführt. Dadurch wurde nicht nur eine schnellere Datenrate von bis zu 200 MBit/s garantiert, sondern zugleich ein neues Verschlüsselungsverfahren eingeführt. Dabei wurde der alte 56-Bit-DES- durch den sicheren 128-Bit-AES-Algorithmus ersetzt.
 
Das Verschlüsselungsverfahren AES (Advanced Encryption Standard) ist ein symmetrisches Blockchiffrierverfahren. Dieses Verfahren arbeitet rundenbasiert. Dabei läuft die Verschlüsselung bzw. Entschlüsselung in mehreren gleichartigen Runden ab, wobei in jeder Runde die Datenblöcke substituiert und transpositioniert werden.
 
Jedoch muss man sagen, dass eine Verbindung über Powerline relativ sicher ist. Um die Signale aufzufangen, ist schon eine physikalische Nähe zum Stromnetz erforderlich. Wird ein Trennfilter verwendet, muss der Versuch die Verbindung anzuzapfen schon as der eigenen Wohnung erfolgen.
 
Es muss jedoch erwähnt werden, dass sich PLC-Netze gegenseitig stören können. Realisieren in einem Mietshaus zwei Nachbarn ein lokales Netzwerk mittels PLC-Adapter sollten im Normalfall die Signale des benachbarten Mieters so stark gedämpft sein, das keine Störung auftritt.
 
Tritt trotz alledem eine Störung auf, kann durch den Einbau eines Trennfilters am Stromzähler eine Entkopplung erreicht werden. Zugleich wird dadurch verhindert, dass die eigenen Signale die Wohnung verlassen. Wird ein Filter verwendet sollte darauf geachtet werden, dass dieser einen Phasenkoppler enthält.
Achtung: Die Installation darf nur von einer Fachkraft durchgeführt werden. 
 
Fazit:
Im Vergleich zu WLAN oder dem kabelgebundenen Ethernet besitzt die PowerLine-Technik Vor- und Nachteile. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Die PLC ist in der Zwischenzeit ausgereift, sodass sie in unserem Test auf Anhieb gut funktionierte. Aufgrund ihrer einfachen Installation hat sie sich ein dickes Plus verdient. Sie ist fast so flexibel einsetzbar wie WLAN. Wird der Standort eines Rechners verändert, zieht der Adapter mit um und wird an der neuen Stelle einfach wieder eingestöpselt. Ein weiterer Vorteil ist die Sicherheit. Im Gegensatz zum WLAN sind die Signale auf das eigene Stromnetz begrenzt, was es fast unmöglich macht, von außen in das Netz einzudringen.
 
Aber auch Nachteile bringt die Technik mit sich. So ist die Qualität der Übertragung von der Stromleitung abhängig und auch andere Stromverbraucher können die Übertragung beeinflussen. In Sachen Geschwindigkeit hinken sowohl PowerLine als auch WLAN immer dem kabelgebundenen Netzwerk hinterher. Im direkten Vergleich haben aber weder WLAN noch Powerline entscheidende Geschwindigkeitsvorteile.
 
Ein logisches Manko: die Technik kann leider nur dort eingesetzt werden, wo auch Steckdosen vorhanden sind. Deshalb gelingt das gemütliche Surfen im Garten wohl nur, wenn man bereit ist sich eine Verlängerungsschnur bis zum Einsatzort zu legen.
 
Im Endeffekt sollte man sich wie immer im voraus überlegen, wo welche Technologie zum Einsatz kommen soll. Denkbar wäre beispielsweise, das bestehende Ethernet-LAN mit einem PLC-Router an die neue ADSL 2+ Internetanbindung anzuschließen. Da die Daten nun auch über die Stromleitung verteilt werden, wird eine Außensteckdose genutzt und mittels W2PAP-Adapter zusätzlich noch der Garten mit WLAN versorgt.
 
(September 2006)