Powerline kann WLAN ersetzen, unter Umständen

WLAN entwickelt sich immer mehr zum Standard, wenn es um die Einrichtung eines lokalen Netzwerkes geht. Die Vorteile liegen auf der Hand: ein lästiges und optisch unschönes Kabelverlegen ist nicht mehr notwendig und man kann man fast unabhängig vom Standort im Internet surfen und auf sein Netzwerk zugreifen – solange man das WLAN-Signal empfängt.
Aber WLAN hat auch einige Nachteile: So hat die PC-Feuerwehr - Deutschlands ältester Computer Service - herausgefunden, dass mehr als jedes dritte Funk-Netzwerk unsicher ist. Ohne ausreichende Verschlüsselung können sogar Laien mühelos in das WLAN eindringen und auf Kosten des WLAN-Betreibers mitsurfen oder dessen Daten ausspionieren.
 
Eine einfach Möglichkeit ein flexibles, schnelles und zugleich sicheres Netzwerk zu errichten, ist die Nutzung des hausinternen Stromnetzes. "Es ist nicht nur abhörsicherer, sondern funktioniert als PC-Netzwerk auch wunderbar durch Betonwände und Decken hindurch. Auch Anwendungen wie die Verteilung von Audio- und Videodaten oder die Videoüberwachung und Hausautomatisierung sind mit dieser Art von Netzwerks kein Problem," erklärt Michael Kittlitz, Geschäftsführer der PC-Feuerwehr.
 
Aber ist das Surfen über das Stromnetz (auch Powerline Communications (PLC) genannt), eine ernstzunehmende Alternative zu WLAN? Wie schnell werden die Daten über das Stromnetz transportiert? Und wie sicher sind sie? Tariftip.de hat die Technik und die Geräte getestet.
 
Was ist Powerline?
Vor wenigen Jahren wurde das Surfen über das Stromnetz als die Alternative für Breitband-Internet angepriesen. Jedoch stellte sich relativ schnell heraus, dass aufgrund technischer Probleme diese Erwartungen nicht erfüllt werden konnten. Das verwendete Verfahren sorgte dafür, dass Stromleitungen zu Sendeantennen werden und dadurch deren Störfelder unter Umständen andere Funkdienste, wie beispielsweise den der Polizei behindern können.
 
Allerdings gibt es noch einen weiteren Verwendungszweck für PLC, die so genannte Inhouse-Vernetzung. WLAN besitzt den Nachteil, dass dicke Betonwände oder auch andere Hindernisse die Bandbreite einschränken können bzw. gar keine Kommunikation zulassen. Kabelgebundene Netzwerke erfordern zur Vermeidung von quer durch den Raum verlaufender Stränge ein aufwendiges Verlegen der Kabel, das sogar zu Mauerdurchbrüchen führen kann. Hier setzt Powerline an. Überall da, wo sich zu Hause eine Steckdose findet, kann das Netzwerk vergrößert werden. Lästiges Strippenziehen entfällt und das Netzwerk ist auf den eigenen Stromkreis beschränkt, was das Netzwerk sicherer macht als WLAN.