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Triple Play – Was ist das, wie funktioniert es?


Triple-Play-Angebote sind nach Meinung der Telekommunikationsbranche die großen Newcomer. Dabei können nur Wenige mit dem Begriff wirklich etwas verbinden. Soviel vorweg: Es geht um telefonieren, surfen und fernsehen über einen einzigen Anschluss.


Triple Play verspricht den Kunden viele Vorteile. Zunächst erweitern sich die Möglichkeiten, schnell im Internet zu surfen und Fernsehprogramme zu empfangen, denn in Gebieten, wo es gängige DSL-Zugänge nicht gibt, können die Wege der klassischen Fernsehübertragung über das Kabelnetz auch für Internetzugang und Telefon genutzt werden. Gleichzeitig hat man es nur noch mit einem Anbieter zu tun, der für Telefon, Internet und Fernsehen bzw. Video on Demand eine Gesamtrechnung schickt. Flatrates sollen dabei gleichzeitig für kalkulierbare Kosten sorgen.

Weiterhin bietet digitales Fernsehen die Vorteile, von Sendezeiten unabhängig auf eine enorme Vielzahl von Angeboten zugreifen zu können. Schließlich wird Fernsehen damit interaktiv: Zuschauer können in einigen Formaten über den Fortgang einer Seriengeschichte abstimmen oder entscheiden, welche Tonübertragung oder Kameraperspektive sie zum Beispiel bei Sportübertragungen wünschen.

In diesem Tariftip-Ratgeber stellen wir Ihnen die aktuellen technischen Standards vor, die für Triple Play notwendig sind und geben einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. Halten die neuen Angebote, was sie versprechen? Bieten die neuen Angebote wirklich mehr Komfort und Qualität in Information und Unterhaltung?

Triple Play - Netzstandards
Durch die Digitalisierung und die Nutzung verschiedener Übertragungsfrequenzen ist es inzwischen möglich, sowohl über die Telefonleitung fernzusehen als auch über das TV-Kabel zu telefonieren. Die Telefonnetzbetreiber rüsten dabei auf VDSL auf, um die Bandbreite zu erhöhen. Auf der anderen Seite müssen die Kabelnetzbetreiber ihre Netze rückkanalfähig ausbauen, damit die Kunden auch Daten senden können, um zu telefonieren oder Emails zu schreiben.

Grundsätzlich benötigt Triple Play Übertragungstechniken, die Raten bis zu 50 Megabit pro Sekunde ermöglichen. Diese hohen Standards sind bei TV-Übertragungen im Internet nötig, wenn zeitgleich auch Internet und Telefon genutzt werden sollen, besonders wenn sich zukünftig HDTV durchsetzt. Sechs Megabit pro Sekunde gelten als Minimum, um große Daten über das Internet zu transferieren oder Online-Spiele zu nutzen, während der Fernseher einigermaßen störungsfrei läuft. Das geht mit den herkömmlichen Telefonleitungen oder per Satellit nicht, sondern nur über Kabelnetze und VDSL-Netze.

Zur Zeit nutzen noch die meisten Menschen einen Telefon-/Festnetzanschluss, um zu telefonieren und im Internet zu surfen, ob analog, per IDSN oder DSL. Für Triple Play müssten sie sich einen schnellen DSL-Anschluss einrichten lassen, was bislang noch nicht überall in Deutschland möglich ist.

TV-Kabelanbieter erreichen grundsätzlich dagegen etwa 70 Prozent der Bevölkerung – auch wenn noch längst nicht das gesamte Netz internetfähig ist. Die Kabelnetzbetreiber haben jedoch bereits Triple Play für sich entdeckt und begonnen, ihre Netze sukzessive auszubauen.

Bei den Fernsehkabeln liegen auch die größten Möglichkeiten für interaktives Fernsehen: Im TV-Kabel können klassisches Fernsehen und Internet-Fernsehen (IP-TV) eine gemeinsame Plattform nutzen, bei der sich Zuschauer zum Beispiel während einer Sendung per Live-Chat über die Inhalte austauschen können oder sogar in die Sendung eingreifen. Damit werden die Kabelnetzbetreiber ernstzunehmende Konkurrenten zur Deutschen Telekom AG.

Aber auch andere Telefongesellschaften wollen sich am wachsenden Markt etablieren. Vor allem in den Ballungsräumen haben sich regional-tätige Unternehmen eingefunden, um eigene Triple-Play-fähige DSL-Anschlüsse anzubieten. Immer mehr von ihnen werben mit eigenen, Telekom-unabhängigen DSL- und Telefonanschlüssen. Die große Konkurrenz und der beginnende Wettbewerb kann den Verbrauch schlussendlich nur freuen. Mehr Angebote und sinkende Preise wären die logische Folge.