WAP: Der Wegbereiter für das mobile Internet
WAP: Der Wegbereiter für das mobile InternetDer Startschuss für das Internet auf dem Handy fällt schließlich 1999, als auf der Cebit "Wireless Application Protocol" oder kurz WAP präsentiert wurde. Mittels der Techniken und Protokolle, die sich hinter diesem Namen verbergen, soll das Internet an die erschwerten Bedingungen auf dem Handy angepasst werden. Das heißt langsamere Datenverbindungen, verzögerte Antworten des Endgerätes und winzige damals in der Regel noch schwarz-weiß Displays.
Die Konkurrenz lässt nicht lange auf sich warten und so geht parallel in Japan i-mode an den Start. Während die WAP-Auftritte sehr textlastig gestaltet sind, locken die i-mode Seiten den User schon mit Farben und Grafiken. Möglich wird dies durch die unterschiedlichen Sprachen, die für die Erstellung der Seiten verwendet werden.
Während WAP mit dem schlichten XML operiert, verwendet i-mode CHTML, das die Internetsprache HTML auf die wichtigsten Dinge reduziert. Es sollte aber noch bis 2002 dauern, bis i-mode auch auf dem deutschen Mobilfunkmarkt erhältlich ist. Damals präsentiert E-Plus als Exklusivanbieter die Technologie auf der Cebit. Etablieren kann sich i-mode in Deutschland aber nicht, was wohl an der Bindung an einen einzigen Netzbetreiber liegt. Nach nur vier Jahren stellt E-Plus 2006 den Betrieb von i-mode ein.
Die volle Bandbreite des World Wide Web können WAP- und i-mode-User aber noch lange nicht genießen. Die geringe Datenübertragungsrate bremst das Surfvergnügen mächtig ab. Mehr als 9600 Bit/sec sind im damaligen GSM-Netz nicht möglich. PCs hingegen gehen Anfang der 90er Jahre mit 56.000 Bit/sec ins Netz.
Foto: Es dauerte eine Weile, bis die Displays so groß waren, dass man WAP als Informationsmedium komfortabel nutzen konnte. (Nokia)