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Von Servern und Paketen


Soll die Rufnummer kontaktiert werden, passiert folgendes: Der Anrufer wählt die Nummer des gewünschten Teilnehmers. Bislang wird noch keine Sprache übertragen, sondern ein für Anrufen und Beenden des Gespräches zuständiges Protokoll richtet eine Anfrage an den SIP-Server. Dieser leitet den Anrufwunsch an das Endgerät oder den Router des Angerufenen weiter. Ist die IP-Adresse erreichbar, meldet das Endgerät dem Server ein Ok zurück, was dieser an den Anrufer weiterleitet. Dieses reagiert mit einem Freizeichen, beim Angerufenen ertönt das Klingelsignal.
 
Ab jetzt ist der Server nicht mehr notwendig, die beiden Telefone tauschen die Daten selbständig aus. Nimmt der Angerufene ab, meldet er sich. Dabei geschieht Folgendes: Die menschliche Sprache wird von dem Mikrofon aus einem analogen in ein digitales Signal umgewandelt. Gleichzeitig wird es in kleine Datenpakete zerlegt, die auf die Reise zum anderen Telefon geschickt werden. Dieser Strom darf nicht verzögert werden. Auch dürfen keine Pakete verloren gehen.
 
In Millisekunden rasen die Daten durch die LeitungDiese Datenpakete werden aber nicht einfach so auf die Reise geschickt. Meistens werden sie auch noch komprimiert, so dass die Datenleitungen einen höheren Durchsatz haben. Spezielle Codecs sorgen dafür, dass die Daten in der Menge zwar geringer, aber dennoch verständlich bleiben. Die meisten Codecs benutzen hierfür ein Verfahren, bei dem die für Menschen nicht hörbaren Signale wegelassen werden. So ähnlich funktioniert auch das mp3-Verfahren, mit dem Musikstücke „heruntergerechnet“ werden.
Diese Pakete werden am Lautsprecher des Angerufenen minimal verzögert wieder zusammengesetzt und in Sprachnachrichten zurückverwandelt – es entsteht ein Gespräch.
 
Legt einer der Teilnehmer auf, schickt dessen Endgerät eine Nachricht an den Server. Dieser sendet die Nachricht an das andere Telefon, beide Geräte beenden die Verbindung.