Internet via Funk
Eine Alternative, die auf dem IT-Gipfel in Darmstadt heftig diskutiert wurde, ist Internet via Funk. Die Digitalisierung der Rundfunksysteme hat dafür gesorgt, dass für terrestrisches Fernsehen weniger Frequenzen benötigt werden als zu analogen Zeiten. Und die „digitale Dividende“, die DVB-T geschaffen hat, weckt nun Begehrlichkeiten bei den Telekommunikationskonzernen.
Allen voran Deutsche-Tekom-Chef René Obermann reklamierte den Anspruch auf die frei gewordenen Funkfrequenzen. Unterstützung fand er beim Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU). Es gibt jedoch ein Problem: Für Rundfunkfrequenzen ist nicht der Bund zuständig. Vielmehr fallen diese in die Kompetenz der Länder– und die sehen keinen Grund zur Eile.
Zum einen machen Breitband-Pilotprojekte wie das im thüringischen Ballstädt Hoffnung, dass sich die Situation für den ländlichen Raum bessern könnte. Die 700-Seelen-Gemeinde in der Nähe von Gotha, bis dato ein typisches Beispiel für Landstreiche ohne DSL-Versorgung, bekommt ein VDSL-Netz, über das Datenmengen mit einer Geschwindigkeit von maximal 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) übertragen werden können.
Das Netz wurde von Arcor verlegt und kostet die Vodafone-Tochter laut eigener Aussage einen sechsstelligen Betrag. Dass die Wahl ausgerechnet auf Ballstädt fiel, hat mit der Eigeninitiative der Gemeinde zu tun, die die Kosten der Verlegung der Leerrohre für das VDSL-Netz übernahm.