Tests unter realen Bedingungen
Zum anderen möchte man in den Bundesländern verhindern, dass, wie im Falle von UMTS geschehen, bundesweit Frequenzen ohne Auflagen versteigert werden. Dies führte in der Praxis dazu, dass zunächst und vor allem die Ballungsräume und erst in zweiter Linie und sehr viel weniger das platte Land mit Internet versorgt wurden.
Also schwebt z.B. der Landesmedienanstalt für Kommunikation (LfK), die in Baden-Württemberg für die Vergabe von Rundfunkfrequenzen zuständig ist, vor, die frei gewordenen Frequenzen umsonst zu vergeben. Dafür müssten sich die Lizenznehmer dann allerdings an strikte Auflagen halten, d.h. Internet via Funk zuerst in den ländlichen Gemeinden anbieten, in denen die Not am größten ist.
In Brandenburg läuft bereits ein Pilotprojekt für Internet via Funk, in Baden-Württemberg möchte man hiermit im Jahr 2009 beginnen. „Es ist sehr wichtig, dass unter realen Bedingungen getestet wird, ob Internet via Funk eine leistungsfähige Alternative zu DSL ist“, so LfK-Sprecher Axel Dürr gegenüber tariftip.de „Zudem muss herausgefunden werden, ob beispielsweise die Übertragung von Fernsehen via Antenne oder TV-Kabel durch Internet via Funk gestört wird.“
Für Internet via Funk stehen zurzeit mehrere Technologien zur Auswahl. Eine mögliche Technologie für das Pilotprojekt im „Ländle“ könnte Long Term Evolution (LTE) sein. Der Mobilfunkstandard, der dereinst UMTS beerben soll, schafft unter idealen Bedingungen bis zu 25 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Downlink.