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Wettlauf gegen die Zeit


Damit ist LTE ungefähr so schnell wie das aktuelle VDSL-Glasfasernetz der Deutschen Telekom. Dennoch glaubt man bei der LfK, das Internet via Funk nur punktuell „weiße Flecken“ auf der deutschen Breitbandkarte füllen kann, aber nicht für eine flächendeckende Versorgung geeignet ist. Zu dieser Einschätzung trägt auch die rasante technologische Entwicklung bei. Wenn man jetzt auf dem Lande schon froh ist, via DSL mit einem oder zwei Mbit/s zu surfen, dürfte diese Bandbreite in ein paar Jahren nicht mehr ausreichen.

In einzelnen Fällen bringt die Nähe zu einer Vermittlungsstelle auch einem kleinen Ort DSLAls geeigneter für eine flächendeckende Breitbandversorgung gilt deshalb die Glasfaser. Vielfach wurden diese von einzelnen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen verlegt, die auf eine schnelle und sichere Datenverbindung angewiesen sind. Dazu zählen z.B. Sparkassen- und Bankfilialen, Polizeidienststellen oder öffentliche Verwaltungen. Aber auch die großen Telekommunikationsanbieter haben ihre Verteilerstellen vielerorts mit Glasfaserkabeln verbunden.

Diese „Datenautobahnen“ auf Basis optischer Leiter könnten genutzt werden, um Internetsignale zumindest bis zu einem gewissen Punkt weiterzuleiten. Das Problem: Über den regionalen Verlauf der Leitungen gibt es keine gesicherten Daten, da Bebauungspläne eine rein kommunale Angelegenheiten sind. Zudem geben gerade die Telekommunikationsanbieter, die sich die Breitbanderschließung des ländlichen Raums auf die Fahnen geschrieben haben, Einzelheiten über ihre Glasfaserleitungen nur sehr ungern preis. In Baden-Württemberg versucht man deshalb, die unkooperative Haltung so mancher Anbieter zu überwinden und lokale Unternehmen für die Breitbandversorgung der Allgemeinheit in die Pflicht zu nehmen.

Dass mitunter lokales Engagement zum Erfolg führen kann, zeigt das Beispiel der Ortschaften Birkenhügel und Pottiga. Wie die „Ostthüringer Zeitung“ berichtet, nutzen die beiden Gemeinden unweit der bayerischen Landesgrenze zu Hof die Tatsache, dass unter ihrem Boden Leerrohre verlegt wurden, die nun für die notwendige Kabelanbindung zur nächsten DSL-Verteilerstation der Deutschen Telekom genutzt werden – eine sehr billige Lösung, denn ansonsten kostet ein auszuschachtender Glasfaserkilometer laut Telekom rund 50.000 Euro. Den Einwohner von Birkenhügel und Pottiga soll es recht sein, denn sie surfen ab nächsten Sommer mit bis zu 16 Mbit/s im World Wide Web.