Erstes Pilotprojekt in Europa

Im nordwestlichen Brandenburg wird zum ersten Mal in Europa ein Internetzugang über Rundfunkfrequenzen getestet. Das Pilotprojekt in Wittstock an der Dosse wird von der Deutschen Telekom und der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) betrieben.

Nach Angaben der Telekom ist Internet via Funk ein Modell, Regionen, in denen man bislang nur sehr langsam im World Wide Web surfen konnte, mit breitbandigem Internet zu versorgen. „Das Pilotprojekt ist eine ausgezeichnete Gelegenheit die Vorteile des Einsatzes von Frequenzen aus der ,digitalen Dividende‘, d.h. aus dem UHF-Bereich unterhalb 862 Megahertz, für die Versorgung des ländlichen Raumes zu studieren und erste Erfahrungen zu sammeln“, so Günther Ottendorfer, Geschäftsführer Technik bei T-Mobile Deutschland. „Diese Frequenzen sind ideal geeignet, um in einem ersten Schritt die Breitbandlücken in Deutschland zu schließen.“

Die Basisstation für das Pilotprojekt ist auf dem Funkmast in der Nähe des Autobahndreiecks Wittstock, an dem die Autobahnen 19 und 24 zusammenkommen, angebracht worden. Im Rahmen des Feldversuchs werden rund 100 Testgeräte verteilt.

Das Projekt dient nach den Angaben von Telekom und MABB dazu, die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einen Regelbetrieb im Rundfunkspektrum zu klären. Es gehe um die Ermittlung der praktisch erzielbaren Reichweiten und der Bandbreite in der Funkzelle unter den lokalen Ausbreitungsbedingungen. Ein weiteres Hauptaugenmerk gelte den wechselseitigen Interferenzen zwischen dem digitalen terrestrischen Fernsehen DVB-T und dem Funkbetrieb für Breitband-Internet und Lösungen für die Beseitigung oder Reduzierung möglicher Störungen.