Fairer Wettbewerb

Die Bundesregierung hat also die Qual der Wahl. Einerseits ist der Bund direkt und indirekt über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an der Deutschen Telekom beteiligt. Andererseits hat der funktionierende Wettbewerb der Anbieter erst dazu geführt, dass Deutschland den jahrelangen Rückstand bei der DSL-Versorgung aufholen konnte.

Im Moment scheinen die Konkurrenten der Telekom gar nicht so schlechte Karten zu haben. „Um noch bestehende Versorgungslücken in der Fläche rasch zu schließen und die Leistungsfähigkeit unserer Telekommunikationsinfrastruktur weiter zu steigern, müssen wir wettbewerbskonforme Anreize für Investitionen in neue, breitbandige Funk-, Kabel- und Glasfasernetze setzen“, so der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, heute in einer offiziellen Stellungnahme.

Ein zweites Indiz, dass für einen Vorteil der Telekom-Wettbewerber spricht, ist die Rolle der Bundesnetzagentur. Nicht umsonst lobt Glos, dass die „Erfolgsgeschichte“ des deutschen Telekommunikationsmarktes „ohne wettbewerbliche Rahmenbedingungen und eine vernünftige Regulierungspolitik so nicht denkbar gewesen“ wäre. Eine Lockerung der Regulierung des Marktführers Telekom durch die Netzagentur scheint also wenig wahrscheinlich.

Wahrscheinlicher ist hingegen, dass alle Telekommunikationsunternehmen gleichermaßen in die Fläche expandieren, denn sie müssen dies tun, um neue Kunden zu gewinnen. In den Ballungszentren ist der Markt weitgehend gesättigt, so dass einige Anbieter zum ersten Mal sinkende Kundenzahlen zu vermelden hatten. Zudem jagen dort die TV-Kabelnetzbetreiber den DSL-Providern Marktanteile ab.