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Wettbewerb um die Fläche


Kann Entscheidung der Bundesnetzagentur gemütlich abwarten: Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU)Das Verfahren zur Festlegung der TAL-Entgelte begann bereits am 20. Januar 2009. Die Unternehmen rechnen mit einer entsprechenden
Entscheidung bis zum 31. März diesen Jahres. Bis dahin dürfte auch die Bemühungen der Telekom und ihrer Konkurrenten um die Entscheidungsträger der Politik weitergehen.

Die Deutsche Telekom hatte der Bundesregierung angeboten, rund zwei Milliarden Euro zu investieren, um die letzten Ortschaften ohne DSL mit breitbandigem Internet zu versorgen. Ganz uneigennützig ist die Offerte nicht, denn Telekom-Chef René Obermann will dafür zwei Gegenleistungen. Die Wettbewerber sollen nicht nurhöhere Mietpreise zahlen, wenn sie die Leitung der Telekom mitnutzen. Darüber hinaus soll die Regulierung durch die Bundesnetzagentur wesentlich gelockert werden.

Die Wettbewerber der Telekom unterstellen dem Ex-Monopolisten, den angebotenen Netzausbau auf ihre Kosten voranzutreiben zu wollen. Deshalb legten sie ihrerseits nach. Telefónica, HanseNet, Freenet & Co boten der Bundesregierung an, binnen eines Jahres alle deutschen Haushalte an ein breitbandiges Netz anzuschließen – und das für etwa die Hälfte der Summe, die die Telekom veranschlagt.

Insofern hat die Entscheidung der Bundesnetzagentur Signalwirkung. Erhöht sie die TAL-Entgelte, wäre dies eine Vorentscheidung zu Gunsten der Telekom. Senkt sie die Entgelte, wären die Wettbewerber des früheren Monopolisten in einer besseren Position. Bundeswirtschaftsminister in zweifelsohne in der besten Position. Die hochbrisante Entscheidung pro oder contra Telekom wird ihm von der Bundesnetzagentur abgenommen.