DVB-T-Handys als Verkaufsrenner
DVB-H sollte dann 2008 starten, doch da der Plattformbetreiber Mobile 3.0 die Lizenz zurückgeben musste, wurde daraus erst einmal nichts. Das Konsortium, in dem die Verlagshäuser Holtzbrinck und Burda maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidungen hatten, konnte sich mit den Sendern nicht über die Modalitäten der Einspeisung einigen.
So waren ARD und ZDF strikt dagegen, verschlüsselt auszustrahlen. Außerdem wollten die Öffentlich-Rechtlichen mehr Sendeplätze, als ihnen die Privaten zugestehen wollten. Last but not least ging es aber auch um das liebe Geld. So schaffte es Mobile 3.0 nicht, sich mit den Mobilfunk-Providern auf einen Kompromiss zu einigen, der für beide Seiten tragbar gewesen wäre.
Am Ende nahmen die ersten Mobilfunk-Provider das TV-Handy LG HB620T in ihr Sortiment auf. Das LG-Handy brachte Fernsehen nicht im DVB-H-, sondern im DVB-T-Standard aufs Handy. Dadurch hielten sich zwar die Akkulaufzeiten in Grenzen, doch das TV-Angebot war kostenlos.
Gratis-Handy-TV stellt sich als Erfolgsgeschichte heraus. Das HB620T verkaufte sich über 500.000 Mal. Kürzlich brachte LG Electronics das zweite DVB-T-Handy auf den Markt. Das LG KB770 konnte im Tariftipp.de-Test auch mit guten Telefonqualitäten aufwarten.
© Tariftipp.de, 27. Februar 2009