Internet-by-Call verliert Marktanteile

Internet-by-Call nimmt ab, DSL legt zu – das ist die Bilanz des jüngsten Jahresberichts der Bundesnetzagentur. Nach Einschätzung der Bonner Behörde dürfte sich diese Entwicklung in diesem Jahr noch verschärfen.

Laut Jahresbericht 2008 kam es vor allem im letzten Jahr zu einem regelrechten Einbruch von analogen und ISDN-Internetverbindungen. Die Bundesnetzagentur schätzt, dass im abgelaufenen Jahr nur noch rund zehn Milliarden Verbindungsminuten auf Basis schmalbandiger Netze abgerechnet wurden.

Damit haben sich die Internetverbindungsminuten im Schmalbandbereich in den letzten Jahren konsequent verringert. Wurden 2001 noch 127 Milliarden Verbindungsminuten generiert, waren es laut Bundesnetzagentur 2004 nur noch 113 Milliarden Minuten. Im Jahr 2005 wurden nur noch 84 Milliarden Minuten generiert, 2006 sank das Minutenvolumen auf 60 Milliarden und 2007 auf 34 Milliarden.

Als Grund nannte die Agentur den massiven Ausbau von DSL und anderen Breitbandtechnologien. Gegenüber den Ländern Europas, die in Sachen schnelle Internetzugänge führend sind, holt Deutschland hier weiter auf. Ende 2008 zählte die Netzagentur rund 22,6 Millionen Breitbandzugänge. Dies entspreche einer Penetrationsrate von 57 Prozent. Zudem habe die Bundesrepublik zwischen Juli 2007 und Juli 2008 mit 4,2 Millionen neuen Internetanschlüssen den höchsten absoluten Zuwachs in ganz Europa verzeichnet.

Zudem bekommt Internet-by-Call in jüngster Zeit massive Konkurrenz durch das mobile Internet. So erwartet beispielsweise O2 für das laufende Jahr eine Verdreifachung seiner UMTS-Kunden. Neben UMTS-Optionen für den Handy-Tarif setzen die Münchener auf UMTS-Sticks – mit Erfolg. Die Discount-Tochter FONIC konnte Ende 2008 allein 20.000 Nutzer verbuchen, die die 2,50 Euro teure Tages-Flatrate des Anbieters nutzen.

© Tariftipp.de, 27. April 2009