Sony Ericsson W508: Verwandlungskünstler unter den Walkman-Handys
Ein Handy, viele Covers - mit dem W508 hat Sony Ericsson wieder ein Handy im Angebot, das sich der Nutzer so individuell gestalten kann, wie er möchte.
Junge Leute haben wenig Geld, sind mobil und lieben Musik – genau auf diese Zielgruppe zielt das W508 ab.
Das neue Walkman-Handy von Sony Ericsson liegt für eine unverbindliche Preisempfehlung (UVP) von 249 Euro in den Läden. In Online-Shops ist es dagegen schon für etwa 190 Euro zu haben.
Dafür bekommt man ein Handy, das trotz dieses günstigen Preises optisch aus der Masse heraussticht. Der besondere Clou des W508 sind die sogenannten Style-Up-Cover. Die Idee ist nicht neu, schließlich war es schon in den 90ern ein beliebter Sport unter Nokia-Nutzern, die Gehäusefarbe ihres Handys auszutauschen.
Dennoch dürfte die Idee gerade bei Lifestyle-Liebhabern auf Gegenliebe stoßen, schließlich hat man so immer das passende Handy zum Kleid respektive Hemd. Im Lieferumfang ist neben dem grauen Original-Cover schon einmal vorsorglich ein orangefarbenes Austausch-Cover enthalten.
Der Klappmechanismus des Sony-Ericsson-Handys macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Drückt man hingegen die erste Taste des W508, merkt man leider deutlich, dass es sich um ein Einsteigergerät handelt.
Die Nummertasten des Handys sind für ein Klapp-Handy ausreichend konturiert, aber der Druckpunkt ist so weich, dass man nicht immer merkt, ob man nun eine Taste gedrückt hat oder nicht. Die Steuertasten machen ebenfalls einen recht schwammigen Eindruck.
Dieser Umstand fällt natürlich insbesondere beim Verfassen von SMS ins Auge. Anders als beim ebenfalls kürzlich vorgestellten W395 ist beim W508 die gewohnt logische T9-Worterkennung der Sony-Ericsson-Handys an Bord. Selten gebrauchte Wörter à la „Fortuna“ muss das T9 nicht lernen, sondern kann sie schon.
Beim Telefonieren kann das W508 nicht ganz an die Leistungen teurerer Handys von Sony Ericsson anknüpfen, ist dem günstigeren W395 in diesem Punkt jedoch deutlich überlegen. Sprachqualität und Netzempfang sind mehr als ordentlich. Das Aufrufen von Telefonnummern aus der Kontaktliste geht schnell von der Hand. Ebenfalls positiv: Da das W508 ein Quadband-Handy ist, kann es weltweit eingesetzt werden.
Die Kamera ist zwar intelligent im oberen Gehäuseteil platziert und kann so nicht so leicht von der Hand des Fotografierenden verdeckt werden, dennoch ist sie nicht gerade die Stärke des W508. Nominell besitzt sie 3,2 Megapixel Auflösung, aber der digitale Zoom schafft maximal nur eine 3,2-fache Vergrößerung. Für Tagesaufnahmen sind die Leistungen für ein Einsteiger-Handy allerdings mehr als akzeptabel:
Bei Innenaufnahmen lässt das W395 Kontrast vor allem bei größeren Flächen vermissen:
Nachtaufnahmen mit dem W508 sind mangels Blitz ein Va-Banque-Spiel. Erst die weißen Nächte von Hamburg lassen die verwaiste HSH-Norbank-Arena wenigstens erahnen:
Wie bei Sony-Ericsson-Telefonen üblich macht das W508 beim Übertragen von Fotos, Songs oder Videos zum PC keinerlei Probleme. Das Walkman-Handy wird sowohl unter Windows Vista als auch unter dessen Vorgänger XP als Massenspeicher erkannt. Auch das Koppeln mit anderen Bluetooth-Endgeräten klappt hervorragend.
Wer viel mobil im Netz surft, hat am W508 durchaus seine Freude. Das Sony Ericsson schafft maximal HSDPA-Geschwindigkeit. In der Praxis reicht dies aus, um eine relativ „leichte“ Seite wie die Tariftipp.de-Homepage in Sekundenschnelle aufzurufen. „Schwerere“ Seiten mit vielen Fotos und Animationen hingegen brauchen auch schon mal eine halbe Minute.
Einen akzeptablen Eindruck hinterlässt der von NetFront entwickelte Handy-Browser. Dieser ist zwar simpel gestrickt, wirkt aber durchaus leistungsfähig. Der Browser speichert den Verlauf der angesteuerten Seiten und kann bei Bedarf vom Hoch- zum Querformat wechseln.
In erster Linie ist das W508 ein Walkman-Handy und obwohl es zu den günstigeren Geräten der W-Reihe gehört, kann es in puncto Musik mit mehreren Features punkten, die sonst nur teureren Musik-Handys aufwarten können.
So verfügt das Mittelklasse-Walkman-Handy über die „Shake Control“-Funktion, d.h. man kann mit verschiedenen Handbewegungen den Walkman-Player steuern, ohne die Tasten zu bedienen. Das funktioniert in der Praxis schon bedeutend besser als bei älteren Sony Ericssons.
Außerdem reagiert das W508 auf Gesten. Per „Gesture Control“ schaltet das Handy, wenn man seine Hand darüber bewegt, auf lautlos – egal ob Anruf oder Alarm.
Die Funktion „TrackID“ hilft bei der Suche nach Songtiteln, die im Radio oder in einer Bar laufen und die integrierte Verbindung zu „PlayNow“ macht den Weg zu Songs und anderen multimedialen Inhalten frei. Das W508 wird mit einem ein Gigabyte großen Memory Stick Micro ausgeliefert und bietet so Platz für mehrere hundert Songs.
Das serienmäßige Headset des W508 kann geräde bei Tonspitzen und Bässen nicht 100-prozentig überzeugen. Dafür kann über den Sony-Ericsson-typischen Adapter jedes beliebige höherwertige Headset mit 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss angedockt werden. Zudem lässt sich der Player des W508 kinderleicht über die besagten Touchkeys im iPod-Design auf der Außenseite und über die ganz normale Menüsteuerung bedienen.
Die Batterie des W508 ist für ein HSDPA-fähiges Handy ein wenig unterdimensioniert, so dass sie im UMTS-Modus gerade mal zweieinhalb Stunden durchhält. Bis zu drei Stunden im Gesprächsmodus stehen immerhin 18 Stunden im MP3-Modus gegenüber. Der Stand-by-Wert von maximal 370 Stunden Betriebsdauer liegt ebenfalls etwas unter den Herstellerangaben.
Das Sony Ericsson W508 dürfte vor allem junge und jung gebliebene Käufer ansprechen, die poppiges Design mit einem akzeptablen Preis verbinden möchten.
Für 249 Euro (UVP) bekommt man ein Handy mit einer übersichtlichen Menüführung und einem gut funktionierenden MP3-Player, zu dem sich eine ganze Reihe spezieller Musik-Features gesellen. Auch im Internet ist man mit dem Sony Ericsson ausreichend flott unterwegs
Dennoch gibt es auch Anlass zur Kritik. So ist die Verarbeitungsqualität gerade der Nummerntasten nicht so gut wie bei teureren Sony Ericssons. Schade auch, dass sich das Klapp-Handy nicht mit der Hand öffnen lässt, in der es liegt. Die Batterielaufzeiten sind akzeptabel, während die Kamera unterdurchschnittliche Leistungen bietet.