LG GM205: Musik-Handy mit Dolby Mobile im Test
LGs neuestes Musik-Handy GM205 bietet Dolby-Mobile-Sound, kostet aber nur 89 Euro (UVP). Im Tariftipp.de-Test reicht das zu einem Spitzenplatz in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis.
Selten war ein Einsteiger-Handy in Sachen Musik so gut ausgestatet: Beim LG GM205 kommen ein 2.1-Lautsprechersystem und die Dolby-Mobile-Technologie zum Einsatz, die schon beim LG KM900 Arena verbaut wurden.
Zusammen sorgen diese Technologien beim GM205 für Surround-Sound-Effekt, satte Bässe, hohe Klangreinheit und einheitliche Lautstärke für alle Musikgenres. So soll der Handy-Nutzer seine Musik auch ganz ohne zusätzliche Lautsprecher, Headsets oder Docking-Stations genießen können.
Ebenfalls an Bord ist ein UKW-Radio. Dieses dient neben den Songs, die vom PC auf das Handy übertragen werden, als Quelle für die Klingeltöne des LG GM205. Wenn ein Lied, das im Radio gespielt wird, gefällt, schneidet das Musik-Handy den Song bei Bedarf mit. Später kann man den kompletten Tittel oder nur die Lieblingsstelle als Klingelton speichern.
Das GM205 passt Klingeltöne durch das sogenannte „Smart Profiling“ automatisch der Umgebung an. Diese Funktion erweist sich in der Praxis als durchaus sinnvoll. In Meetings verhält sich das Musik-Handy von LG Electronics still, auf belebten Straßen dreht es den Sound voll auf.
Das LG GM205 würde durch sein Äußeres kaum auffallen, wäre das Gehäuse nicht wie bei unserem Testgerät teilweise in schreiendem Orange gestaltet.
Ein schönes Design-Element und zudem gut zu treffen sind die silbern unterlegten Anruf- und Auflegtasten. Das zentrale Steuerlelement erinnert entfernt an die Radsteuerung eines Apple iPod. Auffällig ist die rechte Gehäuseseite. Hier finden sich Knöpfe, über die man direkt zum MP3-Player sowie zum eingebauten UKW-Radio des GM205 gelangt.
Das Menü des Musik-Handys gibt keine großen Rätsel auf. Die wichtigsten Funktionen des GM205 werden über das zentrale Steuerelement angesteuert. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Kamera über keinen eigenen Auslöser verfügt und über das Menü gestartet werden muss.
Netzempfang und Sprachqualität in beide Richtungen gehen beim LG GM205 in Ordnung. Auch das Verfassen von SMS mit der T9-Worterkennung stellt den Nutzer vor keine Probleme. Vor allem Schwerhörige und vergessliche Zeitgenossen dürften das Musik-Handy zu schätzen wissen. Werksseitig ist der Klingelton bei eingehenden Anrufen so laut eingestellt, dass das GM205 auch in überfüllten Damentaschen problemlos zu orten ist.
Das Display des GM205 hat eine Diagonale von gerade mal zwei Zoll und eine Auflösung von nur 176 x 220 Pixeln. Allein diese Werte verdeutlichen schon, dass das Surfen mit dem LG im Internet keine freudvolle Veranstaltung ist. Da bei dem Musik-Handy noch nicht einmal EDGE an Bord ist, muss sich der Browser des GM205 in GPRS-Geschwindigkeit durch das Internet quälen.
Das GM205 ist ein Musik- und kein Foto-Handy. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass LG gerade bei der eingebauten Kamera den Rotstift angesetzt hat, um den niedrigen Preis des Einsteiger-Handys zu realisieren. Die Kamera des GM205 ist erstens nicht über eine eigene Taste zu erreichen und zweitens mit einer maximalen Auflösung von 1,9 Megapixel für diese Klasse unterdurchschnittlich.
Auf Extras wie Bildstabilisator, Wide Dynamic Range, Gesichts- oder Lächelerkennung muss man, wie bei Günstig-Handys üblich, verzichten. Aber auch eine Autofokus-Funktion ist nicht mit an Bord. Schon bei Tagaufnahmen stößt das LG deshalb an seine Grenzen. Die Schärfe der Bilder bleibt in Detaildarstellungen stets eine Stufe hinter den Resultaten zurück, die der erste Eindruck auf dem Display vermuten lässt:
Bei Innenaufnahmen braucht man ein ruhiges Händchen, um keine Wackler zu produzieren. Wieder mangelt im Detail an Schärfe:
In der Dunkelheit steht das LG auf verlorenem Posten. Ohne LED-Blitz produziert das GM205 nicht als Schemen:
Weiter tragisch sind die unterdurchschnittlichen Fototalente des GM205 nicht. In erster Linie soll man damit schließlich telefonieren und gut Musik hören können. Als Jukebox im Kompaktformat lässt das LG denn auch so manchen herkömmlichen MP3-Player vor Neid erblassen.
Der Player des GM205 ist mehr als einfach zu bedienen. Er erkennt zudem die ID3-Tags und sortiert sie automatisch nach Titel, Interpret, Album und Genre. Das LG-Handy ist A2DP-fähig, d.h. es kann Töne an entsprechendes Stereo-Bluetooth-Headset übertragen.
Zudem verfügt das GM205 über einen 3,5-Millimeter-Klinkennanschluss, über den nicht nur die serienmäßigen Kopfhörer, sondern alternative Kopfhörer mit entsprechendem Anschluss angedockt werden könnten. Das Serien-Headset macht im Tariftipp.de-Test allerdings eine mehr als akzeptable Figur.
Tonspitzen und Bässe werden schon im normalen Modus so gut abgespielt, wie das bei speziellen Musik-Handys dieser Preiskategorie üblich ist. Schaltet man die Dolby-Mobile-Funktion hinzu, wird der qualitative Unterschied sofort hörbar. Insbesondere Randtöne kommen mit dieser speziellen Surround-Technik, die zum ersten Mal in einem Handy dieser Preisklasse eingesetzt wird, viel besser zum Tragen.
Eine weitere Besonderheit des LG ist der Umstand, dass das eingebaute UKW-Radio auch dann funktioniert, wenn kein Headset angeschlossen ist. Die integrierten Lautsprecher des GM205 scheppern zwar leicht, aber als Radioersatz für den Ausflug in den Park oder an den Strand taugt das Musik-Handy von LG allemal.
Der Akku des LG GM205 hält vor allem im MP3-Modus lange durch. Bei vollgeladener Batterie sind 21 Stunden ununterbrochener Musikgenuss drin, falls niemand zwischendurch anruft. Im Gesprächsmodus schafft die Batterie bis zu dreieinhalb Stunden Laufzeit.
Ein weiteres wichtiges Argument, das für das LG spricht, ist der Preis. Wenn man ein Musik-Handy mit Dolby Mobile für weniger als 100 Euro sucht, wird man um das GM205 kaum herumkommen. Die Preissuchmaschine Kaufitpp.de listet das Musik-Handy zu Preisen ab circa 60 Euro. Umso schöner, dass der SAR-Strahlungswert des LG GM205 mit 0,47 Watt pro Kilogramm extrem niedrig ausgefallen ist.
Nichtsdestotrotz haben auch solche Nutzer Freude an dem GM205, denen es nicht primär um die zugegebenermaßen sehr gute MP3-Funktion des Musik-Handys geht. Die GSM-Empfangsqualität lässt genauso wenig zu wünschen übrig wie die Menüführung und Bedienbarkeit des Geräts. Das etwas eigenwillige Design des GM205 sticht aus der Masse hervor.
Minuspunkte des LG-Neulings sind die grottenschlechte Kamera und die eigentlich nicht vorhandene Internetfunktion. Schade, aber bei einem so niedrigen Preis fast zu erwarten, ist der Umstand, dass LG dem GM205 keine microSD beilegt. Allerdings kann über den entsprechenden Slot eine Speicherkarte mit bis zu zwei Gigabyte Kapazität eingeführt werden.