HbbTV: Konkurrenz für IPTV?
Mit ihrer HbbTV-Initiative schicken sich TV-Sender und Receiver-Hersteller an, den Kabelnetzbetreibern und IPTV-Anbietern wie der Deutschen Telekom, HanseNet und demnächst wohl auch wieder Vodafone Konkurrenz zu machen. Schließlich erhoffen sich diese in Zeiten, in denen mit DSL-Verträgen kaum noch Geld zu machen ist, durch das TV-Angebot zusätzliche Einnahmen.
Als besonders einträglich gilt dabei Video on Demand. So bieten Telekom und Alice TV-Serien und Spielfilme mitunter zwar auch zum Nulltarif an, für die neuesten Titel ist jedoch Bares fällig. Beispiel Alice: Ein Film wie "Invictus" ist parallel zum Verkaufsstart auf Blu-ray und DVD für 4,90 Euro zu haben und kann innerhalb von 24 Stunden so oft geguckt werden wie gewünscht. Ruft man den Film gar in HD-Qualität ab, sind 6,90 Euro fällig.
Über den HbbTV-Receiver VideoWeb 600S sind zwar nur 60 bis 80 aktuelle Filme abrufbar, aber dafür billiger. HD-Filme kosten nach Auskunft von VideoWeb 1,99 bis 5,99 Euro pro Abruf. Für die Übertragung reicht eine DSL-Leitung mit sechs Megabit pro Sekunde (MBit/s) Bandbreite vollkommen aus. Zum Vergleich: Telekom und Alice veranschlagen dafür 16 MBit/s.
Doch damit nicht genug: Das VideoWeb-Portal bietet auch die Möglichkeit, Web-TV auf den Fernseher zu zaubern. Zudem hat man sich viel vom iPhone abgeguckt: Der Kunde kann auf Apps für Web-Streams, Mediatheken oder Plattformen à la Twitter oder Picasa zugreifen.
Ähnlich wie das iPhone ist der VideoWeb 600S so konzipiert, dass er künftige Updates verkraften kann. So will der Karlsruher Anbieter in absehbarer Zeit auch dreidimensionale Inhalte anbieten. Eine entsprechende Demo soll auf der IFA in Berlin zu sehen sein.