Sony Ericsson Xperia Play: Playstation-Handy im Test
Mit dem Sony Ericsson Xperia Play kommt die Playstation im Mini-Format aufs Handy. Tariftipp.de hat das Playstation-Handy, das auf dem von Google entwickelten Betriebssystem Android 2.3 („Gingerbread“) läuft, getestet.
Die Verbindung der Sony-Spielekonsole Playstation mit einem Smartphone von Sony Ericsson war lange erwartet worden. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona im Frühjahr 2011 wurde das Sony Ericsson Xperia Play dann endlich vorgestellt.
Das Playstation-Handy im Slider-Format ist mit den klassischen Playstation-Tasten Kreis, Kreuz, Quadrat und Dreieck ausgestattet, die bei heraufgezogenem Slider-Oberteil bedienbar sind. Die klassischen Telefon-Funktionen triftt man auf dem Touchscreen des Sony Ericsson Play an.
Das Sony Ericsson Xperia Play taugt auch dazu, sich online mit anderen Spielern zu messen. Dazu dockt man das Playstation-Handy einfach drahtlos an den heimischen WLAN-Router und kann quasi in Echtzeit Online-Spiele spielen. Aufgrund der Grafikleistung von 60 Bildern pro Sekunde kann das Sony Ericsson Xperia Play Spiele ruckelfrei wiedergeben.
Im Internet surft das Sony Ericsson Play nicht nur per WLAN, sondern auch per HSDPA und HSUPA. Ein GPS-Empfänger zum Navigieren und ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss inklusive passendem Stereo-Headset sind ebenfalls an Bord. Die Kamera des Sony Ericsson Xperia Play macht Bilder mit einer Auflösung von bis zu fünf Megapixeln.
Spielen mit dem Sony Ericsson Xperia Play
Tariftipp.de hatte Gelegenheit, das vorinstallierte Spiel FIFA 10 zu testen, bei dem man mit Fußball-Nationalmannschaften und diversen Vereinen verschiedener europäischer Fußball-Ligen wie z.B. der 1. und 2. Bundesliga spielen kann.
Kleiner Wehrmutstropfen: Leider kann man bei FIFA 10 nicht mit den Kadern der aktuellen Saison 2011/12 spielen. Für den Fußball-Fan allerdings ungewöhnlich ist die Wahl der Trikot-Farben. So spielte z.B. der Traditionsverein Fortuna Düsseldorf nicht in Rot-Weiß, sondern wahlweise in Grau oder Schwarz-Grün, der FC St. Pauli in ungewohntem Blau-Rot und der 1. FC Köln in Weiß und Megenta.
Besser funktioniert das virtuelle Fußball-Match mit Hilfe der virtuellen Tasten auf dem Touchscreen des Sony Ericsson Xperia Play. So kann man nicht alle Feinheiten der Playstation-Steuerung ausnutzen, ist aber deutlich schneller.
Das Sony Ericsson Xperia Play kann die heimische Playstation nicht ersetzen, sondern dient zum Daddeln unterwegs. Das liegt nicht nur an der Bedienung des Playstation-Handy, sondern schlicht auch an der Größe des Displays. Vier Zoll Bilddiagonale sind für passionierte Playstation-Spieler einfach nicht genug.
Sony Ericsson Xperia Play: Telefonfunktionen und Bedienung
Das Sony Ericsson Xperia Play bietet fünf Homescreens, die nach Herzenslust belegt werden können. Standardmäßig vorgegeben ist lediglich die untere Menü-Leiste mit Zugriffen auf die Funktionen Media, Nachrichten/SMS, Hauptmenü, Kontakte und Telefon.
Wie andere Smartphones der neuesten Generation von Sony Ericsson verfügt auch das Xperia Play über die Funktion Timescape, die auf einen Blick alle Kommunikationsverläufe des Handys zeigt. Über den Direktzugriff auf den Android Market können weitere Applikationen auf das Playstation-Handy heruntergeladen werden.
Selbst wenn das Sony Ericsson Xperia Play nur mit einer virtuellen QWERTZ-Tastatur ausgestattet ist, sind E-Mails und SMS schnell verfasst, wenn man das Sony Ericsson Xperia Play quer hält. Auch Konversationen in sozialen Netzwerken gehen so einfach von der Hand. Praktischerweise ist auf dem Sony Ericsson Xperia Play ein Widget für das soziale Netzwerk Facebook ab Werk vorinstalliert.
Als Telefon kann das Sony Ericsson Xperia Play leider nicht ganz überzeugen. Im O2-Netz reißt der Empfang nicht so schnell ab wie z.B. beim kleineren Sony Ericsson Xperia X10 mini. Die Sprachqualität des Playstation-Handys ist aber vor allem in geschlossenen Räumen nicht immer optimal.
Ebenfalls nicht so gut gefallen konnte die Verarbeitungs-Qualität des Sony Ericsson Xperia Play. Wer den Akku-Deckel entfernt, um z.B. die SIM-Karte oder die serienmäßige microSD-Karte auszutauschen, muss diesen wieder recht passgenau aufsetzen, um den An/Aus-Knopf noch gut bedienen zu können.
Sony Ericsson Xperia Play: Internet und Navigation
Das Surfen im Internet macht mit dem Sony Ericsson Xperia Play großen Spaß. Der Bildschirm mit einer Diagonale von vier Zoll kann 16 Millionen Farben darstellen, so dass Bilder im Internet scharf und detailgetreu zu sehen sind.
Texte sind beim Sony Ericsson Xperia Play zwar auch in kleiner Schrift gut zu lesen, aber die Vergrößerung mit virtueller Lupe hilft. Das Facebook-Widget des Playstation-Handys bedient sich einfach und intuitiv.
Dank HSDPA und, so vorhanden, WLAN ist das Sony Ericsson Xperia Play wieselflink im Internet unterwegs. Auch die automatische Umstellung von Hoch- auf Querformat funktioniert ohne große Verzögerung.
Der Browser des Sony Ericsson Xperia Play ist das bekannte Webkit von Google, d.h. einfach zu bedienen, aber ohne große Sonderfunktionen. Wer möchte, kann sich jedoch mit Opera Mini und neuerdings auch Firefox 4 alternative Browser aus dem Android Market auf sein Playstation-Handy herunterladen.
Dank integriertem GPS-Empfänger kann das Sony Ericsson Xperia Play auch navigieren. Im Fußgängermodus vollkommen ausreichend entpuppt sich Google Maps Navigation, eine kostenlose Erweiterung des vorinstallierten Google-Maps-Kartenprogramms, für die man aus dem Android Market auch eine sprachgeführte Navigation herunterladen kann.
Sony Ericsson Xperia Play: Foto und Video
Die Kamera des Sony Ericsson Xperia Play schießt Fotos mit maximal fünf Megapixeln Auflösung und wird von einem LED-Blitzlicht unterstützt.
Zudem kann das Playstation-Handy Aufnahmen per Geotagging sofort ins Internet stellen. Außerdem sind beim Android-Smartphone einige fototypische Einstellungen wie z.B. Sepia- und Schwarz-Weiß-Effekt sowie Nah-, Sport- und Nachtaufnahme möglich.
Da das Sony Ericsson Xperia Play über einen Autofokus verfügt, sind Tagaufnahmen kein Problem. Im Detail stört aber die etwas zu flächige Darstellung:
Bei Innenaufnahmen kommt ebenso der Autofokus des Sony Ericsson Xperia Play zum Tragen. Dennoch lassen solche Fotos am Bildrand Detailgenauigkeit vermissen:
Bei Nachtaufnahmen macht sich positiv bemerkbar, dass das Sony Ericsson Xperia Play über einen Blitz verfügt. So sind Fotos in dunklen Räumen kein Problem:
Sony Ericsson Xperia Play: MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku ist der Schwachpunkt des Sony Ericsson Xperia Play.
Im Gesprächsmodus schafft das Sony Ericsson Xperia Play gerade mal zweieinhalb Stunden Sprechzeit. Wer die Playstation-Funktion des Android-Smartphones nutzt, kann diesen Wert noch einmal deutlich drücken. Der MP3-Player des Playstation-Handys kann circa 16 Stunden am Stück laufen.
Ein ordentliches Zeugnis muss man hingegen dem MP3-Player des Sony Ericsson Xperia Play machen. Er ist leicht zu bedienen und lässt einen nach Song, Interpret oder Album suchen. Weitere Einstellmöglichkeit wie z.B. diverse Presets sind beim Sony Ericsson Xperia Play leider nicht dabei.
Die internen Lautsprecher des Sony Ericsson Xperia Play machen einen guten Job, die serienmäßigen Headsets einen noch besseren. Der Sound wird in gleichmäßiger Breite dargestellt. Man vermisst lediglich besagte Presets, so dass die Serien-Kopfhörer des Sony Ericsson Xperia Play als völlig ausreichend einzustufen sind. Alternativ können auch andere Kopfhörer über den 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss des Sony Ericsson Xperia Play angedockt werden.
Sony Ericsson Xperia Play: Fazit
Die erste Verbindung zwischen Android-Smartphone und Playstation ist nicht 100-prozentig gelungen. Vor allem Gaming-Freunde dürften mit dem Sony Ericsson Xperia Play nicht auf ihre Kosten kommen, da die Auswahl an passenden Spielen begrenzt ist.
Als Smartphone macht das Playstation-Handy dagegen eine akzeptable Figur. Android in der Version 2.3 ist auf dem neuesten Stand und ermöglicht die einfache und intuitive Bedienung des Sony Ericsson Xperia Play, zumal der Hersteller das Betriebssystem an seine typische Menüführung angepasst hat. Weitere Stärke von Android: Es stehen bereits fast 200.000 Anwendungen im Android Market bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
Mit dem Android-Smartphone surft man dank des Vier-Zoll-Displays, HSDPA und WLAN gern im Internet. Nutzt man das Sony Ericsson Xperia Play als Navi, macht sich die Größe des Touchscreens positiv bemerkbar. Die kostenlose Erweiterung Google Maps Navigation reicht erweist sich als schnell und leicht zu bedienen, kann aber eine ausgefeilte Navigations-Software nicht ersetzen.
In puncto Musik macht das Sony Ericsson Xperia Play eine akzeptable Figur. So ist ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss inklusive passendem Stereo-Headset Serie. Ebenfalls beim Sony Ericsson Xperia Play serienmäßig an Bord ist eine microSD-Karte mit acht Gigabyte Kapazität.
Einen nicht so überragenden Eindruck macht die Kamera des Sony Ericsson Xperia Play. Auch die Verarbeitung des Playstation-Handys lässt teilweise zu wünschen übrig.
Das größte Manko des Playstation-Handys ist jedoch die Batterie. Der Akku des Sony Ericsson Xperia Play schafft nicht mehr als zweieinhalb Stunden Laufzeit im Gesprächsmodus und 350 Stunden im Stand-by. Hinzu kommt, dass der Nutzer das Sony Ericsson Xperia Play gern zum Spielen nutzen dürfte, wodurch die Akkulaufzeiten sich in der Praxis noch einmal deutlich verkürzen dürften.
Der Preis des Playstation-Handy nicht mehr so hoch wie bei der Markteinführung. Laut UVP ist das Sony Ericsson Xperia Play 569 Euro wert. De facto bekommt man das Playstation-Handy im Internet aber für weit weniger. Die günstigsten Online-Shops verlangen für das Sony Ericsson Xperia Play rund 300 Euro.