Motorola Razr: Android-Smartphone im Test
Vor sieben Jahren setzte das Motorola Razr Maßstäbe für das Design moderner Handys. Nun testet Tariftipp.de die Neuauflage als ultraflaches Smartphone.
Mit einer Bautiefe von 7,1 Millimetern ist das Motorola Razr nicht nur sehr dünn, sondern mit 127 Gramm auch nicht zu schwer geraten. Das Super-AMOLED-Advanced-Display soll für lebendige Bilder mit kräftigen Farben sorgen. Der 4,3 Zoll große Bildschirm hat eine Auflösung von 540 x 960 Pixeln und kann 16 Millionen Farben darstellen.
Das Motorola Razr ist mit Kevlar und Corning-Gorilla-Glas verstärkt und schützt so den Bildschirm vor Kratzern und Schrammen. Eine wasser- und schmutzabweisende Beschichtung bewahrt das Smartphone rundum vor Feuchtigkeit. Auch die Platinen im Inneren werden vor Feuchtigkeit geschützt.
Der Arbeitsspeicher hat eine Kapazität von einem Gigabyte RAM. Angetrieben wird das Motorola Razr von einem 1,2 Gigahertz schnellen Dual-Core-Prozessor. Als Betriebssystem verwendet das Motorola Razr das Betriebssystem Android der frisch gebackenen Konzernmutter Google in der Version 2.3.5 („Gingerbread“).
Das Smartphone des US-Herstellers ist für das mobile Surfen im Internet bestens gewappnet. Im Download erreicht das Motorola Razr im HSDPA-Modus Geschwindigkeiten von bis zu 14,4 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Im Upload via HSUPA sind nach Angaben des Herstellers bis zu 5,7 MBit/s möglich.
Darüber hinaus kann man das Android-Smartphone per WLAN mit dem heimischen Router oder einem Hotspot verbinden, um im Internet zu surfen. Zur drahtlosen Kommunikation z.B. mit Freisprecheinrichtungen hat das Motorola Razr eine Bluetooth-4.0-Schnittstelle an Bord.
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Auf der Frontseite hat das Motorola Razr eine 720p- Videokamera für Aufnahmen in HD-Qualität. Die Acht-Megapixel-Kamera auf der Rückseite des Android-Smartphones des US-Herstellers nimmt noch schärfere 1080p-HD-Videos auf.
Darüber hinaus ist das Motorola Razr mit einer Bildstabilisierung ausgestattet und kann Fotos, Videos und Songs per HDMI oder DLNA-Schnittstelle auf entsprechend ausgestattete Flachbild-Fernseher übertragen. Ein HDMI-Kabel muss allerdings separat zum Motorola Razr hinzugekauft werden.
Motorola Razr: Surfen und Navigieren
Das Motorola Razr ist für das Surfen im Internet bestens gewappnet.
Dass das Motorola Razr auf Android 2.3 läuft, ist für den Nutzer von Vorteil, denn bei diesem offenen Betriebssystem, das maßgeblich vom Internet-Konzern Google entwickelt wurde, kann der Nutzer sein Smartphone nach seinen eigenen Bedürfnissen individualisieren.
Als Alternative zum Standard-Browser des Motorola Razr kann z.B. Opera Mini eingesetzt werden. Das Surfen mit dem Standard-Browser geht jedoch dank der HSDPA- und WLAN-Schnittstelle des Motorola Razr flott von der Hand und ist intuitiv gestaltet.
Links lassen sich auf dem Touchscreen des ultraflachen Android-Smartphones mit dem bloßen Finger problemlos treffen. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren des Motorola Razr tadellos.
Die virtuelle QWERTZ-Tastatur gefällt durch ausreichend große Tasten, wenn man sie im Querformat hält. Einzig störend ist die etwas zu langsame Reaktion des Touchscreens auf den Druckimpluls. Mit ein bisschen Übung schreibt man dennoch mit dem Motorola Razr recht flüssig. Das liegt auch an der gut funktionierenden Worterkennung des Android-Smartphones.
MotoCast 2, eine freie App von Motorola, ist auf dem Android-Smartphone bereits vorinstalliert. So lassen sich Inhalte per Fernzugriff vom PC zu Hause oder im Büro direkt auf das Motorola Razr streamen oder abspielen. So hat man seine persönlichen Inhalte stets bei sich.
Ebenfalls vorinstalliert ist die App der Boulevard-Zeitung BILD. Nutzer profitieren dabei von einem Probe-Abonnement für drei Monate. Die BILD-App liefert Informationen und Hintergründe in Text, Bild und Video. Zudem können Nutzer die BILD-Zeitung exklusiv bereits am Vorabend lesen. Das Angebot wird komplettiert durch Nachrichten aus der gewünschten Region, Push-Nachrichten zu Breaking News und einen Sport-Live-Ticker.
Das Motorola Razr verfügt über eine Datensicherung für E-Mails, Kontakte und Kalender. Eine vorinstallierte App schaltet den Klingelton automatisch leiser, wenn man auf der Arbeit ist, verändert Einstellungen von Bluetooth und GPS, um den Akku zu schonen, und sendet einen Text an Familie oder Freunde, wenn man ihren Anruf verpasst hat.
Der eingebaute GPS-Empfänger des Motorola Razr ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Die Navi-Erweiterung von Google Maps funktioniert in den meisten Fällen gut, stört aber ab und an durch unpräzise verbale Anweisungen. Wer eine Navi-Software mit besserer Ausstattung sucht, kann sich kostenpflichtige Apps von Navigon, Garmin und anderen Herstellern aus dem Android Market herunterladen.
Motorola Razr: Telefonfunktionen und Bedienung
Das Motorola Razr ist auch für den robusteren Einsatz geeignet, denn das Android-Smartphone ist mit Kevlar und Corning-Gorilla-Glas verstärkt und schützt so den Bildschirm vor Kratzern und Schrammen.
Eine wasser- und schmutzabweisende Beschichtung bewahrt das Motorola Razr rundum vor Feuchtigkeit. Auch die Platinen im Inneren werden vor Feuchtigkeit geschützt.
Die Bedienung des Motorola Razr ist weitgehend intuitiv. Auf dem Haupt-Start-Display sind die wichtigsten Funktionen Anrufliste, SMS, Kamera und Hauptmenü zu finden.
Wie bei Android üblich kann man jedoch auch weitere Widgets auf dem Homescreen platzieren. Insgesamt stehen beim Motorola Razr fünf dieser Startbildschirme zur Verfügung, zwischen denen man durch seitliches Wischen oder über eine Homescreen-Startseite wechseln kann.
Beim Motorola Razr ist die selbst entwickelten Benutzeroberfläche „Motoblur“ auf Android aufgesetzt worden. Besonders gut gelungen ist hieran die Verknüpfung des Android-Smartphone mit gängigen E-Mail-Accounts wie z.B. Yahoo!Mail. Zudem kann man das Motorola Razr kinderleicht mit seinem Facebook-Account synchronisieren und sich über ein Widget über die neuesten E-Mails bzw. Einträge informieren lassen.
Wie das Apple iPhone und iPad verwendet das Motorola Razr keine normalen SIM-Karten, sondern die kleineren Micro-SIM-Karten. Wie die Konkurrenz aus Cupertino kann das Motorola Razr in puncto Sprachqualität und Netzempfang voll überzeugen.
Beim Telefonieren und Surfen im D2-Netz von Vodafone zeigt das Android-Smartphone immer mindestens zwei Striche im Display an. Beim Verfassen von SMS kommt dem Motorola Razr die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich selbst im Hochformat gut bedienen lässt.
Motorola Razr: Fotografieren mit acht Megapixeln
Die Kamera des Motorola Razr hat eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. Auf der Frontseite hat das Android-Smartphone eine 720p-Videokamera für Aufnahmen in HD-Qualität. Die Acht-Megapixel-Kamera auf der Rückseite nimmt noch schärfere 1080p-HD-Videos auf. Darüber hinaus ist das Motorola Razr mit einer Bildstabilisierung ausgestattet.
Bei Tagaufnahmen macht das Motorola Razr eine ausgezeichnete Figur:
Bei Innenaufnahmen des Motorola Razr, die nicht perfekt ausgeleuchtet sind, machen sich hingegen leichte Unregelmäßigkeiten auf dunklen Flächen bemerkbar:
Bei Nachtaufnahmen im Freien ist der Blitz des Motorola Razr leider nicht stark genug. Anders sieht es dagegen in dunklen Räumen aus:
Motorola Razr: MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku des Motorola Razr ist mit einer Kapazität von 1.780 Milliampèrestunden (mAh) ausreichend dimensioniert. Zum Vergleich: Das Apple iPhone 4S muss mit nur 1.500 mAh Kapazität auskommen
Drei Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus stehen zu Buche. Im Stand-by schafft das Motorola Razr knapp 310 Stunden. Dieser Wert geht für ein so gut ausgestattetes Smartphone in Ordnung, lässt sich allerdings um einiges drücken, wenn man das Motorola Razr so einstellt, dass es alle fünf Minuten prüft, ob Mails eingegangen sind. Dann muss man das Android-Smartphone alle 24 Stunden neu aufladen.
Eine ebenfalls gute Figur macht das Motorola Razr beim Abspielen von Songs über den eingebauten MP3-Player. Die serienmäßigen Headsets des Android-Smartphones reichen zwar nicht an die Klang-Qualitäten z.B. des Apple iPhone 4S heran, allerdings machen sie einen ordentlichen Job. Alternativ kann man auch höherwertige Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken.
Zu erwähnen ist zudem, dass Motorola dem Razr einige Prestes spendiert hat. So kann der normale Stereo-Sound zu dreidimensionalem Surround-Sound erweitert werden.
Motorola Razr: Fazit
Das Motorola Razr ist im Internet für circa 420 Euro zu haben – das nicht gerade ein Sonderangebot, liegt aber in etwa auf Höhe des Konkurrenzprodukts Samsung Galaxy S2 und rund 200 Euro unter den Preisen für das Apple iPhone 4S.
Das Motorola Razr bietet seinem Besitzer nicht nur eine reichhaltige Ausstattung mit UMTS, HSPA, WLAN und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, sondern ist auch weitestgehend gegen Feuchtigkeit geschützt. Mit einer Bautiefe von nur 7,1 Millimetern und 127 Gramm Gewicht passt es zudem in jede Hosentasche.
Wer die Internet-Qualitäten des Motorola Razr ausnutzen möchte, sollte eine mobile Internet-Flatrate buchen, die mindestens 200 Megabyte Traffic im HSDPA-Modus pro Monat inkludiert. Das ist sicherlich eine sinnvolle Investition, denn in puncto Internet braucht sich das Motorola Razr vor der Oberklassen-Konkurrenz nicht zu verstecken. Vor allem das Super-AMOLED-Advanced-Display weiß mit seinen kräftigen Farben und starken Kontrasten zu begeistern.
Das Android-Smartphone kann aber nicht nur als Zugangsgerät fürs mobile Surfen, sondern auch als Mobiltelefon überzeugen. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Motorola Razr reagiert zwar nicht so schnell wie bei anderen Android-Smartphones, aber sie macht sich beim Verfassen von SMS, E-Mails oder Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter bezahlt.
Klassenübliches liefert der Akku des Motorola Razr. Drei Stunden Sprechzeit und drei Stunden mobiles Surfen im Internet sind durchaus drin. Der MP3-Player des Motorola Razr hält rund 20 Stunden durch und bietet diverse Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. 3D-Surround-Sound. Allerdings kann das Motorola Razr nicht ganz an die Musik-Qualitäten z.B. eines Apple iPhone 4S heranreichen.
Für mehr als Schnappschüsse geeignet ist die von einem Fotolicht unterstützt Acht-Megapixel-Kamera des Android-Smartphones. Bei Tageslicht schießt das Motorola Razr exzellente Fotos. Die Kamera des Motorola Razr kann zudem Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen.