HTC Velocity 4G: LTE-Smartphone im Test
Kunden, die mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Internet surfen möchten, bietet Vodafone das HTC Velocity 4G an. Tariftipp.de hat Deutschlands erstes LTE-Smartphone einem Test unterzogen.
Technisch gesehen kann das HTC Velocity 4G sogar noch mehr. Das LTE-Smartphone funkt im LTE-Netz im Bereich um 800 und 2.600 Megahertz und unterstützt Datenraten von bis zu 100 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload. Via HSDPA ermöglicht das von Vodafone angebotene LTE-Smartphone Übertragungsraten von bis zu 14,4 MBit/s.
Im LTE-Betrieb kann das HTC Velocity 4G lediglich Datendienste nutzen, bietet aber auch Tethering. Zum Telefonieren und Versenden von SMS schaltet das LTE-Smartphone in den UMTS-Betrieb um.
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Das HTC Velocity 4G wiegt 163 Gramm und misst 12,9 x 6,7 x 11,27 Zentimeter. Das LTE-Smartphone hat einen 1.620 Milliamperestunden (mAh) starken Akku. Das HTC Velocity 4G wird über einen 4,5-Zoll-Touchscreen mit einer Auflösung von 540 x 960 Pixeln gesteuert und von einem 1,5 Gigahertz schnellen Dual-Core-Prozessor angetrieben.
Deutschlands erstes LTE-Smartphone läuft auf dem von Google entwickelten Betriebssystem Android in der Version 2.3.7 („Gingerbread“) und soll später ein Update auf Android 4.0 („Ice Cream Sandwich“) erhalten. Das HTC Velocity 4G wird über die von HTC entwickelte „Sense“-Benutzeroberfläche gesteuert und schießt Fotos mit einer Acht-Megapixel-Kamera, die Videos in HD-Qualität (720p) aufnimmt.
Das Surfen via LTE ist kein billiges Vergnügen. Bei Vodafone wird das LTE-Smartphone in Verbindung mit den Tarifen „SuperFlat Internet Plus“ (49,95 Euro pro Monat) und „SuperFlat Internet Allnet“ (89,95 Euro) angeboten.
Wer bei Vodafone die LTE-Option bucht, kann mit bis zu 21,6 oder 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download surfen. Außerdem ist monatlich ein zusätzliches Datenvolumen von ein bzw. drei Gigabyte inklusive. Im Sommer 2012 will Vodafone soll das HTC Velocity 4G auch mit LTE-Tarifen für Einsteiger vertreiben.
HTC Velocity 4G: Telefonfunktionen und Bedienung
Das HTC Velocity 4G läuft, wie gesagt, auf Android 2.3.7 („Gingerbread“).
Dieses von Google entwickelte Betriebssystem erschließt sich auch Smartphone-Novizen nach kurzer Zeit und ist leicht zu bedienen. Zudem hat HTC seine bewährte Sense-Benutzeroberfläche auf Android aufgesetzt.
Über die Hauptmenü-Taste kommt man zu den vorinstallierten Android-Anwendungen. Über den Direktzugriff auf die Plattform Google Play, die ehemals Android Market hieß, können weitere Apps heruntergeladen werden.
Das Schreiben von E-Mails und SMS geht aufgrund des großen Bildschirms des HTC Velocity 4G gut von der Hand. Einzig der wenig sensible Touchscreen macht doch ein wenig zu schaffen. So muss man beim HTC Velocity 4G einen Tick beherzter drücken, um einen Impuls auszulösen.
Zudem kann man durch Klicken auf das Globus-Symbol auf andere Tastaturen wie z.B. eine englische Tastatur umstellen. Die Worterkennung funktioniert nicht nur im Deutschen, sondern z.B. auch im Portugiesischen oder Polnischen ausgezeichnet.
In der Kontaktliste des HTC Velocity kann man scrollen oder mit Hilfe der virtuellen QWERTZ-Tastatur schnell den gesuchten Namen eingeben. Auch Konversationen in sozialen Netzwerken sind unterwegs ein Kinderspiel. Praktischerweise ist eine App für Facebook ab Werk vorinstalliert.
Als Telefon kann das HTC Velocity 4G überzeugen. Im D2-Netz von Vodafone reißt der Empfang auch in schlechten Empfangssituationen nie ab. Mitunter kommt aber eine Verbindung mit dem HTC Velocity 4G nur schwer zustande, wenn man in einem modernen Gebäude mit bedampftem Fensterglas sitzt.
Die Sprachqualität in beide Richtungen ist ebenso okay wie die UMTS-Verbindung des LTE-Smartphones. Allerdings surften wir bei unserem Test in Düsseldorf in der Regel nicht via LTE, sondern über HSDPA im Internet.
HTC Velocity 4G: Surfen im Internet und Navigation
Das HTC Velocity 4G surft via LTE-, HSPA- und WLAN-Schnittstelle im Internet.
Beim Tariftipp.de-Test in Düsseldorf zeigte das Display des HTC Velocity 4G aber innerhalb von Gebäuden meist nur zwei Striche, wenn man mit dem LTE-Smartphone im 4G-Modus surfte. Im Freien waren auch schon mal drei Striche drin, aber nie bot das LTE-Smartphone die optimale Empfangsqualität.
In der Praxis lagen auch die gemessenen Download-Raten leider unter den Vorgaben. So wurde beim Indoor-Empfang in Düsseldorf maximal zwölf Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download gemessen. Im Freien erreichte das HTC Velocity 4G laut Tarifitpp.de-Speedcheck höchstens 13,8 MBit/s im Download.
Allerdings muss man Vodafone zugutehalten, dass der Aufbau des LTE-Netzes gerade in den Städten noch längst nicht abgeschlossen ist. Bei einer besseren Netzabdeckung wie z.B. im Vodafone-Testnetz, das während der CeBIT 2012 in Hannover aufgebaut wurde, erreichte das HTC Velocity 4G mühelos bis zu 50 MBit/s im Download.
Das HTC Velocity 4G ist aber auch im HSPA-Modus ein durchaus brauchbares Smartphone. Die Version 2.3 („Gingerbread“) des von Google entwickelten Betriebssystems Android bietet Multi-Touch, d.h. durch Auseinanderziehen von zwei Fingern können Inhalte herangezoomt werden. Das ist vor allem beim Surfen im Internet und beim Betrachten von Fotos eine große Hilfe.
Das Surfen im Internet macht mit dem HTC Velocity 4G Spaß. Der Bildschirm des LTE-Smartphones ist 4,7 Zoll groß und kann immerhin 16,7 Millionen Farben darstellen, so dass Inhalte detailgetreu herüberkommen. Ein Übriges tut die Auflösung des Displays (540 x 960).
Dank integriertem GPS-Empfänger kann das HTC Velocity 4G auch navigieren. Nutzt man das vorinstallierte App Google Navigation im Fußgängermodus, kommt man in der Regel auf dem schnellsten Weg zum Ziel.
Beim Navigieren mit dem Auto im Stadtverkehr von Düsseldorf störten hingegen so mancher Umweg und die mitunter falsch ausgesprochenen Anweisungen. Auf der Autobahn macht Google Navigation hingegen trotz seines kleinen Displays eine gute Figur. Besonders das Auffinden von Zielen mit der sprachgesteuerten Suche klappt ganz ordentlich.
HTC Velocity 4G: Fotografieren
Die Kamera des HTC Velocity 4G schießt Fotos mit maximal acht Megapixeln Auflösung und kann diese per Geotagging sofort ins Internet stellen. Außerdem sind beim LTE-Smartphone einige fototypische Einstellungen wie z.B. Sepia- und Schwarz-Weiß-Effekt sowie Nah-, Sport- und Nachtaufnahme an Bord.
Da das HTC Velocity 4G über einen Autofokus verfügt, sind Tagaufnahmen kein Problem:
Bei Innenaufnahmen kommt ebenso der Autofokus der Kamera des HTC Velocity 4G zum Tragen:
Bei Nachtaufnahmen macht sich das integrierte LED-Blitzlicht des HTC Velocity 4G positiv bemerkbar. Bei diesem Bild aus der dunklen Kammer beeindruckt die Detailgenauigkeit der Aufnahme:
HTC Velocity: MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku des HTC Velocity 4G hat eine Kapazität von 1.620 Milliamperestunden (mAh). Das reicht leider nicht ganz für klassenübliche Leistungen.
Lässt man den Datenverkehr via HSPA oder LTE zu, sind im Gesprächsmodus bis zu zweieinhalb Stunden Akku-Laufzeit drin. Surft man mit dem HTC Velocity 4G mobil im Internet, ist ebenfalls nach maximal 150 Minuten Schluss.
Der MP3-Player des HTC Velocity 4G lässt sich leicht bedienen und lässt einen nach Song, Interpret oder Album suchen. Ein paar Presets sind zwar dabei, aber auf Surround-Sound muss man leider verzichten.
Die internen Lautsprecher des HTC Velocity 4G machen einen ordentlichen Job. Die serienmäßigen Headsets stellen den Sound in gleichmäßiger Breite dar, aber ab und zu ist es leichtes Scheppern und Nachklingeln zu merken. Wer ein höherwertiges Headset anschließen möchte, kann dies über die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse tun.
HTC Velocity 4G: Fazit
Wer ein LTE-Smartphone sucht, kommt an dem HTC Velocity 4G derzeit nicht vorbei. In den nächsten Monaten will Vodafone jedoch die Palette an LTE-Smartphones erweitern.
Beim Surfen via LTE konnte das HTC Velocity 4G die Erwartungen nicht ganz erfüllen, aber das liegt in erster Linie am Netz. Gerade in den Städten weist das LTE-Netz von Vodafone noch Lücken auf, aber am Teststandort Düsseldorf waren doch immerhin bis zu 13,8 MBit/s im Download möglich.
Das HTC Velocity surft aber sonst dank HSPA und WLAN wieselflink im Internet und hilft per GPS bei der Fußgängernavigation. Die kostenlose Google-Maps-Erweiterung Google Navigation reicht erweist sich als schnell und leicht zu bedienen, hat aber leichte Mängel beim Finden der besten Route.
Android in der Version 2.3 („Gingerbread“) ist zwar nicht auf dem neuesten Stand, aber das HTC Velocity 4G soll bald ein Update auf Android 4.0 („Ice Cream Sandwich“) erhalten. Dennoch ermöglicht die ältere Version von Android eine flinke Bedienung, zumal man per Doppel-Tipp oder durch das Auseinanderziehen zweier Finger Inhalte heranzoomen kann.
Positiv ist auch, dass HTC das Betriebssystem an seine typische intuitive Menüführung angepasst hat. Weitere Stärke von Android: Es stehen bereits mehr als 500.000 Apps bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
In puncto Musik und Fotografie macht das HTC Velocity 4G eine akzeptable Figur. So ist ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss inklusive passendem Stereo-Headset Serie. Die Kamera schießt Fotos mit maximal acht Megapixeln Auflösung und kann Videos in Full-HD-Qualität drehen.
Das einzige echte Manko des HTC Velocity 4G ist sein Akku. Er realisiert nur bis zu 2,5 Stunden Laufzeit im Gesprächsmodus und maximal 280 Stunden im Stand-by. Wer jedoch die LTE-, WLAN- oder GPS-Schnittstelle deaktiviert, kann die Laufleistung des LTE-Smartphones verlängern.
