Sony Xperia S: Sonys erstes Smartphone im Test
Das Sony Xperia S soll dem Apple iPhone 4S und Samsung Galaxy S3 Konkurrenz machen. Tariftipp.de hat Sonys erstes Smartphone, das auf dem von Google entwickelten Betriebssystem Android 2.3 („Gingerbread“) läuft, getestet.
Das Sony Xperia S verfügt über ein 4,3 Zoll großes HD-Display und gleich zwei hochauflösende Kameras. Die Zwölf-Megapixel-Kamera des Smartphones ist für HD-Videoaufnahmen in 1.080p-Qualität geeignet. Die Frontkamera kann Videos in 720p-Qualität aufnehmen.
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Als erstes Smartphone der nächsten Xperia-Generation ist das Sony Xperia S mit einem Dual-Core-Prozessor mit einer Taktung von 1,5 Gigahertz (GHz) ausgestattet. Dank des schnellen Prozessors sollen HD-Filme flüssig und in gestochen scharfer Qualität auf dem ebenfalls HD-fähigen Reality-Display mit der Bildverbesserungs-Technologie Mobile Bravia Engine abgespielt werden.
Die Zwölf-Megapixel-Kamera des Sony Xperia S mit Sony Exmor R Sensor ist innerhalb von nur 1,5 Sekunden aus dem Stand-by-Modus für jeden Schnappschuss bereit. Dank NFC-Chip ist das Smartphone zusätzlich gewappnet für die wachsende Anzahl an NFC-Anwendungen und –Services wie z.B. das bargeldlose Zahlen per Handy.
Das Sony Xperia S hat Zugriff auf die Sony-Entertainment-Network-Dienste wie z. B. Music Unlimited und Video Unlimited mit über zwölf Millionen Musiktiteln und einer großen Auswahl an Filmen.
Per HDMI-Kabel oder kabellos über DLNA können eigene Videos, Fotos und Musik vom Sony Xperia S auf ein anderes Endgerät übertragen und abgespielt werden. Das Smartphone ist zudem „PlayStation Certified“, d.h. es steht auch eine breite Auswahl an Spielen bereit, die laufend erweitert wird.
Als erstes Smartphone der Xperia-NXT-Reihe steht das Sony Xperia S für das neue schlichte „Iconic Identity“-Design. Das transparente Element im unteren Drittel des Smartphones betont das Display und trennt es optisch von den Antennenkomponenten. Die Benutzeroberfläche des Sony Xperia S wurde ebenfalls angepasst, um den Ansprüchen des minimalistischen Designs gerecht zu werden.
Das Sony Xperia S wird zurzeit noch mit dem von Google entwickelten Betriebssystem Android 2.3 („Gingerbread“) ausgeliefert. Ein Upgrade auf Android 4.0 („Ice Cream Sandwich“) wird laut Sony im Laufe des zweiten Quartals bereitgestellt.
Sony Xperia S: Telefonfunktionen und Bedienung
Das Sony Xperia S bietet fünf Homescreens, die nach Herzenslust belegt werden können. Auch die untere Menü-Leiste, die ständig eingeblendet wird, kann bei dem Android-Smartphone flexibel gestaltet werden.
Das Sony Xperia S verfügt über die Funktion Timescape, die auf einen Blick alle Kommunikationsverläufe des Handys zeigt. Über den Direktzugriff auf Google Play können weitere Applikationen auf das Sony Xperia S heruntergeladen werden. Mittlerweile sind auf dieser Plattform, die die Nachfolge des Android Market angetreten hat, schon über 500.000 Apps zu finden.
Selbst wenn das Sony Xperia S nur mit einer virtuellen QWERTZ-Tastatur ausgestattet ist, sind E-Mails und SMS im Handumdrehen verfasst. Mit etwas Übung gelingt das auch im Hochformat, aber am besten schreibt man, wenn man das Sony Xperia S quer hält.
Auch Konversationen in sozialen Netzwerken gehen so einfach von der Hand. Praktischerweise ist auf dem Sony Xperia S ein Widget für das soziale Netzwerk Facebook ab Werk vorinstalliert.
Auch als Telefon kann das Sony Xperia S überzeugen. Im O2-Netz reißt der Empfang auch in modernen Stahl-Beton-Bauten mit bedampften Fenstern nie ab. Die Sprachqualität des Sony Xperia S in beide Richtungen ist ebenso stabil wie die UMTS-Verbindung des Android-Smartphones.
Eine weitere Besonderheit ist, dass das Sony Xperia S über die NFC-Technologie verfügt. Per drahtlosem Kontakt mit einem NFC-Tag soll man so künftig bargeldlos mit dem Smartphone bezahlen können. Bis es so weit ist, liefert Sony erst mal zwei sogenannte „Smart Tags“ mit, die nach Gusto auf bestimmte Nutzerprofile eingestellt werden können.
Hält man das Sony Xperia S z.B. an den NFC-Tag, der für die Nutzung im Auto voreingestellt ist, stellt es sich automatisch auf das Autofahrerprofil um, d.h. Bluetooth, GPS und Navigations-App werden aktiviert und Anrufe direkt entgegengenommen. Hält man das Sony Xperia S an den fürs Schlafzimmer vorkonfigurierten NFC-Tag schalten sich Wecker und Lautlosmodus an.
Sony Xperia S: Internet und Navigation
Das Surfen im Internet macht mit dem Sony Xperia S großen Spaß. Der Bildschirm mit einer Diagonale von 4,7 Zoll kann 16 Millionen Farben darstellen, so dass Bilder im Internet scharf und detailgetreu zu sehen sind.
Texte sind beim Sony Xperia S zwar auch in kleiner Schrift gut zu lesen, aber die Vergrößerung mit virtueller Lupe hilft. Viele Portale à la „Spiegel Online“ bieten aber auch Mobilversionen, die das Sony Xperia S dank geringerer Datenmenge schneller laden kann und deren Schrift größer ist.
Das Facebook-Widget des Sony Xperia S bedient sich einfach und intuitiv. Auch das Chatten ist mit Hilfe der sehr guten Worterkennung durchaus zu leisten. Für den Upload von Bildern und Videos via Facebook erweist sich die WLAN-Schnittstelle des Sony Xperia S als hilfreich.
Dank HSDPA und WLAN ist das Sony Xperia S wieselflink im Internet unterwegs. Im O2-Netz waren, wenn HSDPA am Teststandort Hamburg anlag, bis zu 2,6 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download drin. Auch die automatische Umstellung von Hoch- auf Querformat funktioniert beim Sony Xperia S ohne große Verzögerung.
Der Browser des Sony Xperia S ist das bekannte Webkit von Google, d.h. einfach zu bedienen, aber ohne große Sonderfunktionen. Wer möchte, kann sich jedoch z.B. mit Opera Mini einen alternativen Browser aus Google Play auf sein Sony Xperia S herunterladen.
Dank integriertem GPS-Empfänger kann das Sony Xperia S auch navigieren. Im Fußgängermodus vollkommen ausreichend entpuppt sich Google Maps Navigation, eine kostenlose Erweiterung des vorinstallierten Google-Maps-Kartenprogramms, für die man aus Google Play auch eine sprachgeführte Navigation herunterladen kann.
Wer eine ausgefeiltere Navi-Software sucht, wird ebenfalls bei Google Play fündig. So bietet z.B. Navigon derzeit die Europa-Version seiner Software MobileNavigator für rund 70 Euro an. Die Software Wisepilot, deren Testversion auf dem Sony Xperia S vorinstalliert ist, konnte hingegen nicht überzeugen.
Schön gelöst: Der GPS-Empfänger des Sony Xperia S kann kinderleicht aktiviert und deaktiviert werden. Noch leichter ist es, das Sony Xperia S vom UMTS-Empfang abzukoppeln. Am oberen Display-Rand muss man einfach das Datenverkehr-Symbol ausziehen und die gewünschte Einstellung vornehmen.
Das ist praktisch, wenn der Nutzer über keine Handy-Internet-Flatrate verfügt. Übrigens lässt sich über diese Funktion des Sony Xperia S auch Daten-Roaming im Ausland unterbinden.
Sony Xperia S: Fotografieren mit zwölf Megapixeln
Die Kamera des Sony Xperia S schießt Fotos mit maximal zwölf Megapixeln Auflösung – das ist selbst in der Klasse der High-End-Smartphones eine Hausnummer, kommen doch Apple iPhone 4S oder Samsung Galaxy S2 nicht über acht Megapixel hinaus. Mit einer Reaktionszeit von nur 1,5 Sekunden ist das Sony Xperia S zudem ausgesprochen schnell.
Wer möchte, kann die Aufnahmen des Sony Xperia S über die HDMI-Schnittstelle an den heimischen Flachbild-Fernseher schicken. Allerdings gehört ein spezielles HDMI-Kabel nicht zum Serienumfang des Sony Xperia S.
Zudem kann das Sony Xperia S Aufnahmen sofort via Facebook oder Twitter posten oder per Bluetooth an andere Smartphones versenden. Außerdem sind beim Sony Xperia S einige fototypische Einstellungen wie z.B. Sepia- und Schwarz-Weiß-Effekt sowie Nah-, Sport- und Nachtaufnahme möglich.
Da das Sony Xperia S über diese umfangreiche Ausstattung verfügt, sind Tagaufnahmen kein Problem:
Bei Innenaufnahmen kommt ebenso der gut funktionierende Autofokus des Sony Xperia S zum Tragen:
Bei Nachtaufnahmen macht sich positiv bemerkbar, dass das Sony Xperia S über einen starken LED-Blitz verfügt. So sind Fotos in dunklen Räumen kein Problem:
Darüber hinaus kann das Sony Xperia S Videos in HD-Qualität (720p) und sogar Full-HD (1080p) drehen:
Sony Xperia S: MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku ist nicht gerade der Schwachpunkt des Sony Xperia S, liefert aber auch nur klassenübliche Leistung.
Nutzt man die UMTS-Funktion des Android-Smartphones gnadenlos aus, ist nach drei Stunden Sprechzeit Schluss. Surft man mit dem Sony Xperia S mobil im Internet, ist nach ebenfalls drei Stunden das Ende der Fahnenstange erreicht. Der MP3-Player des Android-Smartphones kann circa 20 Stunden am Stück laufen.
Ein ordentliches Zeugnis muss man dem MP3-Player des Sony Xperia S machen. Er ist Sony-typisch leicht zu bedienen und lässt einen nach Song, Interpret oder Album suchen. Ein Equalizer sowie die Sound-Technologie xLOUD sind beim Sony Xperia S an Bord, aber genrespezifische Presets sind leider nicht dabei.
Nachteil: Das Sony Xperia S hat serienmäßig 32 Gigabyte internen Speicher, so dass sich jede Menge Songs speichern lassen. Allerdings lässt sich diese Kapazität nicht erweitern, da das Sony Xperia S über keinen Slot für microSD-Karten verfügt.
Man vermisst zwar besagte Presets, aber die Serien-Kopfhörer des Sony Xperia S sind als völlig ausreichend einzustufen. Alternativ können auch andere Kopfhörer an den 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss des Sony Xperia S angedockt werden.
Sony Xperia S: Fazit
Das Sony Xperia S ist ein Oberklassen-Smartphone, das eine echte Alternative zu Apple iPhone 4S, Samsung Galaxy S2 oder HTC One X darstellt. Android in der Version 2.3 („Gingerbread“) ist zwar nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber schon bald soll das Sony Xperia S ein Update auf Android 4.0 alias „Ice Cream Sandwich“ erhalten.
Android 2.3 ermöglicht die einfache und intuitive Bedienung des Sony Xperia S, zumal der Hersteller das Betriebssystem an seine typische Menüführung angepasst hat. Weitere Stärke von Android: Es stehen bereits über 500.000 Anwendungen auf der Plattform Google Play bereit, durch die das Sony Xperia S erweitert werden kann.
Das Sony Xperia S ist mit seinen 144 Gramm alles andere als ein Leichtgewicht. Dafür verfügt das Android-Smartphone über ein riesiges 4,3-Zoll-Displays mit sehr hoher Auflösung. Dadurch surft man mit dem Sony Xperia S gern via HSDPA oder WLAN im Internet.
Nutzt man das Sony Xperia S als Navi, macht sich die Größe des Touchscreens ebenfalls positiv bemerkbar. Die kostenlose Erweiterung Google Maps Navigation reicht erweist sich als schnell und leicht zu bedienen, kann aber eine ausgefeilte Navigations-Software nicht ersetzen.
Eine Besonderheit ist, dass das Sony Xperia S über die NFC-Technologie verfügt. Per drahtlosem Kontakt mit einem NFC-Tag kann man das Smartphone z.B. auf den Autofahrer-Modus oder den Schlafzimmer-Modus umstellen. Serienmäßig liefert Sony zwei sogenannte „Smart Tags“ mit, die nach Gusto auf bestimmte Nutzerprofile eingestellt werden können.
In puncto Musik macht das Sony Xperia S eine gute Figur. So ist ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss inklusive passendem Stereo-Headset Serie. Ebenfalls beim Sony Xperia S serienmäßig an Bord ist ein Speicher mit stolzen 32 GB Kapazität. Leider kann der interne Speicher des Oberklassen-Smartphones nicht per microSD-Karte erweitert werden.
Einen überragenden Eindruck hinterlässt die Kamera des Sony Xperia S. Diese schießt Fotos mit bis zu zwölf Megapixeln Auflösung und Videos in Full-HD-Qualität. Zudem verfügt das Sony Xperia S über ein starkes LED-Blitzlicht, das beim Fotografieren im Dunkeln hilft.
Nicht mehr als Klassenübliches bietet indes der Akku des Sony Xperia S. Dieser schafft nicht mehr als drei Stunden Laufzeit im Gesprächsmodus und 410 Stunden im Stand-by. Hinzu kommt, dass „Otto Normalverbraucher“ das Sony Xperia S gern zum Surfen im Internet brauchen dürfte, wodurch die Akkulaufzeiten sich in der Praxis noch einmal verkürzen dürften.
Der Preis ist dagegen nicht mehr so hoch wie bei der Markteinführung. Laut UVP ist das Sony Xperia S 499 Euro wert. De facto bekommt man das Android-Smartphone im Internet aber schon für weniger Geld. Die günstigsten Online-Shops verlangen für das Sony Xperia S rund 350 Euro.