Samsung Galaxy Pocket: Android-Smartphone für Einsteiger im Test
Mit dem Samsung Galaxy Pocket hat Samsung ein Einsteiger-Smartphone auf den Markt gebracht, das noch unter dem Samsung Galaxy Y angesiedelt ist. Tariftipp.de hat das Samsung Galaxy Pocket getestet.
Laut unverbindlicher Preisempfehlung (UVP) kostet das S5300, wie das Samsung Galaxy Pocket auch heißt, gerade mal 199 Euro. Im Internet ist das Android-Smartphone für Einsteiger indes schon für rund 100 Euro zu finden.
Das Smartphone sieht dem Samsung Galaxy Y ähnlich und hat wie dieses eine Rückseite mit geriffelter Oberfläche. Das Samsung Galaxy Pocket ist aber mit 103,7 x 57,6 x 12 Millimetern noch einen Tick kleiner und mit 97 Gramm auch etwas leichter als das Samsung Galaxy Y.
Der Besitzer des Samsung Galaxy Pocket muss nicht nur mit einem sehr kleinen 2,8-Zoll-Bildschirm, sondern auch mit einer verhältnismäßig geringen Bildauflösung von 240 x 320 Pixeln leben. Weitere Einschränkung: Das Samsung Galaxy Pocket kann zwar via HSDPA im Internet surfen, aber das nur mit Geschwindigkeiten von maximal 3,6 Megabit pro Sekunde (MBit/s).
Ansonsten bietet das neue Einsteiger-Smartphone der Koreaner das, was man in dieser Klasse erwartet. Es läuft auf Googles Betriebssystem Android in der Version 2.3 („Gingerbread“). Der Prozessor des Samsung Galaxy Pocket hat eine Taktung von 832 Megahertz.
Die Kamera des Einsteiger-Smartphones hat eine Auflösung von gerade mal zwei Megapixeln - das ist selbst für ein Einsteiger-Smartphone ausgeprochen wenig. Eine microSD-Speicherkarte muss separat dazugekauft werden, aber dafür kann die Karte eine Kapazität von bis zu 32 Gigabyte (GB) aufweisen.
In der Ausstattung des Samsung Galaxy Pocket fehlt ein Stereo-Headset. Dafür kann man sich aus einer umfangreichen Auswahl an Headsets bedienen, da das Samsung Galaxy Pocket über einen 3,5-Millimeter-Klinkenadapter verfügt.
Internet und Navigation
Dass das Samsung Galaxy Pocket auf Android läuft, ist für den Nutzer von Vorteil, denn dieses Betriebssystem glänzt durch einen logischen Aufbau und wird auch von Smartphone-Novizen schnell beherrscht.
Zusätzlicher Vorteil von Android: Bei diesem offenen Betriebssystem, das maßgeblich vom Internet-Konzern Google entwickelt wurde, kann der Nutzer sein Smartphone nach seinen eigenen Bedürfnissen individualisieren.
Da stört es auch nicht weiter, dass das Samsung Galaxy Pocket „nur“ Android in der nicht mehr ganz so taufrischen Version 2.3.6 („Gingerbread“) an Bord hat, hat man mit dem Samsung Galaxy Pocket doch auch so Zugang zur App-Plattform Google Play.
Hier finden sich allerhand zusätzliche Anwendungen und Dienste, so auch z.B. Web 2.0-Anwendungen wie Facebook, Flickr und Instant-Messaging-Dienste wie Whatsapp an. Alle gängigen E-Mail-Accounts können ebenfalls per App bedient werden. Beliebte E-Mail-Anbieter wie Yahoo!Mail oder Web.de bieten eigene Anwendungen für Android-Smartphones wie das Samsung Galaxy Pocket an.
Das Surfen mit dem Android-Browser geht dank der HSDPA- und WLAN-Schnittstelle des Samsung Galaxy Pocket flott von der Hand. Dass das Einsteiger-Smartphone im Download maximal 3,6 MBit/s schafft, stört bei gemessenen Geschwindigkeiten von bis zu 2,3 MBit/s nicht wirklich. Anders sieht das mit dem schlecht auflösende Display mit seinen gerade 240 x 320 Pixeln aus.
Links lassen sich auf dem 2,8-Zoll-Display des Samsung Galaxy Pocket nicht immer mit dem bloßen Finger gut treffen. Meist müssen die Inhalte erst einmal herangezoomt werden. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren tadellos.
Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Samsung Galaxy Pocket hat auch im Querformat recht kleine Tasten, so dass man sich öfters verschreibt. Wie gut, dass die Worterkennung im Deutschen, aber auch in einer Reihe weiterer Sprachen wie z.B. Portugiesisch oder Polnisch ordentlich funktioniert.
Der eingebaute GPS-Empfänger des Samsung Galaxy Pocket ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Diese Kombination erwies sich beim Test im Hamburger Stadtverkehr, aber auch auf der Autobahn als völlig ausreichend. Wer sein Samsung Galaxy Pocket allerdings öfter als Navi-Ersatz nutzen möchte, sollte eine Kfz-Halterung und vor allem ein Ladekabel für den Einsatz im Auto kaufen.
Schade ist außerdem, dass Lautstärkeregelung und An-/Aus-Knopf des Android-Smartphones nicht auf derselben Gehäuseseite liegen. So muss man sich entscheiden, ob man während der Fahrt notfalls die Lautstärke der Navigation ändern oder den Bildschirm des Samsung Galaxy Pocket entsperren möchte.
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Telefonfunktionen und Akkulaufzeit
Der Akku des Samsung Galaxy Pocket hat eine Kapazität von nur 1.200 Milliampèrestunden (mAh).
Der nicht gerade üppig dimensionierte Stromspeicher des Android-Smartphones sorgt dafür, dass nur drei Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus zu Buche stehen. Im Stand-by schafft das Samsung Galaxy Pocket knapp 370 Stunden.
Dieser Wert lässt sich weiter drücken, wenn man das Samsung Galaxy Pocket so einstellt, dass es alle fünf Minuten prüft, ob Mails eingegangen sind. Dann muss man das Android-Smartphone alle 24 Stunden neu aufladen. Wer Energie sparen möchte, sollte zudem möglichst Stromfresser wie WLAN oder GPS ausstellen.
Dafür kann das Samsung Galaxy Pocket in puncto Netzempfang überzeugen. Selbst in kritischen Empfangssituationen im D2-Netz von Vodafone zeigt das Android-Smartphone immer einen Strich im Display an. Im zweiwöchigen Test leistete sich das Samsung Galaxy Pocket überhaupt keinen einzigen Aussetzer.
Die Sprachqualität des Einsteiger-Smartphones geht in Ordnung, zeigt jedoch gegenüber teureren Smartphones wie z.B. dem Samsung Galaxy Ace leichte Schwächen. Beim Verfassen von SMS kommt dem Samsung Galaxy Pocket die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich wegen ihrer äußerst kleinen Tasten nur mit Geduld bedienen lässt.
Foto und Musik
An der Kamera des Samsung Galaxy Pocket hat Samsung am meisten gespart. Sie hat eine Auflösung von nur 1,9 Megapixeln und ist mit keinem Autofokus ausgestattet. Videos dreht das Samsung Galaxy Pocket mit einer Auflösung von lediglich 320 x 240 Pixeln. Schade ist auch, dass das Android-Smartphone über keine dezidierten Auslöser für das Fotografieren verfügt.
Aufgrund dieser äußerst minimalistischen Ausstattung taugt das Samsung Galaxy Pocket nur zu Schnappschüssen. Schon Tagaufnahmen des Einsteiger-Smartphones wirken seltsam milchig:
Bei Innenaufnahmen des Samsung Galaxy Pocket, die nicht perfekt ausgeleuchtet sind, machen sich zudem leichte Unschärfen an den Rändern bemerkbar:
Bei Nachtaufnahmen des Samsung Galaxy Pocket macht sich das Fehlen eines Blitzlichts schmerzlich bemerkbar:
Wie schon erwähnt fehlen beim Samsung Galaxy Pocket serienmäßige Stereo-Headsets. Im Gegenzug verfügt das Einsteiger-Smartphone über einen Anschluss für separat zu kaufende Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker.
Nur Basiskost bietet das Samsung Galaxy Pocket beim Abspielen von Songs über den eingebauten MP3-Player. Zudem kann man einen Song auch zur Playlist hinzufügen oder als Klingelton wählen. Das Samsung Galaxy Pocket verfügt darüber hinaus über ein integriertes UKW-Radio mit RDS-Funktion.
Fazit
Das Samsung Galaxy Pocket ist im Internet schon für circa 100 Euro zu haben. Für diesen günstigen Preis bietet das Smartphone das etwas veraltete, aber gut zu bedienende Betriebssystem Android 2.3 („Gingerbread“) und eine ordentliche Verarbeitungsqualität.
Die Ausstattung mit UMTS, HSDPA, WLAN und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist für ein Handy dieser Preisklasse mehr als ordentlich. Nur eine microSD-Speicherkarte sollte man sich zulegen. Einziges echtes Manko: Ein Stereo-Headset muss man sich bei Bedarf zum Samsung Galaxy Pocket separat dazukaufen. Tut man dies, hat man auch nur einen minimalistisch ausgestatteten MP3-Player zur Hand.
In puncto Internet braucht sich das Samsung Galaxy Pocket vor der Konkurrenz in dieser Preisklasse nicht zu verstecken. Das Einsteiger-Smartphone kann aber nicht nur als Zugangsgerät fürs mobile Surfen, sondern auch als Mobiltelefon überzeugen.
Empfangs- und Sprachqualität stimmen, aber die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Samsung Galaxy Pocket ist selbst im Querformat zu klein geraten. Auch die Bildschirmauflösung von nur 240 x 320 Pixeln macht deutlich, dass man es mit einem absoluten Einsteiger-Smartphone zu tun hat.
Die integrierte 1,9-Megapixel-Kamera ist mangels Blitz und Autofokus nur für Schnappschüsse bei Tageslicht geeignet. Ein echter Schwachpunkt des Samsung Galaxy Pocket ist zudem der Akku. Dieser ist mit einer Kapazität von nur 1.200 mAh eindeutig unterdimensioniert.
Im Praxistest schafft das Einsteiger-Smartphone nur maximal drei Stunden Gesprächs- und Surf-Zeit. Die Stand-by-Zeit wurde mit maximal 370 Stunden gemessen. Bei aktivem Gebrauch lässt es sich fast nicht vermeiden, dass das Samsung Galaxy Pocket alle 24 Stunden aufgeladen werden muss. Um das zu verhindern, sollte man Stromfresser wie WLAN oder GPS ausschalten, falls man sie nicht benötigt.
Thomas Meyer
© Tariftipp.de, 1. Juni 2012