Samsung Galaxy S3 - Test
Samsung Galaxy S3
- Sehr großes und gutes Display
- Gute Akkuleistung
- Sprachqualität sehr gut
- Gute Kamera und MP3-Player
- Akkudeckel sieht nach Plastik aus
- Wettbewerber
- HTC One X
- Sony Xperia T
Das Samsung Galaxy S3 ist das neue Flaggschiff von Samsung. Tariftipp.de hat den südkoreanischen iPhone-Konkurrenten, der auf dem Betriebssystem Android 4.0 („Ice Cream Sandwich“) läuft, getestet.
Das Samsung Galaxy S3 soll den Verkaufserfolg der Vorgänger Samsung Galaxy S2 und Samsung Galaxy S fortführen und dem Apple iPhone 4S ordentlich einheizen – und tatsächlich übertrifft das Samsung Galaxy S3 den Konkurrenten in fast allen Disziplinen.
War das Samsung Galaxy S2 mit einer Bildschirmdiagonalen von 4,2 Zoll schon um einiges größer als das Apple iPhone 4S mit seinem 3,5-Zoll-Display, legt Samsung nun noch einmal eine Schippe drauf. Stolze 4,8 Zoll misst das Samsung Galaxy S3 in der Diagonalen und rückt damit an das Samsung Galaxy Note (5,3 Zoll) heran.
Trotzdem ist das Samsung Galaxy S3 kein unhandliches Smartphone. Der Rand fällt nur dünner aus als beim Samsung Galaxy S2. In der Bautiefe misst das Samsung Galaxy S3 sogar nur 8,6 Millimeter. Einzig beim Gewicht ist ein leichter Unterschied spürbar: Samsungs neues Flaggschiff wiegt 133 Gramm – das sind 17 Gramm mehr als beim Samsung Galaxy S2.
Das Samsung Galaxy S3 ist mit einem 1,4 Gigahertz (GHz) schnellen Quad-Core-Prozessor und der Drahtlos-Technologie NFC ausgestattet. Das Super-AMOLED-Display des Android-Smartphones hat eine HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln.
Allerdings können europäische Käufer des Samsung Galaxy S3 nur via HSPA+ surfen. Der schnellere Internet-Standard LTE bleibt erst einmal Südkorea, Japan und den USA vorbehalten.
Samsung hat die eigene Benutzeroberfläche „TouchWiz“ über Android 4.0 gestülpt. Gesteuert wird das Samsung Galaxy S3 über große Widgets und einige praktische Erweiterungen wie z.B. in der Notification-Leiste.
Wie das Apple iPhone 4S hat das Samsung Galaxy S3 eine Sprachbedienung, die natürlich gesprochene Befehle in acht Sprachen unterstützt und ähnliche Funktionen wie die Apple-Software Siri bieten soll. Darüber hinaus bietet das Android-Smatphone zahlreiche Möglichkeiten der Gestensteuerung.
Über DLNA kann das Samsung Galaxy S3 drahtlos Fotos, Videos und Songs an andere DLNA-fähige Endgeräte wie z.B. den Fernseher oder das Notebook übertragen. Da das Samsung Galaxy S3 mit NFC ausgestattet ist, wird man mit ihm künftig bargeldlos bezahlen können. Schon jetzt kann mit Hilfe von separat zu kaufenden NFC-Chips Nutzerprofile in Sekundenschnelle z.B. von Auto auf Büro umstellen.
Der interne Speicher des Samsung Galaxy S3 misst wahlweise 16, 32 oder 64 Gigabyte (GB) – das kennt man auch vom Apple iPhone 4S, allerdings kann der Speicher des Samsung Galaxy S3 per microSD-Karte um bis zu 64 GB erweitert werden.
Die Kamera des Samsung Galaxy S3 hat wie das Apple iPhone 4S eine maximale Auflösung von acht Megapixeln und kann Videos in Full-HD-Qualität (1080p) aufnehmen. Die Kamera des Samsung-Flaggschiffs soll jedoch ohne Verzögerung auslösen und selbstständig die beste Aufnahme aussuchen.
Der Akku des Samsung Galaxy S3 misst stolze 2.100 Milliamperestunden (mAh). Damit soll das Manko des Samsung Galaxy S2 ausgeglichen werden und gleichzeitig das Apple iPhone 4S übertrumpft werden. Der Konkurrent aus Cupertino bietet nur 1.500 mAh, aber auch eine sehr effizientes Energie-Management. Ein kabelloses Ladegerät bietet Samsung als Zubehör an.
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Telefonfunktionen und Bedienung
Das Samsung Galaxy S3 läuft, wie gesagt, auf Android 4.0 alias „Ice Cream Sandwich“. Der iPhone-Konkurrent ist damit nach dem Samsung Galaxy Nexus das zweite Smartphone der Südkoreaner, das diese neue Version des Google-Betriebssystems verwendet.
Wie sich im Test herausstellt, passt Android 4.0 außerordentlich gut zu dem 1,4 GHz schnellen Prozessor des Samsung Galaxy S3. Ähnlich wie beim Konkurrenten HTC One X fliegt man nur so von Anwendung zu Anwendung.
Wer Android 2.3 („Gingerbread“) gewohnt ist, hat mit Android 4.0 keine großen Probleme. Anders als das HTC One X verfügt das Samsung Galaxy S3 auch über eine separate Menü-Taste, was die Bedienung zusätzlich erleichtert.
Das von Google neu entwickelte Betriebssystem erschließt sich auch Smartphone-Novizen nach kurzer Zeit und ist leicht zu bedienen. Zudem hat Samsung beim Samsung Galaxy S3 seine bewährte „TouchWiz“-Benutzeroberfläche auf Android 4.0 aufgesetzt.
Das neue Samsung-Flaggschiff bietet zahlreiche Möglichkeiten der Gestensteuerung. So kann man eine laufende Musikwiedergabe unterbrechen, indem man das Samsung Galaxy S3 mit der Display-Seite auf den Tisch legt. Führt man das Android-Smartphone beim Ablesen eines Kontaktes ans Ohr, wird der besagte Kontakt angerufen.
Samsungs Ziel, die Bedienung seines neuen Flaggschiffs so intutiver zu gestalten, wird erst dann erreicht, wenn man die vielen Gesten einstudiert hat. Das erfordert, wie der Test zeigt, leider Zeit. Auch die Sprachbedienung des Samsung Galaxy S3 weist – ähnlich wie die Siri-Software des Apple iPhone 4S – ihre Schwächen auf.
Das Samsung Galaxy S3 bietet bis zu sieben Homescreens, die nach Gusto mit Funktionen belegt werden können. Über das Hauptmenü des Samsung Galaxy S3 kommt man zu den vorinstallierten Android-Anwendungen. Über den Direktzugriff auf die Plattform Google Play, den früheren Android Market, können weitere Apps heruntergeladen werden.
Das Schreiben von E-Mails und SMS geht aufgrund des riesigen 4,8-Zoll-Bildschirms des Samsung Galaxy S3 gut von der Hand. Ein Extra-Lob verdient sich Samsung für den sehr sensiblen Touchscreen. So genügt beim Samsung Galaxy S3 der Hauch einer Berühung, um einen Impuls auszulösen. Wer möchte, kann die Buchstaben eines Wortes auch per Fingerstrich verbinden und so ein Wort schreiben.
Zudem kann man durch Klicken auf das Globus-Symbol auf andere Tastaturen wie z.B. eine englische Tastatur umstellen. Die Worterkennung des Samsung Galaxy S3 funktioniert nicht nur im Deutschen, sondern z.B. auch im Portugiesischen oder Polnischen ausgezeichnet.
In der Kontaktliste des Samsung Galaxy S3 kann man scrollen oder mit Hilfe der virtuellen QWERTZ-Tastatur schnell den gesuchten Namen eingeben. Auch Konversationen in sozialen Netzwerken sind unterwegs ein Kinderspiel. Praktischerweise ist eine Facebook-App ab Werk vorinstalliert.
Auch als Telefon kann das Samsung Galaxy S3 überzeugen. Im O2-Netz reißt der Empfang auch in schlechten Empfangssituationen nie ab. Mitunter kommt aber eine Verbindung mit dem Samsung Galaxy S3 nur schwer zustande, wenn man in einem modernen Gebäude mit bedampftem Fensterglas sitzt und im Internet surfen möchte.
Die Sprachqualität in beide Richtungen ist ebenso okay wie die UMTS-Verbindung des Android-4.0-Smartphones. Sowohl in Gebäuden als auch im Freien surften wir bei unserem Test in Hamburg via HSDPA im Internet.
Surfen im Internet und Navigation
Das Samsung Galaxy S3 surft via HSPA- und WLAN-Schnittstelle im Internet.
Beim Tariftipp.de-Test in Hamburg zeigte das Display des Samsung Galaxy S3 im O2-Netz innerhalb von Gebäuden meist nur zwei Striche, wenn man mit dem Android-Smartphone im HSDPA-Modus surfte. Im Freien waren in der Regel fünf Striche abzulesen. Das Samsung Galaxy S3 bot hier also die optimale Empfangsqualität.
In der Praxis lagen die gemessenen Download-Raten leider weit unter den Vorgaben von O2, dessen Netz bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s) bieten soll. So wurde beim Indoor-Empfang in Hamburg maximal 2,5 MBit/s im Download gemessen. Im Freien erreichte das Samsung Galaxy S3 laut Tarifitpp.de-Speedcheck höchstens 2,9 MBit/s im Download.
In der Praxis reichen diese Werte allerdings vollkommen aus, um ausreichend zügig im Internet zu surfen. Das Samsung Galaxy S3 ist aber sonst brauchbares Smartphone.
Schon in der normalen Einstellung werden Internet-Inhalte ausreichend groß dargestellt. Die Version 4.0 des von Google entwickelten Betriebssystems Android bietet zur Not Multi-Touch, d.h. durch Auseinanderziehen von zwei Fingern können Inhalte herangezoomt werden.
Die vorinstallierte Facebook-App bedient sich einfach und intuitiv. Das Laden und Deinstallieren von Apps geht, wie von Android gewohnt, völlig unkompliziert von der Hand. Auch die automatische Umstellung von Hoch- auf Querformat, die man auf Wunsch einstellen kann, funktioniert aufgrund des schnellen Prozessors ohne große Verzögerung.
Dank integriertem GPS-Empfänger kann das Samsung Galaxy S3 auch navigieren. Nutzt man das vorinstallierte App Google Navigation im Fußgängermodus, kommt man in der Regel auf dem schnellsten Weg zum Ziel.
Beim Navigieren mit dem Auto im Stadtverkehr von Hamburg störten hingegen so mancher Umweg und die mitunter falsch ausgesprochenen Anweisungen. Auf der Autobahn macht Google Navigation hingegen eine gute Figur. Besonders das Auffinden von Zielen mit der sprachgesteuerten Suche des Samsung Galaxy S3 klappt wunderbar.
Fotografieren und Videoaufnahmen
Die Kamera des Samsung Galaxy S3 hat wie das Apple iPhone 4S eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. Die Kamera des Samsung-Flaggschiffs soll jedoch ohne Verzögerung auslösen und selbstständig die beste Aufnahme aussuchen. Über DLNA kann das Samsung Galaxy S3 zudem drahtlos Fotos, Videos und Songs an andere DLNA-fähige Endgeräte wie z.B. den Fernseher oder das Notebook übertragen.
Da das Samsung Galaxy S3 so hervorragend ausgestattet ist, sind Tagaufnahmen kein Problem:
Bei Innenaufnahmen kommt ebenso die Qualität der Kamera des Samsung Galaxy S3 ebenso zum Tragen:
Bei Nachtaufnahmen macht sich das integrierte LED-Blitzlicht des Samsung Galaxy S3 positiv bemerkbar. Selbst in der dunklen Kammer werden Details mit bislang unbekannter Genauigkeit dargestellt:
Das Samsung Galaxy S3 kann zudem Videos in Full-HD-Qualität (1080p) aufnehmen. Wie unser Test-Video zeigt, ist das Ergebnis für ein Smartphone aller Ehren wert:
MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku des Samsung Galaxy S3 hat eine Kapazität von 2.100 Milliamperestunden (mAh). Das reicht zusammen mit einer intelligenten Energieverwaltung für mehr als respektable Leistungen.
Lässt man den Datenverkehr via HSPA zu, sind bei dem Oberklassen-Smartphone im Gesprächsmodus bis zu vier Stunden Akku-Laufzeit drin. Surft man mit dem Samsung Galaxy S3 mobil im Internet, ist ebenfalls nach maximal 240 Minuten Schluss. Im Stand-by schafft das Android-4.0-Smartphone bis zu 500 Stunden Laufzeit – das ist für so ein gut ausgestattetes Smartphone ein ausgezeichneter Wert.
Das Samsung Galaxy S3 ist auch für Musikfreunde bestens geeignet. Das Oberklassen-Smartphone bietet virtuellen 7.1-Kanal-Sound sowie sage und schreibe 14 Presets wie Jazz, Vocal oder Bass Boost.
Die serienmäßigen Stereo-Headsets werden mit drei verschieden großen Paaren an In-Ear-Adaptern geliefert und begeistern durch einen satten, authentischen Klang beim Abspielen von Songs und YouTube-Videos.
Der neue „Music Hub“ von Samsung macht es möglich, mit dem Samsung Galaxy S3 auf bis zu 17 Millionen Songs zuzugreifen und die gesamte Song-Bibliothek des Nutzers überallhin mitzunehmen. Man kann sich vom Samsung Galaxy S3 zudem Radiosender zusammenstellen und Empfehlungen aufgrund des persönlichen Musikgeschmacks geben lassen. Über den „Music Hub“ kann man zudem Songs mit Freunden via Internet teilen.
Fazit
Wer eine Alternative zum Apple iPhone 4S sucht, kann beim Samsung Galaxy S3 fündig werden. Das Android-4.0-Smartphone aus Südkorea ist dem Rivalen sogar in einigen Punkten überlegen.
Das Samsung Galaxy S3 surft dank HSPA und WLAN wieselflink im Internet und hilft per GPS bei der Fußgängernavigation. Die kostenlose Google-Maps-Erweiterung Google Navigation reicht erweist sich als schnell und leicht zu bedienen, hat aber leichte Mängel beim Finden der besten Route.
Android in der neuesten Version 4.0 („Ice Cream Sandwich“) ist schon an Bord, d.h. man muss nicht wie bei anderen Modellen erst auf ein Update warten. Android 4.0 ermöglicht zusammen mit dem 1,4 GHz schnellen Prozessor des Samsung Galaxy S3 eine flinke Bedienung, zumal man per Doppel-Tipp oder durch das Auseinanderziehen zweier Finger Inhalte heranzoomen kann.
Nicht ganz so lässig gibt sich das Samsung Galaxy S3 in puncto Gestensteuerung. Der Nutzer muss eine Vielzahl verschiedener Gesten lernen, um das Smartphone vollends intuitiv bedienen zu können. Das dauert einfach seine Zeit. Nicht überzeugen konnte die Sprachsteuerung des Samsung Galaxy S3 – andererseits macht das Apple iPhone 4S in dieser Disziplin auch nicht immer eine gute Figur.
Positiv ist, dass Samsung das Android-4.0-Betriebssystem an seine typische intuitive Benutzeroberfläche „TouchWiz“ angepasst hat. Weitere Stärke von Android: Es stehen bereits mehr als 500.000 Apps bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
In puncto Musik und Fotografie macht das Samsung Galaxy S3 eine überragende Figur. So bietet das Samsung Galaxy S3 virtuellen 7.1-Kanal-Sound, 14 Presets, einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss sowie ein Stereo-Headset mit In-Ear-Adaptern in drei Größen, das zudem durch einen sehr guten Klang gefällt.
Die Acht-Megapixel Kamera schießt Fotos mit einer extrem kurzen Reaktionszeit und kann Videos in Full-HD-Qualität drehen. Vor allem bei Innen- und Nachtaufnahmen macht dem Samsung Galaxy S3 mit seinem gut funktionierenden Autofokus und starken LED-Blitzlicht so leicht niemand etwas vor.
Häufig kranken gut ausgestattete Smartphones an einer kurzen Akkulaufzeit, doch in puncto Akku enttäuscht das Samsung Galaxy S3 ganz und gar nicht. Der iPhone-Konkurrent realisiert bis zu vier Stunden Laufzeit im Gesprächsmodus und unglaubliche 500 Stunden im Stand-by.