Huawei Ascend Y200: Test
Tariftipp.de hat das Huawei Ascend Y200 getestet. Der Nachfolger des Huawei Ideos X3 wird für nur 99,95 Euro von Lidl und Fonic angeboten.
Das Huawei Ascend Y200 sieht dem Huawei Ideos X3 nicht unbedingt ähnlich. Der Touchscreen des Lidl-Smartphones hat eine Diagonale von 3,5 Zoll und ist damit genau so groß wie beim Apple iPhone 4S.
Allerdings läuft das Huawei Ascend Y200 wie schon das Huawei Ideos X3 auf dem von Google entwickelten Betriebssystem Android. Beim Huawei Ascend Y200 wird die Version Android 2.3.3 („Gingerbread“) genutzt, die nicht mehr ganz aktuell ist. Android 4.0 („Ice Cream Sandwich“) bleibt teureren Smartphones des Herstellers wie dem Huawei Ascend D vorbehalten.
Android bietet mittlerweile rund 600.000 Apps, durch die man die Fähigkeiten des Huawei Ascend Y200 erweitern kann. Auch die Steuerung per Multi-Touch, wie z.B. der Zwei-Finger-Zoom in Bildern und Internetseiten, ist möglich.
Etwas schwachbrüstig ist das Huawei Ascend Y200 in puncto Prozessor, denn dieser bietet eine Taktung von gerade mal 800 Megahertz (MHz). Mit nur 512 Megabyte (MB) internem Speicher bietet das Huawei Ascend Y200 zudem wenig Platz für Apps, Bilder, Videos oder Musik. Allerdings kann dieser per microSD-Speicherkarte auf bis zu 32 Gigabyte (GB) erweitert werden.
Abstriche muss auch bei der Kamera des Huawei Ascend Y200 machen, die eine maximale Auflösung von 3,2 Megapixeln bietet. Dafür bietet das Lidl-Smartphone ein serienmäßiges Stereo-Headset und an die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse des Huawei Ascend Y200 können bei Bedarf auch höherwertige Kopfhörer angeschlossen werden.
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Telefonfunktionen und Akkulaufzeit
Der Akku des Huawei Ascend Y200 hat eine Kapazität von nur 1.250 Milliampèrestunden (mAh). Das hat zur Folge, dass das Android-Smartphone für Einsteiger nur kurze Akkulaufzeiten bietet.
Im Gesprächs- und UMTS-Modus stehen für das Huawei Ascend Y200 ganze zweieinhalb Stunden zu Buche. Im Stand-by schafft das Einsteiger-Smartphone knapp 300 Stunden. Der Stomsparmodus hilft zwar, den Verlust des Akkus zu verlangsamen, doch wer effizient Energie sparen möchte, muss Stromfresser wie HSDPA, WLAN oder GPS ausstellen.
Allerdings kann das Huawei Ascend Y200 in puncto Netzempfang überzeugen. In kritischen Empfangssituationen im Indoor-Betrieb zeigt das Android-Smartphone auch schon mal nur einen Strich im Display an. Ist man dagegen im Freien unterwegs, leistet sich das Huawei Ascend Y200 im D2-Netz von Vodafone überhaupt keinen Aussetzer.
Die Sprachqualität des Einsteiger-Smartphones geht in Ordnung, zeigt jedoch beim Indoor-Empfang starke Schwächen. Beim Verfassen von SMS kommt dem Huawei Ascend Y200 die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich aber – wie schon beschrieben – nur mit Geduld exakt bedienen lässt.
Surfen und Navigieren
Dass das Huawei Ascend Y200 auf Android läuft, ist für den Nutzer von Vorteil, denn bei diesem offenen Betriebssystem, das maßgeblich vom Internet-Konzern Google entwickelt wurde, kann der Nutzer sein Smartphone nach seinen eigenen Bedürfnissen individualisieren.
Aufgrund seines niedrigen Preises läuft das Huawei Ascend Y200 auf der nicht mehr ganz so aktuellen Android-Version 2.3 („Gingerbread“). Wie alle Android-Smartphone hat auch das Huawei Ascend Y200 Zugang zur App-Plattform Google Play. Hier finden sich rund 600.000 zusätzliche Anwendungen, so auch z.B. Web-2.0-Apps wie Facebook, Flickr und Instant-Messaging-Dienste.
Alle anderen gängigen E-Mail-Accounts können ebenfalls abgerufen werden. Beliebte E-Mail-Anbieter wie Yahoo!Mail oder WEB.DE bieten eigene Apps für Android-Smartphones wie das Huawei Ascend Y200 an.
Das Surfen mit dem Standard-Browser geht jedoch dank der HSDPA- und WLAN-Schnittstelle des Huawei Ascend Y200 schon recht flott von der Hand. Der Prozessor entpuppt sich jedoch mit einer Taktung von 800 Megahertz als arg langsam, so dass das Heranzoomen von Inhalten oder das Umschalten von Hoch- auf Querformat beim Huawei Ascend Y200 deutlich länger dauert als bei anderen Einsteiger-Smartphones.
Leider kann auch der Touchscreen des Huawei Ascend Y200 qualitativ nicht mit der Konkurrenz mithalten. Bei Sonnenlicht ist er kaum abzulesen und außerdem lassen sich Links auf dem Display des Huawei Ascend Y200 mit dem Finger nicht immer sauber treffen. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Einsteiger-Smartphones hat zwar im Querformat ausreichend große Tasten, aber diese sind nicht gut definiert, so man sich bei E-Mails oder Einträgen auf Facebook leicht verschreibt.
Der eingebaute GPS-Empfänger des Huawei Ascend Y200 ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Diese Kombination erwies sich beim Test im Hamburger Stadtverkehr als völlig ausreichend. Leider ließ sich die GPS-Schnittstelle bei einem zweiten Test auf der Autobahn nicht aktivieren.
Fotos, Videos und Musik
Wer mit dem Huawei Ascend Y200 fotografieren möchte, kommt nicht umhin, eine microSD-Speicherkarte zu kaufen, denn diese gehört nicht zum Lieferumfang. Die Kamera ist zudem ein Schwachpunkt des Einsteiger-Smartphones.
Diese hat eine Auflösung von gerade mal 3,2 Megapixeln und einen bis zu vierfachen digitalen Zoom. Zudem muss man bei dem Android-Smartphone auf Autofokus und LED-Blitzlicht verzichten. Dafür sind wenigstens eigene Einstellmöglichkeiten für Effekte und Beleuchtung an Bord des Huawei Ascend Y200.
Schade ist, dass das Huawei Ascend Y200 wie die meisten Android-Smartphones über keine dezidierten Auslöser für das Fotografieren verfügt. Stattdessen muss das entsprechende Symbol auf dem Startbildschirm gedrückt werden.
Bei Tagaufnahmen macht das Huawei Ascend Y200 dennoch eine gute Figur:
Bei Innenaufnahmen des Android-Smartphones machen sich leicht milchige Bereiche an den Rändern bemerkbar:
Bei Nachtaufnahmen des Huawei Ascend Y200 macht sich das Fehlen eines Blitzlichts bemerkbar:
Bei Bedarf fungiert das Huawei Ascend Y200 als Camcorder. Die Video-Qualität lässt jedoch zu wünschen übrig:
Wie schon erwähnt verfügt das Huawei Ascend Y200 über keine serienmäßige Stereo-Headsets. Allerdings kann man alternative Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken. In der Klasse der absoluten Einsteiger-Smartphones scheint sich die Unsitte jedoch allgemein immer mehr durchzusetzen.
Fazit
Das Huawei Ascend Y200 ist unter anderem bei Fonic und Lidl Mobile schon für unter 100 Euro zu haben.
Für diesen günstigen Preis bietet das Smartphone das aktuelle Betriebssystem Android 2.3 („Gingerbread“) und eine ordentliche Ausstattung mit HSDPA, WLAN und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Mit einer Bildschirmdiagonalen von 3,5 Zoll ist das Display des Huawei Ascend Y200 so groß wie das des Apple iPhone 4S und kann 16 Millionen Farben darstellen, bietet aber nur eine Auflösung von 320 x 480 Pixeln.
In puncto Internet braucht sich das Huawei Ascend Y200 vor der Konkurrenz in dieser Preisklasse nicht zu verstecken. Leider reagiert der Touchscreen mit Verzögerung auf Impulse und ist bei Sonnenlicht nicht optimal abzulesen. Zudem stört die schlecht zu bedienende QWERTZ-Tastatur beim Verfassen von E-Mails und Facebook-Einträgen.
Das Android-Smartphone kann als Mobiltelefon nicht ganz überzeugen, da die Sprachqualität gegenüber der Konkurrenz zu wünschen übrig lässt. Die Empfangsqualität geht jedoch in Ordnung.
Der MP3-Player bietet nur Grundfunktionen. Dies ist aber auch nicht verwunderlich, sind dem Huawei Ascend Y200 doch keine serienmäßigen Stereo-Kopfhörer beigelegt. Diese müssen ebenso wie eine microSD-Karte separat hinzugekauft werden. Die integrierte 3,2-Megapixel-Kamera ist mangels Blitz nur für Aufnahmen bei Tageslicht geeignet.
Eine schwache Vorstellung bietet der Akku des Huawei Ascend Y200, der trotz des von Huawei eigens implementierten Stromsparmodus nur maximal zweieinhalb Stunden Sprech- und Surf-Zeit bietet. Bei aktivem Gebrauch lässt es sich so fast nicht vermeiden, dass das Android-Smartphone jeden Tag aufgeladen werden muss.
© Tariftipp.de, 7. September 2012