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Was bedeutet die Telekom DSL-Daten-Obergrenze für Nutzer?


Nachdem die Telekom angekündigt hat, die Geschwindigkeit seiner DSL-Angebote zu drosseln, sobald eine bestimmte Datenmenge erreicht wird, sind viele DSL-Nutzer verunsichert. Tariftipp.de erklärt, was die Ankündigung der Telekom für Sie bedeutet.

Ab wann und für wen gilt die Obergrenze?

Die Klausel, die eine Drosselung der Geschwindigkeit eines DSL-Anschlusses vorsieht, soll in Verträgen stehen, die vom 2. Mai 2013 an abgeschlossen werden. Nach Angaben der Telekom soll die Klausel für die Daten-Ober-grenze in DSL-Verträgen aber effektiv nicht vor 2016 genutzt werden.

Wo soll die Daten-Obergrenze der Telekom liegen?

Die niedrigste Daten-Obergrenze, die bei DSL-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde greifen soll, liegt bei 75 Gigabyte. Bei den schnellen VDSL-Leitungen liegt die Grenze bei 200 bis 400 Gigabyte.

Ist ein Datenvolumen von 75 Gigabyte nicht genug?

Ob 75 Gigabyte an Datenvolumen für einen DSL-Anschluss ausreichen, hängt vom jeweiligen Nutzerprofil ab. Nach Angaben der Telekom nutzt der durchschnittliche DSL-Nutzer heute ein Datenvolumen von 15 bis 20 Gigabyte im Monat. Allerdings nimmt das Volumen der Datenübertragung rasant zu, wozu insbesondere das Streaming von Videodateien großen Anteil hat.

Zur Orientierung - mit 75 Gigabyte können Sie:
● ca. 1.000.000 EMails ohne Anhang verschicken
● ca. 75.000 eBooks laden
● 50 Filme in HD streamen
● ca. 1.000 Musik-Alben kaufen und downloaden
● ca. 40 Stunden lang Musik bei einem Streaming-Dienst hören

Was passiert nach Überschreiten der Daten-Obergrenze?

Nach dem Überschreiten der Daten-Obergrenze sollte die Geschwindigkeit des DSL-Anschlusses auf eine Geschwindigkeit von 387 Kilobit pro Sekunde gedrosselt werden. Da ein angenehmes Surfen im Internet mit dieser Geschwindigkeit nicht funktioniert, liefen die Telekom-Kunden Sturm gegen diese Entscheidung. Am 12. Juni 2013 erklärte die Telekom, dass die Geschwindigkeit nach der Drosselung nun auch zwei Megabit pro Sekunde heruntergefahren wird.

Wie verhält sich die Konkurrenz zur DSL Daten-Obergenze?

Gegen eine Daten-Obergrenze bei DSL-Anschlüssen haben sich bislang die DSL-Anbieter Vodafone, Unitymedia, Kabel BW und Tele Columbus ausgesprochen. Bei diesen Anbietern sollen DSL-Nutzer auch künftig ohne Daten-Limit im Internet surfen können.

 Bei den DSL-Anbietern Kabel Deutschland und 1&1 gibt es dagegen bereits Daten-Obergrenzen bei ihren DSL-Angeboten. So gibt es bei Kabel Deutschland eine Datenobergrenze von 10 Gigabyte pro Tag - die derzeit allerdings noch bei 60 Gigabyte pro Tag liegt - ab der eine Drosselung der DSL-Geschwindigkeit vorgenommen werden kann.

Bei 1&1 greift beispielsweise beim günstigsten DSL-Anschluss mit einer Geschwindigkeit von 16 Megabit pro Sekunde eine Daten-Obergrenze von 100 Gigabyte. Nach dem Erreichen dieser Daten-Obergrenze wird die DSL-Geschwindigkeit auf ein Megabit pro Sekunde gedrosselt. 

Was sagt die Telekom?

Philipp Blank, Sprecher der Telekom, verteidigt den geplanten Schritt mit der Tatsache, dass 3% der Kunden für mehr als 30 Prozent des Datenvolumens verantwortlich sind. Bisher würden die Wenig-Nutzer die Heavy-User schlichtweg subventionieren. Die geplante Tarifreform der Flatrates
sei daher eine faire Lösung.

Was sagt die Politik?

Die Bundesregierung hat bereits ihren Unmut über die Drosselung der Breitbandzugänge zum Ausdruck gebracht. In einem Brief an Telekom-Chef Obermann wies Bundeswirtschaftsminister Rösler bereits daraufhin, dass man die Entwicklung sorgsam verfolgen werde.