Die 10 besten Tipps für die Auswahl eines Handytarifes

1. Möchte ich mich vertraglich binden oder ist mir Unabhängigkeit wichtig
Grundsätzlich ist zwischen Vertragstarifen und Prepaidtarifen zu unterscheiden. Tarife mit Vertragslaufzeit haben oft interessantere Konditionen wie geringere Grundgebühr, kein Anschlusspreis, mehr Freiminuten, vergünstigtes Handy etc. Der Nachteil jedoch ist die Bindung für 24 Monate. Werden neue Tarife preiswerter, ist ein anderes Mobilfunknetz besser oder herrscht Unzufriedenheit mit dem Anbieter muss trotzdem die Laufzeit eingehalten werden.
Prepaidtarife hingegen sind an keine Mindestlaufzeit gekoppelt und ein Anbieterwechsel ist jederzeit möglich. Am bekanntesten werden Prepaidkarten sein, wie sie im Supermarkt oder in der Drogerie an der Kasse erhältlich sind. Eine SIM-Karte kostet ca. 10 €, enthält ein Startguthaben zwischen 5 - 10 € und die neue Mobilfunknummer.
2. Flexibel sein mit Prepaid oder Postpaid ohne Laufzeit?
Wer sich gegen die Bindung an eine feste Laufzeit entscheidet, dem bleibt also die Prepaid-Variante. Die Laufzeit ist flexibel und das Guthaben kann nach Bedarf im Voraus aufgeladen bzw. bezahlt werden – daher die Bezeichnung „pre-paid“. Vorteil: Volle Kostenkontrolle - die Telefonkosten richten sich nach dem Guthaben auf der SIM-Karte.
Als zweite flexible Möglichkeit gibt es die sogenannten Postpaid-Tarife ohne Laufzeit. Hier erfolgt die Rechnungsstellung i.d.R. zum Ende des Monats – daher die Bezeichnung „post-paid“. Die Vertragslaufzeit muss also doch mindestens einen Monat betragen, denn anders wäre das Bezahlsystem nicht realisierbar. Zusätzlich ist auf die monatliche Kündigungsfrist hinzuweisen, wodurch die Flexibilität etwas eingeschränkt wird. Nachteil: Nichtbeachtung der Frist führt zur Laufzeitverlängerung um einen weiteren Monat. Auch die Kostenkontrolle ist durch die Rechnungsstellung am Monatsende eingeschränkt. Vorteil: Postpaid-Tarife haben meist interessantere Konditionen als Prepaid-Tarife.
3. Will ich ein aktuelles Smartphone zu meinem Tarif?
Aktuelle Spitzenmodelle sind teuer und die Mehrheit wird kein kleines Vermögen für ein Handy ausgeben wollen bzw. können. Für diesen Fall bieten die meisten Mobilfunkanbieter subventionierte Handys an. Voraussetzung jedoch ist: Bindung an eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Gegen einen monatlichen Aufpreis, zur normal anfallenden Grundgebühr, können sich Kunden dann ein neues Smartphone hinzu buchen. Bei dieser Form der Finanzierung gilt bisher: „Je teurer der gewählte Tarif, desto geringer die Zuzahlung für das Handy“. Subventionierte Geräte lohnen sich daher besonders in Kombination mit teureren Vielnutzer-Tarifen. Die Subventionen bei günstigen Einsteigertarifen hingegen sind weniger lohnenswert. Auch einfache und ältere Handymodelle sollten nicht unbedingt an einen Vertrag gekoppelt erstanden werden; viele Geräte sind mittlerweile günstig zu ersteigern oder gar kostenlos bei einigen Vertragstarifen inklusive.
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4. Welches Netz ist das Beste?
Einfach ausgedrückt, misst sich die Qualität eines Mobilfunknetzes an der Empfangsstärke bzw. dem flächendeckenden Ausbau. Aktuell ist laut Untersuchungen das D1-Netz am besten ausgebaut, gefolgt vom D2-Netz, O2-Netz und schließlich dem e-Plus-Netz. Wenn es allein nach diesem Urteil geht, ist das Netz der Telekom (D1) für bundesweiten Handyeinsatz zu empfehlen. Dennoch kann es regionale Unterschiede geben, bei denen die Konkurrenz einen besseren Empfang bieten kann als der Marktführer. Ursache ist die Verteilung und Nähe der verschiedenen Sendemasten zum eigenen Standort. Daher empfiehlt es sich die Netzabdeckung auch mal vor Ort zu prüfen, insofern die Erreichbarkeit in der Heimat Priorität hat. Handynutzer die aber deutschlandweit erreichbar sein wollen, sind bisher im Netz der Telekom am besten unterwegs.
Übersichten zur Netzabdeckung in Deutschland:
>> Netzabdeckung Telekom
>> Netzabdeckung Vodafone
>> Netzabdeckung o2
>> Netzabdeckung e-Plus
5. Gibt es Personen die ich besonders häufig anrufe?
Steht die Wahl des Mobilfunknetzes aufgrund der Netzqualität nicht im Vordergrund, so kann es sinnvoll sein sich nach Freunden oder Verwandten auszurichten. Für Tarife im gleichen Mobilfunknetz gibt es häufig hinzu buchbare Flatrates, die kostenlose Gespräche im gleichen Netz ermöglichen.
Wer es noch günstiger haben möchte kann einen Schritt weiter gehen und z.B. den gleichen Mobilfunkanbieter eines Freundes wählen. Über sogenannte Community-Flats sind dann Telefonate innerhalb einer Gemeinschaft gratis. Diese Flatrates können kostenloser Bestandteil eines Tarifs sein oder für einen geringen Aufpreis als Option hinzu gebucht werden.
Achtung! Die Mobilfunkunternehmen haben unterschiedliche Definitionen zum Begriff ihrer Community. Bei einem Anbieter können die Gespräche innerhalb des eigenen Netzes und sogar zu „Schwestermarken“ kostenlos sein, während bei anderen nur die Gespräche eines bestimmten Tarifs untereinander gratis sind. In diesem Fall empfiehlt es sich genau die Tarifangaben zu lesen.
Tarifvergleich günstiger Community-Flatrates
6. Wie viele Minuten telefoniere ich im Monat?
Diese Frage ist ausschlaggebend für die Wahl eines angemessenen Tarifumfangs. Der Trend auf dem Mobilfunkmarkt zeigt zunehmend eine Vereinfachung der Tarifmodelle sowie der Tarifvielfalt. I.d.R. befinden sich folgende drei Tarifkategorien bei fast jedem Anbieter im Portfolio: Prepaid-Tarife, Smartphone-Tarife und Allnet-Flatrates.
Prepaid: Keine Laufzeit und das Guthaben muss selbst aufgeladen werden. Die einfache Prepaidkarte ist für Wenigtelefonierer bestens geeignet bzw. diejenigen, die einfach nur erreichbar sein wollen. Gespräche werden minutengenau abgerechnet und sind bereits ab 6 Cent pro Minute möglich. Werden keine Telefonate geführt oder SMS verschickt, fallen auch keine Kosten an. Auf Wunsch können auch Minutenpakete, Flatrates und mobiles Internet hinzu gebucht werden. Sollten derartige Wünsche jedoch regelmäßig anfallen, dann sind eventuell Smartphone-Tarife die besser Alternative. Prepaid-Nutzer die 60 Einheiten (Minuten, SMS) im Monat verbrauchen, erreichen mit 5 € bereits die Kosten kleiner Smartphone-Tarife die mehr Leistung bieten.
Smartphone-Tarif: Smartphone-Tarife bilden das große Mittelfeld der Mobilfunktarife. Sie beinhalten eine Internet-Flatrate, ein bestimmtes Inklusiv-Kontingent an Gesprächsminuten und SMS in alle deutschen Netze. Ansprüche von 20 Freieinheiten und 50 MB bis hin zu 500 Freieinheiten und 500 MB Surfvergnügen werden abgedeckt. Die Grundgebühr liegt zwischen 2 € und 20 €. Mittlerweile werden die Smartphone-Tarife zunehmend ohne feste Laufzeit angeboten. Dafür fällt aber ein relativ hoher Anschlusspreis von rund 20 € an; da bleibt man von selbst gern etwas länger. Das Tarifmodell steht also für „Telefonieren, Simsen und Surfen zum Paketpreis“. Wer seine Gewohnheiten kennt, findet hier das richtige für sich. Sollte der Verbrauch einmal über das gebuchte Paket hinaus gehen, wird dieser am Monatsende einfach minuten- oder stückgenau abgerechnet.
Allnet-Flat: Kostenlos und sorgenfrei in alle Netze telefonieren, und das zum Festpreis, lautet die Devise. Der Preis für das unbegrenzte Sprachvergnügen dürfte in Zukunft auch noch weiter sinken. Bisher liegen die Kosten für Allnet-Flatrates bei rund 20 € pro Monat und beinhalten eine Gesprächs- und Internetflat. Wer im Monat also deutlich mehr als 300 Minuten telefoniert, für denjenigen ist die Allnet-Flat die bessere Alternative zu Smartphone-Tarifen. Einziges Manko – die Allnet-Flatrates beinhalten bisher keine SMS-Flat, diese muss bei Bedarf extra gebucht werden. Tipp: Subventionierte Smartphones sind in Kombination mit Allnet-Flatrates besonders interessant.
Welcher Handytarif passt zu mir?
Unsere Handy-Tarif-Pinnwand hilft.
7. Welche Rolle spielt für mich die Nutzung des mobilen Internets?
53 Prozent aller Internetnutzer sind heutzutage auch mobil im Internet unterwegs. Doch wie viel Datenvolumen benötigt man im Monat zum Surfen? Folgende Richtlinien können bei der Entscheidung helfen: 200 MB reichen aus für das gelegentliche Surfen und Abrufen von e-Mails. Wer intensiver surft, häufiger bei Facebook vorbeischaut und gelegentlich Apps oder ein Spiel herunterlädt, der sollte bei mindestens 500 MB einsteigen. Sind zusätzlich auch Video- und Audiostreams wie z.B. Youtube, Internetradio gefragt, dann sind Internetflats ab 1 GB die richtige Wahl.
Mit welchem Tarif die Internetflatrate letztendlich realisiert wird, sollte zusätzlich vom Telefonverhalten abhängen. Wenignutzer die kaum oder keine Telefonate führen, für die sind Prepaid-Karten mit einem Surfpaket das Richtige. Hier können Datenpakete von 100 MB bis 5 GB einfach hinzu gebucht werden. Normalnutzer, die bis zu 250 Minuten telefonieren, sollten sich für einen Smartphone-Tarif entscheiden. Die Angebote erstrecken sich über Tarife mit 10 bis 250 Freiminuten inklusive Internetflats bis 500 MB. Wer noch mehr telefoniert zählt zu den Vielnutzern und sollte einen Allnet-Flat-Tarif wählen, um grenzenlos telefonieren und surfen zu können.
Paket- oder Allnet-Tarife gänzlich ohne mobiles Internet werden mittlerweile kaum noch angeboten. Wer also gänzlich auf Internet verzichten will, dem bleiben hauptsächlich die Prepaid-Tarife.
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Unserer Tarifberatung klärt auf.
8. Wie viel SMS schreibe ich eigentlich im Monat?
Wer viele SMS verschickt, der sollte sich einen Überblick über die durchschnittliche Anzahl der SMS pro Monat verschaffen. SMS-Flatrates sind bereits für 5 € bei Laufzeittarifen und für 10 € bei flexiblen Prepaidtarifen erhältlich. Bei Kosten von 9 Cent pro SMS kann sich eine Flatrate bereits ab einem Versand von 55 Stück im Monat lohnen. Prepaid-Nutzer müssen dann doch schon eine Anzahl von ungefähr 110 Stück übersteigen. Wer bisher gar keine Vorstellung über den persönlichen „SMS-Bedarf“ besitzt, kann sich am Durchschnitt von 1 bis 2 SMS pro Tag orientieren.
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9. Telefoniere ich oft mit meinem Handy im Ausland?
Die Kosten für das Telefonieren oder Senden von Nachrichten innerhalb Europas sind gesetzlich festgelegt. Damit soll der Bürger vor zu hohen Telefonkosten im Ausland geschützt werden. Ab dem 1. Juli 2013 werden die Preise für Roaming nochmals gesenkt. Dann dürfen abgehende Gespräche maximal 29 Cent und eingehende Gespräche 8 Cent pro Minute betragen. Das mobile Surfen innerhalb der EU wurde auf maximal 70 Cent pro MB festgelegt. Wer viel im Ausland telefonieren oder surfen will, sollte das bei der Wahl seines Tarifes unbedingt berücksichtigen. Auslandspakete gibt es zwar in allen Tarifkategorien, ob Prepaid-, Smartphone- oder Allnet-Tarif, aber nicht bei jedem Anbieter. Häufig sind sie dann als Paket buchbar und enthalten ein Freikontingent an Minuten und/oder Megabyte (MB) die im Ausland verbraucht werden können. Die vier großen Netzbetreiber Telekom, Vodafone, O2 und e-Plus bieten diese Optionen, aber auch einige andere Anbieter haben Alternativen.
Roaming-Optionen für Telefonieren und Internet
10. Gibt es zusätzliche oder versteckte Kosten?
Beim Erwerb eines Handytarifes fallen einmalige Kosten an. Bei einem Prepaid-Tarif ist es der Preis für das Starterset mit SIM-Karte und bei einem Smartphone-Tarif oder einer Allnet-Flat ist es der Anschlusspreis oder die Einrichtungsgebühr. Im gleichen Zuge versuchen die Mobilfunkanbieter aber mit Startguthaben oder Gutschriften die Extrakosten für den Käufer attraktiver zu gestalten. Prepaidkarten enthalten z.B. ein Startguthaben zum Telefonieren, wodurch der Preis einer SIM-Karte rechnerisch kostenlos wird. Auch Einrichtungsgebühren wurden gern erlassen, sobald sich der Käufer für einen Tarif mit Laufzeit entschieden hat. Zweites ist jedoch rückläufig, da zunehmend Tarife ohne Laufzeit im Trend liegen. Wer öfter den Anbieter wechselt, kann daher zukünftig damit rechnen, stets eine Einrichtungsgebühr entrichten zu müssen und das will überlegt sein.Ebenfalls kostenpflichtig ist die Rufnummernmitnahme.
Bis zu 30,72 € kann der alte Mobilfunkanbieter für die Portierung der Rufnummer zum neuen Anbieter verlangen. Inzwischen bieten hierfür die meisten Provider jedoch Gutschriften in Form von Guthaben o.ä. an, um die beim Kunden entstandenen Kosten auszugleichen.
Der letzte Schritt nach einer Bestellung ist das verschicken der SIM-Karte. Die Versandkosten werden i.d.R. vom Anbieter getragen. Bei Bestellungen von Handy-Bundles (Tarif + Handy), können jedoch extra Versandkosten anfallen – Achten Sie hier auf die Details in der Bestellübersicht. Wer darüber hinaus die Bezahlung per Nachnahme erledigen möchte, muss, insofern es Angeboten wird, für die Nachnahmegebühr selbst aufkommen.