Netto: Bezahlen per Smartphone-App

Kunden des Lebensmittel-Einzelhändlers Netto können bargeldlos per Smartphone-App einkaufen. Anders als bei anderen Bezahlsystemen setzt man dabei nicht auf NFC.

NFC (Near Field Communication) ist eine drahtloser Standard, der Daten über kurze Entfernungen übermittelt. Viele moderne Smartphones wie das Samsung Galaxy S4, HTC One oder Sony Xperia Z haben einen NFC-Chip schon an Bord. Für ältere Modelle kann man solche NFC-Chips nachrüsten, indem man sie auf der Außenseite des Smartphones aufklebt.

So geht z.B. O2 vor, das im Jahr 2012 das NFC-basierte Bezahlen mit dem Smartphone eingeführt hat. Das neue mpass-Bezahlsystem kann man z.B. bei der Tankstellen-Kette Star nutzen. Die Lösung, die bei Netto zum Einsatz kommt, basiert hingegen auf einer Smartphone-App.

Nachdem man sich auf der Website my-netto.de mit seinen persönlichen Daten und Bankverbindung registriert hat, lädt man sich die App auf das Smartphone. Nach erstmaligem Öffnen wird vom Netto-Kunden eine persönliche vierstellige PIN festgelegt. Anschließend erhält der Nutzer eine SMS mit einem vierstelligen Code.

Einige Tage später bekommt der Netto-Kunde eine Überweisung in Höhe von einem Cent von der Deutschen Post, die für Netto die Transaktionen abwickelt. Innerhalb dieser Gutschrift befindet im Verwendungszweck ein weiterer vierstelliger Code. Damit wird die Identität des Nutzers überprüft. Mit den Codes lässt sich die Bezahlfunktion innerhalb der Netto-App aktivieren.

Ist der Registrierungsvorgang einmal abgeschlossen, kann der Nutzer mit der App bei Netto bezahlen. Der Netto-Kunde kauft ganz normal im Supermarkt ein und geht mit den Waren zur Kasse. Die Kassiererin scannt die Ware und der Kunde leitet die Bezahlfunktion mit seiner persönlichen PIN ein.

Auf diese Art und Weise wird ein zufällig generierter vierstelliger Zahlencode angefordert, der im Smartphone-Display erscheint. Dieser Code wird der Netto-Kassiererin mitgeteilt und von ihr eingegeben. Sonderangebote und Coupons werden von der Smartphone-App verrechnet.

Der Code, den man an der Netto-Kasse verwendet, hat aus Sicherheitsgründen nur eine Gültigkeit von fünf Minuten und verhält sich wie eine TAN-Nummer. Abgebucht wird der Einkauf per Lastschrift von der Deutschen Post.

Die Smartphone-App von Netto bietet neben dem bargeldlosen Bezahlen weitere Funktionen an. Mit einem Barcode-„Scanner“ lassen sich Inhalts-und Herkunftsinformationen einiger Hausmarken von Netto herunterladen.

Ein „Filialfinder“ zeigte Märkte in der näheren Umgebung an und schlägt eine passende Route zum nächsten Netto-Markt vor. Unter „Meine Einkäufe“ sind die Kassenbons gespeichert, jedoch geschieht dies erst 24 Stunden später. Einen Papier-Bon bekommt der Netto-Kunde aber auch weiterhin ausgehändigt.

© Tariftipp.de, 24. Mai 2013