Sony Xperia L: Test
Mit dem Sony Xperia L hat Sony ein gut ausgestattetes Smartphone der unteren Mittelklasse auf den Markt gebraucht. Tariftipp.de hat den 279 Euro (UVP) teuren Konkurrenten des Samsung Galaxy S4 mini getestet.
Das Sony Xperia S war noch 2012 das Flaggschiff unter den Smartphone-Modellen von Sony und kostete 499 Euro (UVP). Das Sony Xperia L hat mit 4,3 Zoll in der Diagonalen ein genauso großes Display, kostet aber nur 279 Euro.
Bis auf die Display-Größe haben Sony Xperia S und Sony Xperia L allerdings nicht viel gemeinsam. Das ehemalige Flaggschiff der Japaner bot eine Display-Auflösung mit 1.280 x 720 Pixeln. Das Sony Xperia L kommt auf lediglich 854 x 480 Pixel. Zudem wird das TFT-Display des Mittelklasse-Smartphones nur von Mineralglas geschützt.
Auch der Prozessor ist bedeutend langsamer. Kam beim Sony Xperia S ein 1,5 Gigahertz (GHz) schneller Dual-Core-Prozessor zum Einsatz, hat die CPU des Sony Xperia L eine Taktung von nur einem GHz und wird von einem Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher unterstützt.
Dafür verwendet das Sony Xperia L mit Android 4.1 das aktuellere Betriebssystem. Diese auch „Jelly Bean“ genannte Version des von Google entwickelten Betriebssystems wird mit einer hauseigenen Benutzeroberfläche kombiniert und ermöglicht den Zugriff auf mittlerweile rund 800.000 Apps.
Die integrierte Kamera hat immerhin bis zu acht Megapixel Auflösung. Die Frontkamera für Video-Chats bietet zwar nur VGA-Auflösung, aber gegenüber früheren Mittelklasse-Smartphones dieser Preiskategorie ist das auf jeden Fall ein Fortschritt. Früher ebenfalls nicht üblich war, dass ein Mittelklasse-Smartphone Videos in HD-Qualität drehen kann.
Der interne Speicher hat acht GB Kapazität. Zudem kann man die Speicherkapazität mit Hilfe einer microSD-Karte um bis zu 32 GB erweitern. Das Sony Xperia L surft via HSPA+ mit bis zu 21 Megabit pro Sekunde (MBit/s) oder WLAN im Internet. Neben Bluetooth 4.0 gehören auch GPS zum Navigieren sowie der Drahtlos-Standard NFC zur Ausstattung des Mittelklasse-Smartphones.
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Telefonfunktionen und Bedienung
Das Sony Xperia L läuft auf Android 4.1 alias „Jelly Bean“. Wie sich im Test herausstellt, passt diese Version des Google-Betriebssystems außerordentlich gut zu dem ein GHz schnellen Prozessor des Sony Xperia L. Ein übriges tut der mit einem GB RAM recht großzügig bemesse Arbeitsspeicher des Android-Smartphones.
Das von Google entwickelte Betriebssystem erschließt sich auch Smartphone-Novizen nach kurzer Zeit und ist leicht zu bedienen. Zudem hat Sony beim Sony Xperia L seine bewährte Benutzeroberfläche auf Android 4.1 aufgesetzt und bietet unter anderem ein spezielles Widget für die Steuerung der wichtigsten Funktionen wie z.B. WLAN an/aus oder zur Regulierung der Helligkeit des Displays.
Dankenswerterweise misst der Speicher des Sony Xperia L respektable acht GB, so dass man tatsächlich eine Menge Apps und auch Spiele auf dem internen Speicher laufen lassen kann. Zusätzlich kann man eine bis zu 32 GB fassende microSD-Karte einlegen.
Das Schreiben von E-Mails und SMS geht aufgrund des sensibel reagierenden 4,3-Zoll-Bildschirms des Sony Xperia L gut von der Hand. So genügt beim Sony Xperia L der Hauch einer Berühung, um einen Impuls auszulösen.
Zudem kann man auf andere Tastaturen wie z.B. eine englische Tastatur umstellen. Die Worterkennung des Sony Xperia L funktioniert nicht nur im Deutschen, sondern z.B. auch im Portugiesischen oder Polnischen ausgezeichnet.
In der Kontaktliste des Sony Xperia L kann man scrollen oder mit Hilfe der virtuellen QWERTZ-Tastatur schnell den gesuchten Namen eingeben. Besondes häufig angerufene Kontakte kann man als Favoriten speichern. Auch Konversationen in sozialen Netzwerken sind unterwegs ein Kinderspiel. Praktischerweise ist eine Facebook-App ab Werk vorinstalliert.
Auch als Telefon kann das Sony Xperia L überzeugen. Im D2-Netz von Vodafone reißt der Empfang auch in schlechten Empfangssituationen nie ab. Mitunter leidet aber die Empfangsqualität, wenn man in einem modernen Gebäude mit bedampftem Fensterglas sitzt.
Die Sprachqualität in beide Richtungen ist ebenso okay. Etwas anders sieht es mit der UMTS-Verbindung des Android-4.1-Smartphones aus. Im Freien surften wir bei unserem Test in Hamburg in der Regel via HSPA+, während die Anzeige in Gebäuden häufig auf EDGE oder sogar GPRS wechselte.
Surfen im Internet und Navigation
Das Sony Xperia L surft via HSPA+ oder WLAN im Internet. Beim Tariftipp.de-Test in Hamburg zeigte das Display des Sony Xperia L im D2-Netz von Vodafone innerhalb von Gebäuden meist nur ein bis zwei Striche an. Im Freien waren in der Regel fünf Striche abzulesen. Das Sony Xperia L bot hier also die optimale Empfangsqualität.
In der Praxis lagen die gemessenen Download-Raten in Gebäuden leider unter den Vorgaben von Vodafone, dessen Netz bis zu 14,4 MBit/sbieten sollte. So wurde beim Indoor-Empfang in Hamburg maximal 3,3 MBit/s im Download sowie 1,5 MBit/s im Upload gemessen. Im Freien erreichte das Sony Xperia L hingegen bis zu 8,2 MBit/s im Download und 2,2 MBit/s im Upload.
Das Surfen im Internet macht mit dem Sony Xperia L dennoch Spaß. Der Bildschirm des Android-Smartphones ist mit 4,3 Zoll ausreichend groß und kann immerhin 16,7 Millionen Farben darstellen, so dass Inhalte detailgetreu herüberkommen. Ein übriges tut die verhältnismäßig hohe Auflösung des Displays (480 x 854 Pixel).
Die Facebook-App bedient sich einfach und intuitiv. Das Laden und Deinstallieren von Apps geht, wie von Android gewohnt, völlig unkompliziert von der Hand. Auch die automatische Umstellung von Hoch- auf Querformat, die man auf Wunsch einstellen kann, funktioniert aufgrund des schnellen Prozessors ohne große Verzögerung.
Dank integriertem GPS-Empfänger kann das Sony Xperia L auch navigieren. Nutzt man das vorinstallierte App Google Navigation im Fußgängermodus, kommt man in der Regel auf dem schnellsten Weg zum Ziel.
Beim Navigieren mit dem Auto im Stadtverkehr von Hamburg störten hingegen so mancher Umweg und die mitunter falsch ausgesprochenen Anweisungen. Auf der Autobahn macht Google Navigation hingegen eine gute Figur. Besonders das Auffinden von Zielen mit der sprachgesteuerten Suche des Sony Xperia L klappt wunderbar.
Fotos und Videos
Die Kamera des Sony Xperia L hat eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. Die Kamera des Android-Smartphones liefert eine ganze Reihe von Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. High Dynamic Range (HDR) und eine Lächelerkennung.
über DLNA kann das Sony Xperia L zudem drahtlos Fotos, Videos und Songs an andere DLNA-fähige Endgeräte wie z.B. den Fernseher oder das Notebook übertragen. Das ist für ein Android-Smartphone dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit.
Da das Sony Xperia L so gut ausgestattet ist, sind Tagaufnahmen kein Problem:
Bei Innenaufnahmen kommt ebenso die Qualität der Kamera des Sony Xperia L ebenso zum Tragen:
Bei Nachtaufnahmen macht sich das integrierte LED-Blitzlicht des Sony Xperia L positiv bemerkbar. Selbst in der dunklen Kammer werden Details mit ausreichender Genauigkeit dargestellt:
Das Sony Xperia L kann Videos in HD-Qualität (1.280 x 720 Pixel) aufnehmen. Auch hier stehen dem Nutzer diverse Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. Szenen-Modi und eine Schnellstart-Funktion zur Verfügung. Das Ergebnis kann sich denn auch sehen lassen:
MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku des Sony Xperia L hat eine Kapazität von 1.700 Milli-Amperestunden (mAh). Das reicht aufgrund der intelligenten Energieverwaltung des Sony Xperia L zwar für keine über-durchschnittlichen, aber doch immerhin für ordentliche Leistungen.
Lässt man den Datenverkehr via HSPA zu, sind im Gesprächsmodus bis zu 200 Minuten Akku-Laufzeit drin. Surft man mit dem Sony Xperia L mobil im Internet, ist nach maximal 190 Minuten Schluss. Im Stand-by schafft das Android-4.1-Smartphone bis zu 440 Stunden Laufzeit.
Das Sony Xperia L ist auch für Musikfreunde geeignet. Das Android-Smartphone ist Playstation-zertifiziert und bietet Anwendung wie die Musikerkennung Track-ID, die Sound-Technologie xLoud, eine spezielle Walkman-App und den allerdings kostenpflichtigen Dienst Music Unlimited, über den zusätzliche Songs aus dem umfangreichen Repertoire von Sony Music auf das Sony Xperia L heruntergeladen werden können.
Unverständlich, wenn auch in dieser Preisklasse nicht ungewöhnlich ist der Umstand, dass sich im Lieferumfang des Sony Xperia L kein Stereo-Headset befindet. Sony geht davon aus, dass man die Kopfhörer seines alten Smartphones weiter nutzt, und bietet ansonsten die Möglichkeit, alle handelsüblichen Headset an die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse des Sony Xperia L anzudocken.
Fazit
Wer eine Alternative zum Samsung Galaxy S4 mini sucht, wird beim Sony Xperia L fündig. Das Mittelklasse-Smartphone greift das Design des Sony Xperia Z gekonnt auf und bietet für den verhältnismäßig niedrigen Preis von 279 Euro eine umfangreiche Ausstattung.
Das Sony Xperia L surft dank HSPA+ und WLAN wieselflink im Internet. In geschlossenen Räumen treten aber deutliche Einschränkungen beim maximalen Speed auf. Die kostenlose Google-Maps-Erweiterung Google Navigation reicht erweist sich im Zusammenspiel mit dem GPS-Empfänger des Smartphones als schnell und leicht zu bedienen, hat aber leichte Mängel beim Finden der besten Route.
Android in der Version 4.1 („Jelly Bean“) ermöglicht zusammen mit dem ein GHz schnellen Prozessor des Sony Xperia L eine flinke Bedienung. Sony bietet neben seiner Benutzeroberfläche einige zusätzliche Funktionen wie z.B. eine Walkman-App. Zudem stehen bereits mehr als 800.000 Apps bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
Das Sony Xperia L kann zusätzlich punkten, weil es mit acht GB einen großen internen Speicher bietet, mit dem eine Vielzahl von Apps tatsächlich betrieben werden können. Darüber hinaus kann man sich eine microSD-Karte mit bis zu 32 GB dazukaufen, um die Speicherkapazität zu erweitern.
In puncto Musik macht das Sony Xperia L eine gute Figur. So bietet das Sony Xperia L die Audio-Technologie xLoud, diverse Presets, einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss und die besagte Walkman-App. Bedauerlicherweise wird dem Sony Xperia L aber kein Headset beigelegt.
Die Kamera des Sony Xperia L schießt Fotos mit einer Auflösung von bis zu acht Megapixeln und kann Videos in HD-Qualität drehen. Vor allem bei Innen- und Nachtaufnahmen macht das Sony Xperia L mit seinem gut funktionierenden Autofokus und starken LED-Blitzlicht eine respektable Figur.
Häufig kranken Smartphones an einer kurzen Akkulaufzeit, doch in puncto Akku enttäuscht das Sony Xperia L nicht. Das Mittelklasse-Smartphone realisiert bis zu 200 Minuten Laufzeit im Gesprächs- und bis zu 190 Minuten Laufzeit im UMTS-Modus sowie immerhin 440 Stunden im Stand-by-Modus.
