LG L90: Smartphone der unteren Mittelklasse im Test

Das LG L90 ist dasTop-Modell der neuen L-Serie von LG Electronics. Tariftipp.de hat das Mittelklasse-Smartphone getestet.

Laut UVP des Herstellers gibt es den Nachfolger des LG Optimus L9 II für 229 Euro zu kaufen. Im Online-Handel ist das LG L90 indes schon billiger zu haben. So wird es z.B. von BASE online derzeit schon für 179 Euro verkauft.

Das LG L90 besitzt einen 4,7 Zoll großen Bildschirm, der allerdings mit nur 960 x 540 Pixeln auflöst. Angetrieben wird das LG L90 von einem 1,2 Gigahertz (GHz) schnellen Quad-Core-Prozessor, der von einem Gigabyte (GB) RAM Arbeitsspeicher unterstützt wird. Als Betriebssystem kommt beim LG L90 das aktuelle Android 4.4 zum Einsatz.

Via LTE kann das LG L90 nicht mobil im Internet surfen. Das bleibt dem in etwa gleich großen, aber mit 349 Euro (UVP) teureren LG G2 Mini vorbehalten. Via HSPA+ bietet das LG L90 allerdings Download-Geschwindigkeiten von bis zu 21 Megabit pro Sekunde (MBit/s).

Der interne Speicher des Top-Modells der neuen L-Serie von LG Electronics bietet eine Kapazität von acht GB, kann aber mit Hilfe von microSD-Karten um bis zu 32 GB erweitert werden. Die Hauptkamera des LG L90 hat eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. In dem 131,5 x 66,0 x 9,6 Millimeter (mm) messenden Smartphone ist ein 2.450 Milli-Ampèrestunden (mAh) starker Akku verbaut.

LG L90: Telefonfunktionen und Bedienung

Das LG L90 wird über ein 4,7-Zoll-Display gesteuert. Dieses reagiert zuverlässig auf Druckimpulse und lässt sich trotz der verhältnismäßig niedrigen Auflösung von 960 x 540 Pixeln gut ablesen, außer man hat mit direkter Sonneneinstrahlung zu kämpfen. Dann kann aber schnell über das Drop-Down-Menü die Helligkeit auf das Maximum hochgefahren werden.

Wie das teurere LG G2 Mini verfügt das LG L90 über den sogenannten Knock Code, mit dem man den Bilschirm per Fingertipp-Muster sichern kann. Als ebenfalls praktisch erweist sich die Gehäuse-Rückseite, die mit ihrer leichten Riffelung gut in der Hand liegt und nicht auf glatten Oberflächen rutscht

Der Quad-Core-Prozessor des LG L90 bietet eine Taktfrequenz von 1,2 GHz. Deshalb kann das Android-Smartphone fast immer durch eine flüssige Bedienung glänzen. Auch bei datenintensiven Spielen wie Real Football kommt nur gelegentlich zu Hängern. Im Benchmark-Test von AnTuTu erreicht das LG L90 immerhin 16.786 Punkte.

Das Betriebssystem Android 4.4 („Kit Kat“) ist auf dem neuesten Stand und intuitiv und übersichtlich zu bedienen. Das LG L90 bietet ab Werk fünf Homescreens, auf denen man seine Apps nach Lust und Laune platzieren kann. 

Alles in allem kann das LG L90 in puncto Netzempfang überzeugen. Im O2-Netz leistet sich das LG L90 in schlechten Empfangssituationen Aussetzer, was vor allem für den Indoor-Empfang gilt. Die Sprachqualität des Android-Smartphones geht in Ordnung.

Beim Verfassen von SMS kommt dem LG L90 die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich am besten mit zwei Daumen im Querformat bedienen lässt. Im Hochformat steht ebenfalls eine vollwertige QWERTZ-Tastatur zur Verfügung, deren Tasten ebenfalls gut zu treffen sind.

LG L90: Surfen und Navigieren

Wie alle Android-Smartphones hat auch das LG L90 Zugang zur Plattform Google Play Store. Hier finden sich mehr als eine Million Apps, mit denen man die Funktionen des Mittelklasse-Smartphones erweitern kann.

Der Kauf einer microSD ist aber zwingend erforderlich, da der Telefonspeicher des LG L90 mit acht GB Kapazität ziemlich schnell an seine Grenzen stößt. Das Android-Smartphone unterstützt Speicherkarten mit bis zu 32 GB Kapazität.

Im O2-Netz erreichte das LG L90 leider nicht die mit unserer Testkarte maximal mögliche Download-Geschwindigkeit von bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Beim Indoor-Empfang wurden maximal drei MBit/s und beim Outdoor-Empfang bis zu 5,6 MBit/s verzeichnet. Beim Upload verzeichnete das LG L90 im Freien sowie in geschlossenen Gebäuden jeweils bis zu zwei MBit/s.

Links lassen sich auf dem Display des LG L90 mit dem bloßen Finger gut treffen. Bei eng nebeneinander liegenden Links muss man den Inhalt aber heranzoomen. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren tadellos.

Der eingebaute GPS-Empfänger des LG L90 ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Diese Kombination erwies sich beim Test im Hamburger Stadtverkehr und auf der Autobahn als völlig ausreichend.

LG L90: Foto und Video

Die Kamera des LG L90 bietet eine Auflösung von immerhin acht Megapixeln und wird von Autofokus und LED-Blitzlicht unterstützt. Außerdem sind Features wie eine Lächelerkennung und eine Sprachsteuerung an Bord. Schade ist, dass das LG L90 wie die meisten Android-Smartphones über keinen dezidierten Auslöser für das Fotografieren verfügt.

Bei Tagaufnahmen macht das LG L90 eine akzeptable Figur, wenngleich die Farben nicht intensiv genug dargestellt werden:

Bei Innenaufnahmen des Android-Smartphones zeigt sich, dass die Kamera auch hier Mühe mit der Farbsättigung hat:

Bei Nachtaufnahmen des LG L90 macht sich der LED-Blitz positiv bemerkbar. Wie man sieht, sieht man in der Dunkelkammer deutlich die Fortuna-Düsseldorf-Tasse und die Schattierungen der Gläser. Die Farbsättigung geht dem LG L90 indes wieder ab:

Das LG L90 nimmt Videos in Full-HD-Qualität auf. Das Mikrofon des Android-Smartphones ist zudem wenig rauschanfällig:

LG L90: Testvideo

LG L90: MP3-Player und Akkulaufzeit

Der Akku des LG L90 hat eine Kapazität von 2.450 mAh. Das reicht für sehr gute Akkulaufzeiten.

Der Stromspeicher des LG L90 sorgt dafür, dass 220 Stunden im Gesprächs- und Surf-Modus zu Buche stehen. Im Stand-by schafft das LG L90 knapp 500 Stunden.

Die internen Lautsprecher des Mittelklasse-Smartphones haben für diese Preisklasse eine erstaunlich gute Qualität. Wie schon erwähnt verfügt das LG L90 über serienmäßige Stereo-Headsets, die allerdings nicht durch übermäßige Klangtiefe begeistern. Andererseits kann man alternativ hochwertigere Kopfhörer an die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse des Android-Smartphones andocken. Das LG L90 verfügt zudem über Presets und 3D-Sound.

LG L90: Fazit

Das LG L90 ist im Internet schon für rund 180 Euro zu haben. Für diesen günstigen Preis bietet das Smartphone das aktuelle und gut zu bedienende Betriebssystem Android 4.4 („Kit Kat“), ein ansprechendes Design und eine ordentliche Verarbeitung.

Der 4,7 Zoll große Touchscreen ist gut zu bedienen und kann durch den praktischen Knock Code gesichert werden. Negativ fällt die verhältnismäßig niedrige Auflösung von 960 x 540 Pixeln auf.

Die Ausstattung mit HSPA+, WLAN und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist für ein Smartphone dieser Preisklasse mittlerweile Standard. In puncto Prozessor braucht sich das LG L90 vor der Konkurrenz in dieser Preisklasse nicht zu verstecken, da der 1,2 GHz schnelle Quad-Core-Prozessor auch mit datenintensiven Spielen wie Real Football zurechtkommt.

Das Mittelklasse-Smartphone kann auch als Mobiltelefon überzeugen, denn die Sprachqualität geht in Ordnung. Die Empfangsqualität leidet in schlechten Empfangssituationen in geschlossenen Gebäuden aber doch deutlich.

Die Acht-Megapixel-Kamera ist mit diversen Features und einem kräftigen LED-Blitz ausgestattet. Leider stellt das LG L90 die Farben nicht intensiv genug dar, so dass es hier Punktabzüge gibt. Anders als der Vorgänger, das LG Optimus L9 II, sind die integrierten Lautsprecher des LG L90 durchaus zu gebrauchen.

Eine sehr gute Leistung liefert der Akku des LG L90 ab. Zu Buche stehen 220 Minuten Gesprächs- und Surf-Zeit sowie maximal 500 Stunden im Stand-by. Bei aktivem Gebrauch lässt es sich allerdings fast nicht vermeiden, dass das Android-Smartphone alle 36 Stunden aufgeladen werden muss.