Google Nexus 6 im Test
Google Nexus 6
Platz 440/861
UVP: 649,00 €
Online: 87,03 €
Datum: 12.12.2014
- Brandaktuelles Betriebssystem
- Sehr schneller Prozessor
- Display mit hoher Auflösung
- Surfen via LTE mit bis zu 300 MBit/s
- Hoher Preis
- Keine Speicherweiterung per microSD-Karte
- Kamera mit leichten Schwächen
- Zu groß und zu schwer für Einhandbedienung
Online: 87,03 €
Das Google Nexus 6 mit Sechs-Zoll-Display folgt dem Google Nexus 5 mit Fünf-Zoll-Display nach. Tariftipp.de hat das Oberklassen-Smartlet getestet.
Mit dem Google Nexus 6 geht der Internet-Konzern neue Wege. So wendet man sich von dem bisher erfolgreichen Modell, nämlich viel neue Technik zum Kampfpreis anzubieten, ab und setzt stattdessen voll auf die Oberklasse.
Das sieht man beim Google Nexus 6 vor allem beim Preis. Während das Google Nexus 5 mit 16 Gigabyte (GB) Speicherplatz nur 349 Euro und mit 32 GB Speicherplatz 399 Euro kostet, wird das Google Nexus 6 mit 32 GB Speicher für 649 Euro verkauft. Für die 64-GB-Version verlangt Google im Play Store sogar 699 Euro.
Nichtsdestotrotz ist das Google Nexus 6 ein Innovationsträger, denn es ist neben dem ebenfalls kürzlich vorgestellten Tablet Google Nexus 9 das erste Modell auf dem Markt, das vom Start weg das neue Betriebssystem Android 5.0 („Lollipop“) bietet. Während das Google Nexus 5 noch von LG Electronics produziert wurde, wird das Google Nexus 6 von Motorola hergestellt. Technisch und äußerlich basiert es deshalb weitgehend auf dem Motorola Moto X 2.
Allerdings ist das Display des Google Nexus 6 mit sechs Zoll deutlich größer als das des Motorola Moto X 2 (5,2 Zoll). Deshalb muss man auch eher von einem Smartlet als von einem Smartphone sprechen. Die Auflösung ist dementsprechend auch höher. Das Google Nexus 6 bietet einen Quad-HD-Bildschirm mit 2.560 x 1.440 Pixeln, was einer Pixeldichte von 498 Pixeln pro Quadratzoll (ppi) entspricht.
Im Unterschied zum Motorola Moto X 2 besteht das Gehäuse des Google Nexus 6 aus Aluminium. Dennoch bringt das Smartlet stolze 184 Gramm auf die Waage. Vom Motorola Moto X 2 abgekupfert ist die Platzierung der beiden integrierten Lautsprecher auf der Vorderseite des Google Nexus 6.
Der Qualcomm Snapdragon 805, der im Google Nexus 6 zum Einsatz kommt, hat eine Taktung von 2,7 Gigahertz (GHz), besitzt vier Prozessorkerne und wird von einem drei GB großen Arbeitsspeicher unterstützt. Der interne Speicher misst – wie schon erwähnt – 32 oder 64 GB und kann bei beiden Versionen des Google Nexus nicht mit Hilfe von microSD-Karten erweitert werden.
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Die Hauptkamera des Google Nexus 6 hat eine Auflösung von 13 Megapixeln und wird durch zwei LED-Blitzlichter in Ringanordnung sowie durch einen optischen Bildstabilisator unterstützt. Videos können in 4K-Qualität aufgenommen werden. Die zweite Kamera auf der Frontseite des Google Nexus 6 löst mit maximal zwei Megapixeln auf und ermöglicht HD-Video-Konferenzen.
Wie das Samsung Galaxy Note 4 und Honor 6 kann das Google Nexus 6 via LTE Kateogorie 6 mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Internet surfen. Via HSPA+ schafft das Google Nexus 6 maximal 42,2 MBit/s im Download. Die WLAN-Schnittstelle des Google Nexus 6 ist DLNA-fähig. Außerdem gehören Bluetooth 4.0, NFC und GPS zur Ausstattung des Oberklassen-Smartlets.
Google Nexus 6: Telefonfunktion und Bedienung
Google Nexus 6: Ausführliches Testvideo des Google Nexus 6 mit Stärken, Schwächen, Benchmarks und Wettbewerbsvergleich.
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Wie man es von einem Motorola-Geräten erwartet, ist die Sprach- und Empfangsqualität des Google Nexus 6 durchgehend gut im D1-Netz der Deutschen Telekom. Wir testeten das Oberklassen-Smartlet auch im nicht so gut ausgebauten O2-Netz und stellten höchstens in ungünstigen Empfangssituationen in Gebäuden leichte Empfangsschwächen fest.
Beim Telefonieren ist das Google Nexus 6 mit seinen Abmessungen von 159,3 x 83 x 10,1 Millimetern und seinem Gewicht von 184 Gramm natürlich das sprichwörtliche „Brett vorm Kopf“. Wer Wert auf Einhandbedienung legt, sollte daher lieber zum Motorola Moto X 2 oder Google Nexus 5 greifen.
Andererseits ist das riesige Display des Google Nexus 6 mit seiner Quad-HD-Auflösung gestochen scharf und eignet sich so vor allem fürs Surfen im Internet, Schreiben von Kurznachrichten und zum Spielen. Im Vergleich zum Samsung Galaxy Note 4 wirkt der Bildschirm nur leider etwas zu dunkel.
Der 2,7 GHz schnelle Quad-Core-Prozessor hat selbst mit datenintensiven Spielen keinerlei Mühe und schneidet im Benchmark-Test von AnTuTu glänzend ab. Als erstes Android-Gerät knackt das Google Nexus 6 die 50.000-Punkte-Marke und zieht fast mit dem Apple iPhone 6 und 6 Plus gleich.
Die wichtigste Neuerung des Google Nexus 6 ist natürlich Android 5.0. Diese auch „Lollipop“ genannte neueste Version des Google-Betriebssystems bringt einige Neuerungen mit sich. Dabei springt natürlich zuallererst die neue „Material Design“ genannte Anwendungsoberfläche ins Auge. Außerdem wurde das Menü unterhalb des Displays verändert. Zurück gelangt man nun mit einem Dreieck, die Home-Taste wird nun von einem Kreis gebildet und die übersicht auf alle laufenden Anwendungen bekommt man über ein Quadrat.
Die wichtigste Neuerung sind aber die sogenannten „Head Up Notifications“. Der Nutzer bekommt beim Google Nexus 6 neue SMS, Mails oder Benachrichtigungen über soziale Netzwerk schon im Stand-by-Modus angezeigt und kann diese per Doppelklick aufrufen. Außerdem wurde die Multi-Tasking-übersicht der laufenden Anwendungen überarbeitet. Man kann dort nun ähnlich wie einem Karteikartenkasten so lange blättern, bis man die gewünschte App findet.
Google Nexus 6: Internet und Navigation
Für das Surfen im Internet ist das Google Nexus 6 mit seinem Sechs-Zoll-Display mit Quad-HD-Auflösung natürlich bestens aufgestellt. Wer den vorinstallierten Chrome Browser nutzt, wird aber merken, dass sich dessen Design gegenüber der unter Android 4.4 angebotenen Version leicht verändert hat.
Für das Navigieren ist beim Google Nexus 6 natürlich Google Maps vorinstalliert. Dessen Stauerkennung in Echtzeit funktioniert jetzt noch besser als vorher und auch die Sprachsteuerung wurde verfeinert. Im Gegensatz zu früher findet Google Maps nun auch Sonderziele wie Restaurants, Kneipen oder Geschäfte zuverlässiger auf Zuruf.
Wer im Ausland unterwegs ist, sollte sich aber lieber nach einer On-Board-Navigation umsehen. Die App von Nokia Here z.B. gibt es – ebenso wie über eine Million weiterer Apps – kostenlos im Google Play Store im Download.
Neben dem Samsung Galaxy Note 4 und Honor 5 ist das Google Nexus 6 das dritte Gerät auf dem Markt, das via LTE theoretisch bis zu 300 MBit/s schnell surfen kann. Via HSPA+ sind maximal 42,2 MBit/s möglich. In der Praxis sind die Werte natürlich etwas niedriger.
So maßen wir unserer Testkarte, die uns freundlicherweise von der Deutschen Telekom zur Verfügung gestellt wurde, im Freien bis zu 58,4 MBit/s im Download und bis zu 25,8 MBit/s im Upload. In geschlossenen Räumen kam das Google Nexus 6 im LTE-Netz der Telekom auf bis zu 37,1 MBit/s im Download und bis zu 7,3 MBit/s im Upload.
Google Nexus 6: Foto und Video
Die Hauptkamera des Google Nexus 6 hat eine Auflösung von 13 Megapixeln und wird durch zwei LED-Blitzlichter in Ringanordnung sowie durch einen optischen Bildstabilisator unterstützt. Die zweite Kamera auf der Frontseite des Google Nexus 6 löst mit maximal zwei Megapixeln auf.Die Fotos des Google Nexus 6 gehen aufgrund dieser guten Ausstattung vor allem bei Tage in Ordnung:
Gut sieht es in der Regel aber auch bei Innenaufnahmen aus. Allerdings hat der Autofokus des Google Nexus 6 ab und zu Mühe, wenn das Zielobjekt nah an der Kamera liegt:
Mit gleich zwei LED-Blitzlichtern kann das Google Nexus 6 dunkle Szenerien natürlich sehr gut ausleuchten:
Videos kann das Google Nexus 6 in 4K-Qualität drehen. Das Ergebnis kann sich dementsprechend sehen lassen, wenngleich der Autofokus immer etwas zu lange braucht, um sich scharf zu stellen.
Google Nexus 6: MP3-Player und Akkulaufzeit
Leider wird das Google Nexus 6 ohne Stereo-Headset ausgeliefert. Da führt Motorola eindeutig die Tradition des Motorola Moto X und X 2 fort.
Andererseits wurden die beiden integrierten Lautsprecher auf der Vorderseite des Smartlets untergebracht und gefallen durch einen schönen, satten Klang. An den Sound eines Apple iPhone 6 Plus oder HTC One M8 kommen sie aber nicht heran.
Als MP3-Player kommt logischerweise Google Play Music zum Einsatz. über diese App hat man auch Zugriff auf einen Equalizer mit Presets. Wer optional Headsets an sein Google Nexus 6 andockt, kann auch 3D-Klang genießen.
Der Akku des Google Nexus 6 ist 3.220 mAh stark und kann – wie vom Hersteller versprochen – rekordverdächtig schnell aufgeladen werden. Leider ist man in der Praxis von den versprochenen 360 Minuten Sprechzeit mit einer Akkuladung etwas entfernt, denn wir kamen im Test unter realistischen Bedingungen nur auf 210 Minuten. Im Stand-by hielt das Google Nexus 6 maximal 460 Stunden durch.
Google Nexus 6: Fazit
Gegenüber dem Vorgängermodell Google Nexus 5 ist das Google Nexus 6 sicherlich ein Sprung nach vorn – vor allem aber auch preislich. Rund 250 Euro mehr kostet die 32-Version gegenüber dem Google Nexus 5. Angesichts der guten Ausstattung des Google Nexus 6 ist das gerechtfertigt, aber der eine oder andere potenzielle Kunde dürfte lieber zum günstigeren Google Nexus 5 greifen.
Das Google Nexus 5 bietet zudem zwei weitere Vorteile: Zum einen ist es mit seinem Fünf-Zoll-Smartphone deutlich kompakter und leichter als das Google Nexus 6 und kann auch mit einer Hand bedient werden. Zum anderen wurde das Update auf die neuere Betriebssystem-Version Android 5.0 für das Google Nexus 5 schon verteilt.
Nichtsdestotrotz ist sicherlich das nagelneue Betriebssystem die Stärke des Google Nexus 6. Das gilt zwar auch für praktische Neuerungen wie die „Head Up Notifications“ und die Sicherheit zeitnah mit Updates versorgt zu werden, aber insbesondere für die Leistungsfähigkeit des Betriebssystems.
„Lollipop“ nutzt die Performance der an sich schon schnellen 2,7-GHz-CPU voll aus, was sich durch einen hohen AnTuTu-Wert jenseits der 50.000-Punkte-Marke äußert. Außerdem unterstützt Android 5.0 auch 64-Bit-Geräte und soll die Laufzeit eines Gerätes um bis zu 90 Minuten verlängern. Deshalb schafft auch das Google Nexus 6 eine mehr als anständige Akkulaufzeit.
Abgesehen vom Betriebssystem bietet das Google Nexus 6 eine Hardware auf Oberklassen-Niveau, aber auch ein paar Schwächen. Das sechs Zoll große Quad-HD-Display kann man gut ablesen, wenngleich es etwas zu dunkel ist. Der Sound der integrierten Lautsprecher ist gut, aber Headsets fehlen. Die Kamera ist mit einem optischen Bildstabilisator ausgerüstet, aber die Auflösung ist mit 13 Megapixeln doch weniger hoch als bei den meisten Modellen in der Oberklasse.