Samsung Galaxy S6 Edge im Test

Im Gegensatz zum Samsung Galaxy S6 hat das Samsung Galaxy S6 Edge ein abgeknicktes Display. Tariftipp.de hat das Oberklassen-Smartphone getestet.

Bis auf das an zwei Seiten gebogene Display zur Steuerung von Apps hat das Samsung Galaxy S6 Edge die gleiche technische Ausstattung wie das ebenfalls kürzlich erschienene Schwestermodell Samsung Galaxy S6. Trotzdem verlangt Samsung für das Samsung Galaxy S6 Edge je nach Version einen Aufpreis von 150 Euro gegenüber dem traditionell geformten Samsung Galaxy S6 Edge.

Trotz des Mehrpreises scheint das Samsung Galaxy S6 Edge erstaunlich gut bei den Samsung-Kunden anzukommen. Bislang haben sich nach Angaben des Herstellers wohl rund 60 Prozent der Käufer für das Samsung Galaxy S6 und 40 Prozent für das Samsung Galaxy S6 Edge entschieden.
Das Samsung Galaxy S6 Edge kostet in der Version mit 32 Gigabyte (GB) internem Speicher stolze 849 Euro. Entscheidet man sich für 64 GB Speicherplatz, sind 949 Euro zu zahlen. Die Top-Version des Samsung Galaxy S6 Edge mit 128 GB Speicher schlägt mit 1.049 Euro zu Buche.

Das Samsung Galaxy S6 Edge gibt es in mehreren Farben zu kaufen: White Pearl, Black Saphire, Gold Platinum, Blue Topaz und Green Emerald.

Samsung Galaxy S6 Edge: Telefonfunktion und Bedienung

Das Samsung Galaxy S6 Edge hat ein 5,1 Zoll großes Super-AMOLED-Display mit einer Quad-HD-Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. Dies ergibt eine sehr hohe Pixeldichte von 577 Pixeln pro Quadratzoll (ppi). Insofern lassen sich nicht nur Texte bequem lesen, sondern auch Details in Fotos, Videos und Spielen kommen gut zum Tragen. Bei der Leuchtstärke baut das Samsung Galaxy S6 Edge auf den schon sehr guten Werten des Samsung Galaxy S5 auf.

Im Unterschied zum Schwestermodell Samsung Galaxy S6 verfügt das Samsung Galaxy S6 Edge über ein Display, das zu beiden Seiten hin abgeknickt ist. Für den Seitenbildschirm, den man sich ganz nach Gusto am rechten oder linken Display-Rand einrichten kann, gibt es ein paar praktische Features.

So kann man den Seitenbildschirm des Samsung Galaxy S6 Edge dafür nutzen, eine Timeline für bestimmte Nachrichten wie z.B. Wetterinfos oder eine Nacht-Uhr einzurichten. Legt man z.B. das Samsung Galaxy S6 Edge mit der Display-Seite nach unten auf den Tisch, leuchtet der Seitenbildschirm in einer bestimmten Farbe, wenn ein vorher definierter Kontakt anruft.

Dann kann man entscheiden, ob man den Anruf entgegennimmt oder durch einen kurzen Druck auf den Pulsmesser des Samsung Galaxy S6 Edge eine vordefinierte Nachrichten senden, dass man nicht erreichbar ist. Das ist eine von vielen Gesten, mit denen man das Android-Smartphone steuern kann. Praktisch ist auch das Stummschalten durch Umdrehen des Smartphones oder das Anrufen eines Kontaktes durch Halten des Smartphones ans Ohr. Dank Smart Stay bleibt der Bildschirm auch so lange an, wie man ihn betrachtet.

Als Betriebssystem ist Android 5.0 („Lollipop“) installiert. Angetrieben wird das Samsung Galaxy S6 Edge von einem Octa-Core-Prozessor mit einer Taktung von viermal 2,1 Gigahtertz und viermal 1,5 Gigahertz. Der Arbeitsspeicher ist drei GB groß. Im Benchmark-Test erreichten wir 65.015 Punkte. Damit liegt das Samsung Galaxy S6 Edge in etwa gleich auf mit dem Schwestermodell Samsung Galaxy S6.

Das Samsung Galaxy S6 Edge fühlt sich wegen seines Metallrahmens und der Rückseite aus verstärktem Glas weitaus edler an als der Vorgänger Samsung Galaxy S5. Schade ist jedoch, dass sich das in unserem Test ausgerechnet bei der Empfangsqualität negativ bemerkbar machte. Die Sprachqualität beim Test im Netz der Deutschen Telekom war hingegen immer gut.

Samsung Galaxy S6 Edge: Internet und Navigation

Das Samsung Galaxy S6 Edge unterstütztt WLAN 802.11 a/b/g/n/, Bluetooth 4.1, NFC und Infrarot. Via LTE Kategorie 6 sind in der Theorie Download-Geschwindigkeiten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde (MBit/s) möglich. über den sogenannten Download-Booster kann man sogar die Kraft von LTE und WLAN koppeln, um besonders große Datenmengen herunterzuladen, was im Test gut funktioniert.

In der Praxis liegen die LTE-Ergebnisse des Samsung Galaxy S6 Edge natürlich weit unter 300 MBit/s, aber sie sind am oberen Ende der Skala anzusiedeln. Mit einer LTE-Testkarte, die uns freundlicherweise von der Telekom zur Verfügung gestellt wurde, schaffte das Oberklassen-Smartphone im Freien bis zu 50,8 MBit/s im Download und 10,7 MBit/s im Upload. In geschlossenen Räumen schaffte das Samsung Galaxy S6 Edge hingegen bis zu 32 MBit/s im Download und 3,1 MBit/s im Upload.

Zum Navigieren ist beim Samsung Galaxy S6 Edge serienmäßig Google Maps an Bord. Diese App bietet beim alltäglichen Verkehr in der Stadt und auf der Autobahn schon ganz gute Resultate sowie eine Echtzeit-Erkennung von Staus.

Alternativ kann man aus dem Samsung Galaxy Apps Store auch die Here-Software von Nokia herunterladen. Diese Anwendung hat den Vorteil, dass sie „on board“ installiert ist und auch ohne Datenverbindung funktioniert. Zudem ist bei Here ein Tempowarner integriert.

Samsung Galaxy S6 Edge: Foto und Video

Beim Samsung Galaxy S6 Edge sind 16-Megapixel mit Autofokus, LED-Blitz und f/1.9-Blende sowie eine Fünf-Megapixel-Selfie-Kamera an Bord. Hinzu kommen diverse fotospezifische Features, die das Leben des Smartphone-Fotografen erleichtern sollen.

Dementsprechend hat das Samsung Galaxy S6 Edge denn auch bei Tage keine Probleme und glänzt durch große Detailgenauigkeit:



Auch bei Innenaufnahmen macht das Samsung Galaxy S6 Edge eine durchgehend gute Figur:



Der LED-Blitz des Samsung Galaxy S6 Edge ist wie beim Vorgänger schön hell:



Die Frontkamera des Samsung Galaxy S6 Edge löst mit stattlichen fünf Megapixeln auf. Um ein wackelfreies Selfie zu zaubern, kann man den Timer einstellen oder per Druck auf den Pulsmesser bestätigen, dass das Gesicht erkannt wurde:



Videos nimmt das Samsung Galaxy S6 Edge in 4K, also mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln auf, aber wenn man die Aufnahme bei Full-HD belässt, geht das Resultat in Ordnung:

Samsung Galaxy S6 Edge: MP3-Player und Akkulaufzeit

Der Akku des Samsung Galaxy S6 Edge hat eine Kapazität von lediglich 2.600 mAh. Dementsprechend hält sich die Akkulaufzeit in Grenzen. In unserem Praxistest kamen wir auf 180 Minuten Sprechzeit mit einer Akkuladung. Im Stand-by erreichte das Samsung Galaxy S6 Edge rund 400 Stunden.

ähnlich wie das Apple iPhone 6 hat das Samsung Galaxy S6 Edge einen Lautsprecher auf der unteren Gehäuseseite sowie einen auf der Oberseite. Die Lautsprecher des Samsung Galaxy S6 Edge sind nicht schlecht, klingen aber dünner als die des Konkurrenten aus Cupertino oder HTC One M8.

Die mitgelieferten Headsets zeigen sich gegenüber dem Vorgänger verbessert und sind ergonomisch geformt. Wie bei Samsung üblich sind weitere In-Ear-Adapter an Bord. Der Klang lässt sich mit dem Equalizer, Presets und, wenn Headsets angeschlossen sind, mit dem Surround-System Sound Alive Plus und sogar einem Röhrenverstärker verbessern. Dennoch bleibt das Samsung Galaxy S6 Edge auch bei der Wiedergabe über Kopfhörer gegenüber den Konkurrenten zurück.

Samsung Galaxy S6 Edge: Fazit

Das Samsung Galaxy S6 Edge ist ein komplettes Smartphone, das nur wenige Schwächen hat. Eine davon ist der exorbitant hohe Preis.

849 Euro (UVP) für das Basismodell mit 32 GB Speicher werden so manchen potenziellen Käufer zum Schwestermodell Samsung Galaxy S6 greifen, das bis auf das abgeknickte Display technisch identisch ist. Natürlich bietet der Seitenbildschirm des Samsung Galaxy S6 Edge ein paar nützliche Features, so dass Tariftipp.de es etwas besser benotet als das Schwestermodell, aber wer hier 150 Euro sparen kann, sollte dies tun.

Ein ärgernis ist die relativ kurze Akkulaufzeit. In puncto Musikwiedergabe reicht das Samsung Galaxy S6 Edge nicht an die Konkurrenz von Apple und HTC heran. Das Samsung Galaxy S6 Edge ist wertiger als das alte Samsung Galaxy S5, hat aber einen schlechteren Empfang und man kann den internen Speicher nicht per microSD-Karte erweitern.

Ansonsten ist das Samsung Galaxy S6 Edge ein wirklich gelungenes Oberklassen-Smartphone. Vor allem der Octa-Core-Prozessor mit einer Taktung von viermal 2,1 Gigahtertz und viermal 1,5 Gigahertz kann begeistern. Ebenfalls einen deutlichen Sprung gemacht hat die Kamera, die insbesondere bei diffusen Lichtverhältnissen bessere Ergebnisse liefert als das Pendant im Samsung Galaxy S5.

Darüber hinaus baut das Samsung Galaxy S6 Edge auf den schon sehr guten Ausstattung des Vorgängers auf. Zu den Features, die man vom Samsung Galaxy S5 unter anderem übernommen hat, zählen der Plus- und Schrittzähler, LTE und der Download-Booster. Zudem kann das Samsung Galaxy S6 Edge kabellos geladen werden.