Powerline-Adapter im Test

Powerline-Adapter sind stark im Kommen. Spätestens seitdem moderne Flachbild-Fernseher einen Internetanschluss haben ist die Nachfrage nach einem Internetzugang im Wohnzimmer angestiegen. Wir haben die aktuellen Powerline-Adapter von AVM und Devolo getestet und miteinander verglichen.

Internet-Traffic über das Stromnetz zu transportieren war schon mal ein Thema: Ende der Neunziger Jahre forschten die großen Stromkonzerne an dieser Technik, weil sie davon träumten, Ihren Kunden neben dem Strom noch ein weiteres Produkt anbieten zu können: IP-Traffic oder salopp gesagt einen Internetzugang über das Stromkabel. Leider stellte sich dann heraus, das dieser Wunschtraum auf absehbare Zeit unerfüllt bleiben sollte, weil die Strecken, die die Internetdaten auf der Strom-Autobahn zurücklegen konnten viel zu kurz blieben. Firmen wie ELSA bzw. deren Nachfolger Devolo erkannten aber das Potenzial für Privathaushalte und liessen sich von den schlechten Ergebnissen der Forschung nicht entmutigen. Mit Erfolg: Seit einigen Jahren schon werden sog. Powerline-Adapter für Privatkunden angeboten und die übertragungsgeschwindigkeiten kontinuierlich optimiert. 

Test von Powerline-Adaptern von AVM und Devolo

Wir haben freundlicherweise ein Powerline-Set der Firma AVM von zum ausführlichen Testen von 1&1 zur Verfügung gestellt bekommen und diese Geräte mit denen von Devolo verglichen. AVM kennt man natürlich vor allem durch die beliebten DSL-Router (FritzBoxen), Devolo hingegen ist eher durch Powerline-Adapter bekannt geworden und bietet mittlerweile eine ganze Reihe von ähnlichen Geräten wie z.B. eine Live-Cam sowie Smarthome-Geräte an, die allesamt über den Internettraffic via Stromleitung gesteuert werden. In diesem Test wollen wir uns auf die Powerline-Adapter konzentrieren und haben hierzu folgende Geräte getestet:

AVM Fritz!Powerline 520E
AVM Fritz!Powerline 540E
AVM Fritz!Powerline 540E WLAN Set

Devolo dLAN 500 Duo
Devolo dLAN 200
Devolo dLAN 200 Mini

Die Inbetriebnahme der Geräte erfolgt denkbar einfach: Ein Adapter wird per LAN-Kabel mit dem DSL-Router verbunden und in die Steckdose gesteckt. Alle weiteren Geräte werden in den zu versorgenden Räumen ebenfalls in die Steckdose gesteckt und dann jeweils der Setup-Knopf am Gerät gedrückt. Kurz darauf muss ein Setupknopf eines anderen Adapters gedrückt werden und schon ist der jeweils neue Adapter im Powerline-Setup vollautomatisch angemeldet. Dies hat bei uns im Test sowohl bei den Devolo-Geräten als auch bei den Adaptern von AVM problemlos funktioniert. Zusätzliche Leuchtdioden an den Geräten geben darüber hinaus Aufschluss, ob das Gerät betriebsbereit ist oder nicht.

Software zur Anmeldung und überwachung

AVM und Devolo bieten beide jeweils eine Software, mit der z.B. Firmware-Updates in die Adapter eingespielt werden können und mit der außerdem geprüft werden kann, welche Adapter mit welcher Geschwindigkeit im Powerline-Netzwerk angemeldet sind.

Insgesamt hat uns dabei die Devolo-Software besser gefallen, weil sie übersichtlicher und eingängier ist. Die AVM-Software funktioniert aber ebensogut und bei Licht betrachtet wird man die Software ja sowieso nur dann nutzen, wenn man z.B. einen neuen Adapter zu seinem Powerline-Netzwerk hinzufügen möchte. Für beide Software-Pakete haben wir eine Bildergalerie angelegt um einen Eindruck zu ermöglichen.

AVM-Powerline-Software - hier klicken

Devolo-Software "Cockpit" - hier klicken

Testumgebung

Getestet wurden die Geräte in einem Privathaushalt mit drei Stockwerken an einer 16 MBit-Leitung sowie in einem Büro mit einerm VDSL-Zugang. Die Geschwindkeit wurde dabei zunächst mit einer direkten Verkabelkung zwischen Endgerät (Notebook) und dem Adapter getestet. Als Test-Software haben wir AVM ZACK und Ookla´s Speedtest eingesetzt.

 

Die Testergebnisse zeigen, dass sich sowohl die Geräte von AVM als auch die Devolo-Adapter in Sachen Geschwindkeit kaum unterscheiden. An der 16MB-Leitung haben sie mehr oder weniger die maximalen Werte für den Down- und Upload erreicht. Mit anderen Worten: Der Flaschenhals für den Internet-Datendurchsatz war der Internetanschluss an sich, nicht aber der getestete Adapter. Die Messwerte an der VDSL-Leitung haben dieses Testergebnis bestätigt: Auch hier wurden die jeweils maximalen Datendurchsätzer erreicht. 

Testergebnis: Ausgereifte Geräte ohne große Unterschiede bzgl. der Geschwindigkeit

Unser Testfazit lautet:

Powerline-Adapter sind mittlerweile ausgereift und machen das, was sie sollen: Sie übertragen die Internetdaten über die Stromleitung schnell und zuverlässig - und dies auch über größere Entfernung. Zwischen den getesteten Adaptern von AVM und Devolo konnten wir kaum bis keine Unterschiede bei der Geschwindigkeit feststellen, insofern kann man sich beim Kauf auf die Ausstattung und jeweiligen Preise der Geräte konzentrieren. In unserer Bildergalerie haben wir diese Punkte und weitere Details zu den Powerline-Adaptern zusammengefasst.

Preise und Angebote bei 1&1

Bei 1&1 bekommt man die Powerline-Adapter von AVM etwa fünf Euro günstiger, wenn man sich für einen DSL-Tarif mit 24-monatiger Laufzeit entscheidet. Im Onlinehandel ist der Adapter 520E (mit integrierter Steckdose aber ohne WLAN) schon für 49 € erhältlich. Der 540E mit WLAN kostet 65 € und das Set bestehend aus 510E und 540E kostet 85 €. 

Das Startset von Devolo mit zwei 500 MBit-Adaptern (ohne WLAN) kostet derzeit 49 €, ein einzelner Adapter der 500er-Serie ist schon für 35 € zu haben. Da sich die Produktauswahl häufig ändert sollten Sie sich unbedingt über die aktuellen Geräte und Preise online informieren, z.B. hier.

Die Alternative: WLAN-Repeater

Der Einsatz eines Powerline-Netzwerkes wird i.d.R. deshalb vorgenommen, weil in einem Raum ein Internetzugang benötigt wird und das vorhandene WLAN-Signal zu schwach ist - z.B. im Wohnzimmer, wenn der Fernseher oder die PS4 oder XBOX mit Internet versorgt werden will. Powerline-Adapter können hier eine gute Lösung sein, wenn jedoch gleich mehrere Räume mit Internet versorgt werden sollen werden entsprechend mehrere Adapter benötigt. Das kann dann schnell ins Geld gehen und außerdem Steckdosen blockieren, die man eigentlich für andere Zwecke benötigt. Oft sind statt eines Powerline-Netzwerkes auch WLAN-Repeater ausreichend, die das WLAN-Signal vom Router auf halber Strecke verstärken und so auch für andere Geräte nutzbar machen - natürlich nur dann, wenn diese Geräte ebenfalls einen WLAN-Zugang bieten. Wir haben solche WLAN-Repeater ebenfalls gestestet und dabei recht gute Erfahrungen gemacht.