CeBIT 2016: Telekom setzt voll auf Digitalisierung

Auf der CeBIT 2016 steht für die Deutsche Telekom das Thema Digitalisierung ganz oben auf der Agenda. Mit neuen Cloud- und Sicherheitslösungen nehmen die Bonner vor allem Geschäftskunden ins Visier.

Wenn es eine eiserne CeBIT-Regel gibt, dann ist es die, dass die Telekom den Reigen der CeBIT-Pressekonferenzen eröffnet. Zwar war dies auch in diesem Jahr der Fall, doch anders als sonst lud die Telekom diesmal nicht zu Kaffee und Gebäck in die Messehalle 4 ein.




Stattdessen konnte man die Pressekonferenz digital über einen Live-Stream verfolgen. Damit möchten die Bonner unterstreichen, wie sehr das Thema Digitalisierung bei ihrem diesjährigen CeBIT-Auftritt im Mittelpunkt steht.

Telekom startet Open Telekom Cloud

Zu Beginn der CeBIT wird die Telekom denn auch die schon angekündigte Open Telekom Cloud starten. Mit diesem Public-Cloud-Angebot vervollständigt sie ihren Cloud-Baukasten um das letzte noch fehlende Element: Kunden können nun neben maßgeschneiderten Private-Cloud-Lösungen auch Infrastruktur, Software und Anwendungen nach Bedarf kostengünstig und sicher über das Internet beziehen.

Telekom: Neuer European Data Hub in Biere

Um ihre ehrgeizigen Pläne im Bereich der Business-Kunden zu verwirklichen, hat die Telekom massiv in ihre Infrastruktur investiert. So wurde das Telekom-Rechenzentrum Biere bei Magdeburg zu einem European Data Hub ausgebaut.

Nirgendwo sonst in der Welt finden sich laut Telekom führende Anbieter für Cloud-Technologie Seite an Seite in einem Rechenzentren. Das macht Biere nach Angaben der Bonner einzigartig und attraktiv für Kunden und Partner.

So soll SAP neuer Partner für die Open Telekom Cloud (OTC) werden und als erster Kunde zum Marktstart hat das Kernforschungszentrum CERN angekündigt, OTC-Leistungen zu nutzen. Im Vorfeld hatten laut Telekom bereits über 200 Kunden die Beta-Version getestet und Rückmeldung zum Produkt gegeben.

Telekom: Große Nachfrage nach German Cloud

Seit den NSA-Enthüllungen von Edward Snowden hat die Telekom von der zunehmenden Nachfrage nach deutschen Cloud-Lösungen profitiert. So setzte die Telekom im Jahr 2015 rund 1,3 Milliarden Euro mit Cloud-Leistungen um – dies entspricht einem Plus von 30 Prozent. Da gerade der deutsche Mittelstand Nachholbedarf beim Einsatz von sicheren Cloud-Lösungen hat, rechnet der Konzern weiter mit einer hohen Nachfrage nach der „German Cloud“.

Telekom baut Biere 2 bis 2018

Vor diesem Hintergrund wird die Telekom einen dreistelligen Millionenbetrag investieren und den Bau von Biere 2 in Angriff nehmen. Baubeginn des zweiten Rechenzentrums in der Nähe von Magdeburg soll noch in diesem Jahr sein, wenn alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen. Das vermutliche Bauende ist für 2018 geplant.

Mit Biere 2 stehen laut Telekom 150 Prozent mehr an Kapazität zur Verfügung. Je nach Nachfrage sind danach weitere Ausbaustufen möglich. Mit dem besonders sicheren Rechenzentrum in Biere will die Telekom ihre Cloud-Strategie untermauern und strebt bis 2018 die führende Position im europäischen Cloud-Markt an.

Telekom und Partner gründen Weltnetz

Die CeBIT wird auch die Bühne sein, auf der der öffentlichkeit erstmals das neue „Weltnetz“ der Telekom und mehrerer internationaler Partner vorgestellt wird. Die Festnetz-Allianz ngena (Next Generation Enterprise Network Alliance) nimmt kurz nach ihrer Gründung im Rahmen des Mobile World Congress Fahrt auf. Gespräche mit Netzbetreibern wie Kunden laufen laut Telekom bereits auf Hochtouren.

Bei ngena teilen starke Anbieter ihr Netz. Der einzelne Provider agiert in seinem lokalen Markt, kann den Kunden aber über ngena weitweite Netze innerhalb von Tagen statt wie früher in Wochen bereitstellen. Kunden profitieren zusätzlich: Sie können ihr weltweites Netz auf einem Bildschirm überwachen, Leitungen einfach zubuchen oder abbestellen – eine Lösung, die vor allem für große Business-Kunden interessant sein dürfte.

Telekom startet internationale 4G-Allianz

Nicht nur im Festnetz, sondern auch im Mobilfunk für Geschäftskunden gibt die Telekom Gas: Als Mitglieder der europäischen Mobilfunkallianz Freemove profitiert sie von der Kooperation der Bridge Alliance und deren starker Basis in Asien, Australien und Afrika. Ergänzt um T-Mobile USA deckt der Konzern so Mobilfunk in 100 Ländern der Erde ab.

Telekom kooperiert mit BMW

Beim Thema Connected Car arbeitet die Telekom mit BMW zusammen. Ab Sommer 2016 rüstet die Telekom BMW ConnectedDrive mit LTE aus. Damit sind bis zu 300 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download möglich. Der bayerische Automobilhersteller erhält damit ein gemanagtes Mobilfunknetz für 60 Länder mit einem einheitlichen Service von der Telekom. Auch bekommt BMW den kompletten überblick über die Verfügbarkeit der Mobilfunknetze in den einzelnen Ländern.

Sicherheitslösung von Telekom und Zscaler

In Zusammenarbeit mit dem US-Hersteller Zscaler bringt die Telekom die Sicherheitslösung Internet Protect Pro auf den Markt. Internet Protect Pro ist ein Schutzschild aus dem Netz für Privat- und Firmenkunden. Das Schutzpaket wird nach Bedarf zusammengestellt und ist über die Cloud weltweit lieferbar. Der Kunde braucht also keine eigene Soft- und Hardware installieren, um sich gegen Schadcode, Cyberangriffe und Datenverlust in Echtzeit zu schützen.

Um die Tarife der Telekom mit denen der Konkurrenz zu vergleichen, nutzen Sie unseren Mobilfunk- und DSL-Rechner.