Huawei MediaPad M2 im Test
Huawei hat sich als Hersteller von Smartphones mittlerweile auch in Deutschland fest etabliert. Was viele nicht wissen: Auch im Tablet-Bereich ist der chinesische Hersteller schon länger aktiv und baut sehr gute Geräte. Tariftipp.de hat sich das neue MediaPad M2 daher einmal genauer angesehen.
Die iPad-Verkäufe des einstigen Klassenprimus Apple sind seit einiger Zeit rückläufig. Grund hierfür sind die immer größer werdenden Smartphones mit Bildschirmdiagonalen von bis zu 6 Zoll, die eine zusätzliches Tablet immer unwichtiger werden lassen, sowie natürlich der Wettbewerb aus dem Android-Lager. Waren iPads vor ein paar Jahren noch absolut einzigartig, so ist der Vorsprung von Apple vor Herstellern wie Samsung oder Huawei dahingeschmolzen wie der Schnee in der Sonne.
Android-Tablets gegenüber iPads auf dem Vormarsch
Sind die neuesten iPads wie z.B. das iPad Pro technisch sicherlich immer noch ganz weit vorne, so sieht es beim Thema Preis/Leistung anders aus: Hier haben Android-Tablets mittlerweile die Nase vorn und so ist es auch kein Wunder, dass der Marktanteil von Android-Tablets stetig wächst.
Das Huawei MediaPad M2 mit guter Verarbeitung im schicken Unibody-Gehäuse
Verglichen mit den Apple-Boliden, die zwischen 600 und 1000 Euro kosten, ist das Huawei MediaPad M2 mit seinen 350 Euro in der Grundausstattung recht günstig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Huawei im Vergleich zu vielen Wettbewerbern hier nicht an der Verarbeitung gespart hat: Das Tablet sieht einfach sehr schick aus und fasst sich toll an. Das liegt vor allem an dem polierten Aluminium-Rand, der das Display tadellos einfasst. Allerdings wirkt sich die gute Verarbeitung und der tolle Metall-Unibody natürlich auch auf das Gewicht aus: Mit 500 Gramm ist das Tablet nicht gerade ein Leichtgewicht. Andere 10 Zoll-Tablets wiegen meist 100 Gramm weniger - und das merkt man nach längerer Nutzung dann schon.
Huawei MediaPad M2 Display
Das Display des MediaPad misst in der Diagonalen 10,1 Zoll und löst mit 1920 x 1200 Pixeln auf. Es gibt zwar Tablets mit nominell größerer Auflösung, aber das ist bei 10 Zoll Displays einfach nicht nötig. Das Huawei-Display in IPS-Technik bietet dafür knackige Farben und einen guten Blickwinkel auch von der Seite. Dank des 16:10 Formats lassen sich vor allem Filme bildschirmfüllend auf dem Display genießen - das gilt umso mehr für den Ton, doch dazu später mehr...
Ausreichend Power dank 8-Kern-CPU und separater GPU
Auch bei der Prozessor-Ausstattung wurde nicht gespart: Das MediaPad wird von der hauseigenen HiSilicon 930 CPU (Octacore 64BIT) angetrieben und - das ist nicht immer üblich - von einer separaten Grafikeinheit (Mali T629 GPU) unterstützt. Gerade letzteres führt zu einer stets ruckelfreien Nutzung, Apps starten schnell und auch grafik-intensive Spiele wir z.B. das Rennspiel "Asphalt 8" laufen auf dem MediaPad auch in der höchsten Auslösung noch absolut problemlos.
Fingerabdrucksensor beim MediaPad M10
Unter dem Display hat Huawei einen Fingerabdrucksensor verbaut, der eigentlich wie ein Homebutton aussieht. Das war für uns ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn neben diesem Button verfügt das Huawei-Tablet auch noch über die drei üblichen Soft-Buttons auf dem Display, darunter natürlich auch der sonst übliche Homebutton. Der Button des Fingerabdruck-Sensors kann auch mehr als nur den Bildschirm entsperren: Mit ihm sind darüber hinaus Swipe-Gesten möglich, z.B. zum Aufruf oft genutzter Apps. Die Entsperrung per Fingerabrucksensor hat jedenfalls auf Anhieb funktioniert, es können bis zu 5 verschiedene Prints gespeichert werden.
Kameras des Huawei Media Pads M10
Wie üblich besitzt auch das MediaPad eine hochauslösende Hauptkamera (13 MP) und eine weniger gut auflösende Frontkamera (5 MP). Die Aufnahmen der Hauptkamera waren bei normalen Lichtverhältnissen sehr gut, bei weniger Licht gabs dann aber leider Probleme mit dem Bildrauschen. Ein Tipp vielleicht an die Hersteller: Vielleicht wäre es besser, die höher auslösende Kamera als Frontkamera einzusetzen und umgekehrt?! Wir jedenfalls nutzen eine Frontkamera zum Skypen wesentlich häufiger als die Hauptkamera, um damit "normale" Fotos zu schießen. Eine hochauflösende Videocam bei einem Tablet wäre doch mal eine schöne Sache...
Akku mit akzeptabler Laufzeit
Der Akku des MediaPad bietet eine Kapazität von 6660 mAh. Das ist ein normaler Wert und auch die Laufzeit ist mit bis zu Stunden 10 weder besonders gut noch besonders schlecht.
LTE / WLAN / Speicher des MediaPad M10
Das von uns getestete Modell hatte sowohl einen Schacht für eine micro-SD Karte (max. 128 GB) sowie einen Schacht für eine SIM-Karte. Damit macht man aus dem heimischen WLAN-Tablet eine unterwegs-Internet-Maschine mit LTE-Zugang (max. 150 MBit/S). Der interne Speicher des MediaPad beträgt je nach Ausstattung 16 oder 64 GB. Wg. der Erweiterbarkeit des Speichers spielt dies aus unserer Sicht aber keine große Rolle, wir würden daher glatt zum kleineren Modell für ca. 350 Euro raten und eine SD-Karte hinzukaufen. Allerdings: Bei den 16 GB-Modellen kommt auch nur 2 statt 3 GB RAM zum Einsatz. Das größte Modell mit LTE und 64 GB kostet derzeit etwa 470 Euro, also etwa 120 Euro mehr als das Einsteigermodell. Sehr gut: Alle Modelle funken per WLAN-ac superschnell im 2,4 und 5 GHZ-Bereich.
Besonderheiten des MediaPad 10: Sound und M-Pen
Zum Schluss zu den ungewöhnlichen Dingen, die das MediaPad aus der Masse der Tablets heraushebt. Zum einen wäre da der bereits angedeutete Sound zu nennen, der uns wirklich beeindruckt hat. Gleich 4 Lautsprecher vom Hifi-Spezialisten Harman-Kardon sorgen für einen Klang, den wir so bei einem Tablet noch nicht gehört haben. 2 x Bass und 2 X Treble-Speaker verbaut Huawei an der Geräteober- und Unterseite und erreicht damit eine wirklich wahrnehmbar räumliche Klangdarstellung. Zur Demozwecken befanden sich auf dem Gerät Beispiel-Songs, die offenbar besonders gut zu dieser Lautsprecherbestückung passen. Neben der guten Klangqualität war außerdem eine beachtliche Lautstärke zu erreichen.
Außerdem liegt dem MediaPad ein Stift bei, der bis zu 2.048 Strichstärken umsetzen kann. Er eignet sich daher sehr gut zum Zeichnen, aber auch als normales Eingabetool. Sehr lustig: Das Tablet besitzt einen Taschenrechner, bei welchem man die Zifferneingabe bzw. die Recheneingabe per Stift zeichnen kann, die App "übersetzt" die Eingaben dann in Zahlen und rechnet das Ergebnis aus. Aber Achtung: Dieser Stift ist wie auch die zusätzliche Hülle offenbar nur Bestandteil des von uns getesteten Premiumpakets.
Fazit zum Huawei MediaPad M10
Das Huawei MediaPad M10 ist nicht nur sehr schick, sondern auch ausreichend schnell und gut ausgestattet. Dank der hervorragenden Lautsprecher macht gerade das Ansehen von Filmen auf diesem Tablet richtig viel Spaß. Es leistet sich kaum Schwächen und bietet für 350 Euro eine Menge Tablet für das Geld.