Google Pixel XL im Test
Google Pixel XL
- superflotter Prozessor
- großes, scharfes QHD-Display
- hervorragende Kamera
- Akku mit Quick-Charge
- Android 7 mit tollen, neuen Funktionen
- Wasser/Staubschutz fehlt
- kein micro-SD Slot
- Akku nicht induktiv ladbar
- hoher Preis
Mit dem "Pixel XL" hat Google das erste Smartphone "made by Google" vorgestellt. Hergestellt wird es zwar bei HTC, doch das Konzept, das Design und natürlich das Betriebssystem Android 7.1 kommt komplett von Google selbst. Wie sich das Pixel XL gegen seine Wettbewerber schlägt und ob es sogar den ersten Platz unserer Bestenliste erobern kann erfährt Ihr in unserem Test.
Prangte beim letzten Google-Phone, dem Nexus 6P, noch das Logo des Herstellers Huawei auf der Rückseite, so gibt es beim neuen Pixel XL nichts von HTC zu sehen oder zu lesen - lediglich der winzige Hinweis "Made In Taiwan" lässt noch Rückschlüsse auf den Hersteller dieses Handys zu. So wie also Apple seine Geräte von Foxconn fertigen lässt, so lässt Google sein Pixel XL also von HTC fertigen. Aber eben nur fertigen, das Konzept und das Design kommt dagegen komplett von Google.
Das Pixel XL gibt es in den beiden Speichervarianten 32 GB und 128 GB und in den Farben Silber und Anthrazit, welche von Google lustigerweise auch "Ziemlich Schwarz" genannt wird. Die Preise für das XL sind knackig: 899 Euro werden für die 32 GB-Variante fällig, 1.009 Euro für die Version mit 128 GB. Das sind exakt die Preise, die Apple derzeit für das vergleichbare iPhone 7 Plus verlangt - sicherlich kein Zufall.
Zum Lieferumfang des Pixel XL gehören zwei USB-C Kabel samt Stromadapter sowie ein USB-Adapter zum Überspielen von Daten und Einstellungen älterer Smartphones. Das haben wir mit einem Samsung Galaxy S7 edge ausprobiert und es hat wunderbar geklappt. Ein Kopfhörer gehört leider nicht zum Lieferumfang des Google Pixel XL. Dafür erhält der Käufer aber einen Gutschein für ein personalisiertes LiveCase, also eine Gratis-Schutzhülle, die online bestellt werden kann - auch eine nette Idee!
INHALT
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra
6. Technische Daten
1. Verarbeitung und Wertigkeit
Das Google Pixel XL hat ein Unibody-Metallgehäuse und besteht auf der Rückseite zu etwa einem Drittel aus Glas. In diesem Bereich sind Kamera, Blitz, Kamera-Sensoren und der Fingerabdrucksensor untergebracht. Ob das Design nun hübsch ist oder nicht, darüber lässt sich trefflich streiten. Die Verarbeitungsqualität ist jedenfalls sehr gut und das Handy liegt zudem gut in der Hand.
Mit seinem Gewicht von 168 Gramm und der Höhe von 155mm ist das Handy nicht gerade filigran geraten. Allerdings: Das iPhone 7 Plus ist noch größer (158mm) und schwerer (188 Gramm), insofern muss man dies ein wenig relativieren. Aber: Das man trotz 5.5 Zoll Display auch kompaktere Smartphone bauen kann zeigt Samsung mit dem Galaxy S7 edge (151mm bei 157 Gramm).
2. Display und Bedienung
Das AMOLED-Display bietet QHD-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel) und kommt damit auf eine sehr gute Pixeldichte von 534 ppi. Durch die 5.5 Zoll Größe des Displays macht das Betrachten von Fotos oder Videos richtig Laune. Die max. Helligkeit haben wir mit 505 cd/m2 gemessen, auch ein guter Wert, wenn auch nicht ganz so leuchtstark wie das S7 edge. Die AMOLED-Technik des Panels ermöglicht gute Schwarzwerte und die Farben werden leuchtend, aber nicht unnatürlich dargestellt. Das Display gehört somit zum Besten, was es derzeit bei Smartphones gibt.
Die großartige Bedienung des Google Pixel XL gehört ohne Frage zu den Highlights dieses Smartphones. Android 7.1 bietet jede Menge zusätzliche Funktionen wie z.B. Kontextmenüs bei längerem Druck auf ein App-Symbol. Das erinnert stark an Kontextmenüs bei PC, die beim Klick mit der rechten Maustaste erscheinen. Natürlich müssen die Hersteller ihre Apps erst entsprechend umprogrammieren, das sollte aber im Laufe der nächsten Zeit nach und nach der Fall sein.
Eine Neuigkeit beim Pixel XL ist außerdem der Google Assistant, der dank Sprachsteuerung stark an SIRI von Apple erinnert. Mit "OK, Google" wird dieser Assistant gestartet und kann dann jede Menge Befehle wie z.B. "Sende SMS an Thomas" ausführen. Man kann aber auch Fragen stellen und sich so eine ganze Zeit kurzweilig mit dem Assistant unterhalten. Google selbst sagt, das Deutsch die erste Sprache nach Englisch ist, mit der der Assistant gefüttert wurde, dass die deutsche Version aber erst nach und nach die Funktionalität der englischen Version erhalten werde.
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3. Leistung und Ausstattung
Beim Prozessor lässt das Pixel XL ordentlich die Muskeln spielen. Der Snapdragon 821 von Qualcomm mit seiner Taktung von 2,15 GHz sowie 4 GB RAM ermöglicht einen AnTuTu-Wert von 139.975 Punkten. Das ist der beste Wert, den wir je bei einem Smartphone gemessen haben und genauso fühlt sich das Pixel XL auch an. Egal was man mit diesem Smartphone macht, alles flutscht nur so vor sich hin und auch im Vergleich zum S7 edge haben wir einen spürbaren Geschwindigkeitsvorteil erkennen können.
Zwei Nachteile mussten wir in der Ausstattung des Pixel XL aber leider entdecken: Das Handy ist lediglich mit IP53 gegen Spritzwasser geschützt. Unter Wasser sollte man das Gerät also lieber nicht halten. Zudem kann der interne Speicher nicht per micro-SD Karte erweitert werden. Zwar erhält der Käufer eines Google Pixel unendlich viel Online-Speicherplatz für Fotos und Videos, dennoch finden wir den fehlenden SD-Slot wie übrigens auch beim iPhone 7 nachteilig.
4. Kamera, Beispielbilder und Video
Die Kamera wurde im Vorfeld mit allerlei Lorbeeren bedacht. So errechnete der Kamera-Reviewdienst "DXOMark" gar einen Wert von 89 Punkten - den besten Wert aller dort getesteten Smartphone-Knipsen.
Auch wir waren von der 12 MP-Linse mit Blende F/2.0 begeistert, konnten aber im Vergleich zu Samsung S7/edge oder iPhone 7 Plus keine gravierenden Unterschiede feststellen - was aber natürlich als dickes Lob zu verstehen ist!
Sehr gut arbeitet z.B. auch der HDR+ Automatikmodus, der für kontrastreiche Fotos auch bei schwierigen Lichtverhältnissen sorgt.
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Beim Thema Video ist insbesondere der Bildstabilisator erwähnenswert. Dieser arbeitet zwar nicht optisch, sondern software-gesteuert, vermag aber sehr wirksam verwackelte Videos zu vermeiden. Videos können natürlich in 4K mit 30 FPS oder in Full-HD mit 60 Bildern pro Sekunde gedreht werden. Insgesamt finden wir die Qualität der mit dem Pixel XL gedrehten Videos genauso wie die Fotos wirklich hervorragend.
5. Fazit, Pro und Contra
Noch ein Super-Smartphone! Anders kann man das Google Pixel XL nicht bezeichnen. Es erinnert mit seiner ausgeklügelten und durchdachten Software sowie in seinem Erscheinungsbild ein wenig an das iPhone 7 Plus und hat auch denselben Nachteil wie sein Apple-Pendant: Den Preis! 899 Euro für die 32 GB Variante sind ganz schön happig. Trotzdem: Man erhält dafür modernste Smartphone-Technik und ein wirklich besonders gelungenes weil ausgereiftes Gerät.
Auf der Contra-Seite verbuchen wir die fehlenden Wasserdichtigkeit sowie den fehlenden micro-SD Slot. Dass der Akku nicht induktiv ladbar ist, werden die meisten Käufer hingegen wohl verkraften können.
Das Pixel XL erreicht mit 93.08 Punkten den zweiten Platz unserer Bestenlise. Fast hätte es sogar das S7 edge vom ersten Platz verdrängt, doch das S7 edge ist noch kompletter ausgestattet und zudem kompakter gebaut.
Insgesamt ist das Google Pixel also ein wirklich tolles Handy, welches es aus unserer Sicht locker mit den Top-Phones andere Hersteller aufnehmen kann. OK, Google !
6. Technische Daten
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