Der freenet TV Receiver im Test

Das freenet TV Angebot inkl. Receiver ist das Rundum-Sorglos-Paket für Haushalte, die per Antenne und über den neuen, modernen DVB-T2 HD Standard fernsehen wollen. Das Paket bestehend aus Vertrag und Receiver kostet 7,99 € pro Monat. Wir haben es ausführlich getestet. 

++ Keine Zeit oder Lust zum Lesen? Video zum Test ganz unten. ++

freenet TV gibt es in zwei Varianten: Für diejenigen, die sich selbst um die Hardware kümmern können und wollen, gibt es den freenet TV Vertrag für 5,75 Euro monatlich. Und für alle anderen gibt es den Vertrag inklusive dem freenet TV Receiver für monatlich 7,99 Euro plus einmalig 9,95 € für die Box.

Das hört sich im ersten Moment gut und günstig an, denn rechnerisch kostet der Receiver damit gerade einmal 63,71 Euro. Zudem entfällt die Grundgebühr bis Ende Juni 2017. Aber ist die Hardware auch konkurrenzfähig?

Zunächst einmal ist die Receiver-Lösung natürlich komfortabel: Man braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, ob der Fernseher oder der vorhandene Receiver DVB-T2 fähig ist. Einzig eine Antenne ist zusätzlich nötig, zur Not funktioniert aber auch noch die Antenne, die man bislang (bei DVB-T) genutzt hat.

Lieferumfang freenet TV Receiver

Neben dem Receiver findet sich in der Verpackung noch eine Fernbedienung inkl. Batterien, eine Kurzanleitung und ein Netzteil. Weitere Kabel sind leider nicht dabei. Wer die Box per HDMI-Kabel an seinen Flat-TV anschließen möchte, muss dies also zusätzlich zur Hand haben. Theoretisch kann man die Box auch per Scartkabel an den Fernseher anschließen, davon können wir aber nur abraten: Die Bildqualität ist via HDMI deutlich besser.

freenet TV Receiver: Anschlüsse

Der Lieferumfang ist also eher spartanisch, geht aber dennoch in Ordnung. Viel spannender dürfte für viele potentielle Kunden denn auch die Frage sein, welche Anschlüsse der Receiver bietet.

Hier kann man eigentlich nicht meckern: Neben HDMI und Scart findet sich auf der Rückseite noch ein LAN-Port (Ethernet), ein USB-Anschluss, der Anschluss für die Antenne sowie zwei Audio-Ports: Ein digitaler Coaxial/SPDIF-Anschluss sowie ein analoger Mikroklinken-Anschluss für 3,5mm Klinkenstecker.

Man kann also einen evtl. vorhandenen AV-Receiver oder Verstärker standesgemäß mit einem digitalen Audiosignal füttern oder eben über ein analoges Kabel. Letzteres dürften vor allem diejenigen freuen, die die Box an einem PC-Monitor inkl. PC-Boxen anschließen wollen. Genau das haben wir auch getestet und das via 3,5mm Klinkenkabel übertragene Audiosignal klang an unseren Logitech PC-Lautsprechern erwartungsgemäß recht gut. 

Der USB-Port dient zum Anschluss einer Festplatte. Leider kann man mit dem Receiver keine Sendungen aufzeichnen (!), zumindest ist die Box aber in der Lage, Musik, Videos und Fotos von einem USB-Stick oder einer USB-Platte abzuspielen bzw. anzuzeigen.

Der vorhandene LAN-Port hat bei uns natürlich für Erwartungen bzgl. Internet-Dienstleistungen hervorgerufen, doch dazu später mehr. Insgesamt zeigt sich der Receiver aber anschlussfreudig, nicht selbstverständlich für eine so kleine und günstige Box.

freenet TV Receiver: Erster Start

Die Inbetriebnahme des Receivers ging leicht und schnell vonstatten. Nach der Verbindung von Antenne und HDMI-Kabel mit dem Fernseher konnte der Sendersuchlauf gestartet werden. Dieser Suchlauf hat etwa 5 Minuten gedauert und danach wurde sofort das erste Programm angezeigt. Natürlich spielt die Ausrichtung der Antenne für die Empfangsqualität eine wichtige Rolle. 

In Hamburg war das zwar wg. des starken Signals unserer Zimmerantenne kein Problem, bei einem zweiten Test in Schleswig-Holstein spielte dies aber eine bedeutende Rolle. Zum Glück zeigt der Receiver die Signalstäre an, sodass man die Antenne entsprechend gut stellen kann. Generell empfiehlt sich die Aufstellung der Antenne in Fensternähe. 

freenet TV mit toller Bildqualität

Die Bildqualität des Receivers fanden wir überraschend gut. Vermutlich liegt das auch daran, dass man per Antenne über das alte DVB-T-Signal an eher verwaschene Bilder gewöhnt ist. Über DVB-T2 HD in Full-HD sehen die Fernsehbilder aber richtig gut aus. Kein Wunder, denn wir sprechen hier von einer Auflösung von echten 1.920 x 1.080 Pixeln und dies bei einer Bildwiederholfrequenz von 50 Bildern pro Sekunde!

Zum Vergleich: HDTV via Satellit bringt es nur auf 1.280 x 720 Pixel bei 50 Bildern pro Sekunde. Im 1080i-Modus geht es zwar auch mit Full-HD Auflösung, dann aber nur noch im Interlaced-Modus, also mit jeweils 50 Halb-Bildern pro Sekunde. Hier ist freenet TV also tatsächlich überlegen.

Zum Testzeitpunkt (Ende Januar 2017) waren übrigens zunächst nur 6 Programme in HD verfügbar. Bei allen HD-Sendern hat uns die Bildqualität überzeugt. 

Die per Fernbedienung abrufbaren Informationen zur Sendung ähneln denen, die wir vom Satelliten-TV her kennen. Es gibt eine Info-Taste, die Informationen zur gerade laufenden Sendung auf den TV zaubert und natürlich auch eine EPG-Taste (elektronischer Programmführer), die alle derzeitigen Sendungen abbildet. Ansonsten gibt es noch den guten alten Bildschirmtext, Audio-Optionen und eine Menü-Taste - das wars.

Insgesamt gibt es also nicht mehr, aber eben auch nicht weniger Funktionen als beim Satelliten-TV. Wir haben jedenfalls nichts vermisst. Die Umschaltzeiten zwischen den Programmen ("zappen") war ebenfalls mittelmäßig. Nicht langsam, aber eben auch nicht richtig schnell.

Bescheidene Internet-Funktionalität

Kommen wir nun zu einem eher traurigen Kapitel: Die Internetfunktionen. Wie oben beschrieben lässt sich der Receiver ja per LAN-Kabel internetfähig machen. Aber was dann an Internet-Funktionalitäten zur Verfügung steht, ist wirklich jämmerlich. Es gibt einen Wetterbericht und einen RSS-Feed. Mehr nicht.

Schade, denn natürlich hätten wir gerade von freenet - immerhin einem ehemaligen DSL-Provider - doch etwa mehr Innovation erwartet. Nun kann man natürlich einwenden, dass heutige Smart-TVs ja sowieso schon Internet-Anwendungen an Bord haben und der Kunde nicht noch durch zusätzliche Dinge in seiner Set-Top Box verwirrt werden soll. Und natürlich wollen wir die Box auch nicht mit viel teureren Lösungen wie z.B. der neuen Sky-Box vergleichen. Trotzdem: Ein bisschen mehr Liebe zum Detail und das ein oder andere Internet-Gimmick hätten wir uns schon gewünscht. 

Es kann aber auch sein, dass die Box durch ein Software-Update mit weiteren Funktionen erweitert wird. Man kann auf jeden Fall davon ausgehen, dass der Receiver Updatefähig ist - mal sehen, was da noch kommt...

Fazit zum freenet TV Receiver

Unser Fazit zum freenet TV Receiver fällt insgesamt positiv aus. freenet hat hier ganz deutlich die einfache Nutzung in den Vordergrund gestellt. Der Receiver ist einfach und schnell eingerichtet und alle wesentlichen Funktionen zum komfortablen Fernsehen sind an Bord. Die Anschlussmöglichkeiten der Box sind gut und auch die Qualität von Bild und Ton konnte überzeugen.

Auf technischen Schnickschnack hat man beim freenet TV Receiver vermutlich absichtlich verzichtet. Das ist eigentlich auch okay, denn 99% der Kunden wollen einfach nur fernsehen und nicht in Handbüchern oder Foren herumsuchen müssen. Das man dadurch allerdings auch auf die eine oder andere Funktion verzichten muss, dürfte den allermeisten Kunden völlig egal sein.