Lenovo K6 im Test
Lenovo gehört in China schon seit längeren zu den größten Herstellern von Smartphones. In Deutschland kannte man Lenovo bisher allerdings vor allem als PC-Hersteller und durch die beliebten Moto-Handys der Tochter Motorola.
Das dürfte sich nun ändern, da Lenovo nun auch seine "eigenen" Smartphones auf den deutschen Markt wirft. Wir haben uns das Lenovo K6 deshalb einmal genauer angeschaut.
Das K6 ist ein Handy mit 5 Zoll Full-HD Display, welches in einem eleganten Aluminium-Metallgehäuse daherkommt. Es bietet als erstes Smartphone in dieser Preisklasse neben dem Metall-Finish auch noch einen Fingerabdrucksensor und ist ab sofort in den Farben Silber, Grau und Gold für nur 199 Euro UVP erhältlich. Der Onlinepreis beträgt kurz nach dem Marktstart bereits nur noch etwa 185 Euro und dafür hat das Lenovo K6 erstaunlich viel zu bieten.
Testkategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra
6. Technische Daten
1. Verarbeitung und Wertigkeit
Erstaunlich, was die Chinesen mittlerweile auch Handys unter 200 Euro in Sachen Verarbeitung auf die Beine stellen. Das Lenovo K6 bietet ein sehr schönes Aluminium-Gehäuse, welches in Sachen Anmutung und Verarbeitung schon sehr nahe an Oberklassen-Smartphones heranreicht.
Die Bedienknöpfe machen einen vertrauenserweckenden Eindruck und haben gut definierte Druckpunkte. Auf der Rückseite gibt es unterhalb des integrierten Lautsprechers allerdings einen kleinen Spalt, in dem sich im Laufe der Zeit vermutlich Staub ablagern könnte.
Das Lenovo K6 ist dank seines 5 Zoll Display mit Außenabmessungen von 142 / 70 / 8,2 mm (H/B/T) schön kompakt geraten und ist mit 140 Gram auch nicht allzu schwer. Es liegt gut in der Hand und wirkt insgesamt für diese Preisklasse überraschend wertig.
2. Display und Bedienung
In Sachen Display setzt Lenovo beim K6 auf ein IPS-Panel mit einer Bildschirm-Diagonalen von 5 Zoll. Die Auflösung beträgt erfreuliche 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD), was zu einer rechnerischen Pixeldichte von 441 ppi führt. Das Display ist dann auch vom subjektiven Blickeindruck sehr scharf. Mit ca. 460 cd/m2 ist der Bildschirm außerdem schön hell, was für eine gute Ablesbarkeit auch bei starken Umgebungslicht führt.
Die Bedienbarkeit des Lenovo K6 ist dank Android 6.0.1 einfach und stellt keine Rätsel auf. Lenovo hat hier ähnlich wie bei den Moto-Geräten auf eine zusätzliche Benutzeroberfläche verzichtet, man hat es hier also quasi mit Stock-Android zu tun. Sehr praktisch fanden wir das auf dem Home-Screen vorinstallierte Widget mit Uhrzeit, Wetter und Datum. Mit Tipp auf dieses Widget gelangt man jederzeit schnell zum Wecker, zum individuellen Kalender und zur Wettervorhersage - praktisch.
Als weiteren Pluspunkt muss man in dieser Preisklasse doch eher seltenen Fingerabdrucksensor ansehen, der schnell und zuverlässig funktioniert. Es handelt sich um einen gut erreichbaren Sensor auf der Rückseite des Geräts, der zudem ohne Druck funktioniert. Man muss im gesperrten Modus also nur seinen Finger auf den Sensor legen und schon wird das Handy entsperrt.
Unserer Meinung nach ist die Position und die Handhabung dieses Fingerabdrucksensors im Gegensatz zu seitlich oder im Homebutton untergebrachten Sensoren die beste Lösung. Wenn man das Handy in die Hand nimmt, liegt der Finger praktisch sowieso schon auf dem Sensor.
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3. Leistung und Ausstattung
Als Prozessor kommt im Lenovo K6 eine Snapdragon 430 Octacore-CPU von Qualcomm zum Einsatz, die von 2 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Diese Mittelklasse-CPU (1,4 GHz Taktung) erreicht dank des zusätzlichen Grafik-Chips Adreno 505 immerhin 43.699 Punkte im AnTuTu-Benchmarktest. Das ist zwar kein Bestwert, für diese Preisklasse aber ein durchaus guter Wert.
Im Internet ist man mit dem K6 mit LTE und max. 150 MBit/s im Download unterwegs. Hier gibt es mittlerweile theoretisch schnellere Handys, aber in der Praxis kommt man auch mit LTE selten über 50 MBit/s hinaus - insofern ist die LTE-Speed des K6 mehr als ausreichend.
Zum Lieferumfang des K6 gehörte neben Daten- und Ladekabel nebst Stromadapter übrigens leider kein Kopfhörer. Schade, denn das K6 ist mit Dolby Atmos ausgestattet: Einen entsprechend guten Kopfhörer vorausgesetzt kann man mit diesem Smartphone also in ansprechender Qualität Musik hören. Der interne Lautsprecher auf der Rückseite des K6 klang übrigens recht gut.
Der interne Speicher beträgt 16 GB und kann per micro-SD um bis zu 128 GB erweitert werden. Die sonstige Ausstattung ist klassenüblich und kann im Datenblatt eingesehen werden.
4. Kamera, Beispielbilder und Video
Die Kamera ist bei günstigen Smartphones oft ein Knackpunkt: Hier gibt es schon mal Modelle, deren Fotoergebnisse denen von Oberklassen-Handys deutlich hinterherhinken. Beim Lenovo K6 macht die 13 Megapixel Hauptkamera dagegen einen ordentlichen Job. Zwar sind die Fotos und Videos natürlich auch nicht auf dem Niveau eines Samsung S7 oder iPhone 7, dennoch kann man mit dem K6 deutlich mehr als nur Schnappschüsse erzielen.
Die volle Auflösung gibt es beim K6 nur dann, wenn man als Bildformat 4:3 einstellt. Belässt man es dagegen bei der Standardeinstellung 16:9, so macht die Kamera Aufnahmen mit 9 MP. Wir empfehlen daher die Umstellung auf 4:3.
Auf teure Kameraoptionen wie z.B. Laser-Autofokus oder optischen Bildstabilisator muss man beim K6 natürlich verzichten. Dafür hat die Selfielinse auf der Handy-Vorderseite eine gute Auflösung von 8 Megapixeln.
Die Foto- und Video-App des K6 ist eher einfach gehalten, es gibt im Gegensatz zu anderen Smartphones recht wenig Einstellungsmöglichkeiten. Dem "Durchschnitts-User" mag das gefallen, weil es eben schön einfach ist, der Profi dürfte hingegen die eine oder andere Funktion schmerzlich vermissen.
Trotzdem: Insgesamt waren wir mit der Performance der Kameras durchaus zufrieden, wie die folgenden Beispielaufnahmen zeigen.
Testbilder des Lenovo K6
Bilder anklicken für Download in Originalgröße
Standardmäßig werden Videos mit dem K6 in Full-HD mit nur 20 Bildern pro Sekunde gedreht. Wer sich die Mühe macht und die Einstellungen ändert, kann aber auch Full-HD Videos mit 30 Bildern pro Sekunde drehen - so wie wir es gemacht haben (siehe Testvideo oben).
5. Fazit, Pro und Contra
Das Lenovo K6 ist eine schickes, kompaktes Smartphone, dem man seinen günstigen Preis nicht ansieht. Es hat keine echten Schwächen und jede Menge Stärken, wie z.B. den ausdauernden Akku, dem integrierten Fingerabdrucksensor und natürlich dem Unibody-Gehäuse aus Aluminium.
Vor nicht allzu langer Zeit hat man für ein Smartphone mit dieser Ausstattung gut das doppelte bezahlen müssen. Erstaunlich, was die Chinesen hier für nicht einmal 200 Euro alles an Ausstattung in das K6 hineingepackt haben. Für den Onlinepreis von derzeit etwa 185 Euro wird schwerlich ein vergleichbares Smartphone finden.
Wir dürfen gespannt sein, was der Kampf der chinesischen Hersteller wie Huawei, ZTE, Lenovo etc. noch so an günstigen, aber trotzdem hochwertigen Smartphones hervorbringen wird. Die Konkurrenz aus Korea, USA und Japan dürfte angesichts des Tempos und der Performance, den die Chinesen mittlerweile vorlegen, so langsam schwindelig werden. Gut für den Verbraucher, gut für den Smartphone-Markt!
6. Technische Daten
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