Honor 9 im Test
Honor 9
- todschickes Glasdesign
- sehr gute Kamera
- sehr schneller Prozessor
- sehr gute Ausstattung
- kein Wasser/Staubschutz
- Rückseite anfällig für Fingerabdrücke
- Akku nicht induktiv ladbar
- Wettbewerber
- Samsung Galaxy S7
- Huawei P10
Mit einem Paukenschlag wurde das Honor 9 in der letzten Woche in Berlin vorgestellt. Für nur 429 Euro bekommt man ein stylisches Smartphone, dass sich leistungsmäßig zwischen der gehobenen Mittelklasse und der Oberklasse positioniert.
Welche Stärken und Schwächen das Honor 9 mit sich bringt klären wir in diesem Test.
"Licht aus, Spot an" hieß es am vergangenen Dienstag in der Max-Schmeling-Halle in Berlin. Der weltweite Launch des Honor 9 stand auf dem Programm und etwa 500 Journalisten aus aller Welt waren nach Berlin gepilgert, um sich den Start des Honor 9 nicht entgehen zu lassen.
In einer launigen Veranstaltung wurden das Honor 9 sowie der neue Fitnesstracker Honor Band 3 sowie neue Kopfhörer vorgestellt. Das Hauptaugenmerk galt dabei natürlich dem neuen Smartphone, dass in die gar nicht mal so kleinen Fußstapfen des Vorgängers, also des Honor 8, treten muss.
Beim Lieferumfang freut uns zunächst einmal, dass Honor eine Handyhülle mit in den Verkaufskarton packt. Diese besteht aus Kunststoff und ist durchsichtig, so dass das schöne Design der Rückseite des Honor 9 auch mit dieser Hülle zu Geltung kommt. Außerdem schützt die Hülle das Handy nicht nur bei Stürzen, sondern auch vor Fingerabdrücken, für die die Rückseite des Handys leider sehr anfällig ist.
Des Weiteren finden wir auch noch einen QuickCharge-Stromadapter samt USB-C Ladekabel sowie den üblichen Papierkram in der Schachtel. Einen Kopfhörer suchen wir dagegen vergebens.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Die Verarbeitung und Wertigkeit des Honor 9 ist sehr gelungen. Auf der Rückseite befinden sich gleich 15 Schichten Glas, die das einfallende Licht wirklich wunderschön reflektiert. Unser Testhandy hat die Farbe Grau bzw. "Glacier Grey", wie Honor es nennt. Es gibt das Honor 9 auch noch in Blau und Schwarz.
Das Handy ist zu allen möglichen Seiten abgerundet und liegt wunderbar in der Hand. Die Abmessungen betragen 147mm in der Höhe, 71mm in der Breite und 7,45mm in der Tiefe. Das Gewicht beträgt 155 Gramm. Das Honor 9 ist damit sehr kompakt und fäßt sich sehr schön an. In Sachen Wertigkeit also schon mal ganz klar Oberklasse!
Display und Bedienung
Das Display ist mit seiner Diagonalen von 5,15 Zoll eher klein geraten. Es bietet eine Full-HD Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixeln, was eine Pixeldichte von knackigen 428 ppi ergibt. Es handelt sich um ein IPS-Panel mit der üblichen guten Blickwinkelstabilität. Die Bildschirmhelligkeit geht mi 400 cd/m2 in Ordnung. Spiegelungen halten sich beim Display des Honor 9 in Grenzen. Insgesamt also ein schönes Display, ohne jedoch den Wow-Effekt von LG G6 oder Samsung S8 zu erreichen.
Ober- und unterhalb des Bildschirms gibt es einen klassischen Rand von etwa 2 cm. In diesen Rändern sind oben die SelfieCam, Hörmuschel-Speaker sowie Sensoren und Benachrichtigungs-LED untergebracht, unten hingegen der Fingerabdrucksensor sowie kapazitive Android-Tasten.
Der Fingerabdrucksensor fungiert zugleich als Homebutton, außerdem kann man wenn gewünscht die Funktion wunschgemäß einstellen (siehe Grafik rechts).
Als Betriebssystem kommt Android 7 Nougat in Kombination mit der EMUI 5.1 von Honor/Huawei zum Einsatz. Diese OS-Kombi funktioniert richtig gut und ist intuitiv bedienbar. Man kann wählen, ob man sich einen App-Drawer anzeigen lassen möchte oder - wie sonst bei Honor üblich - alle Apps auf den Homescreens verteilt werden sollen.
Der Google Assistant ist nicht installiert, die EMUI 5.1 will allerdings mittlerweile ähnlich intelligent agieren und die Muster seines Nutzers erkennen und so z.B. Apps zu bestimmten Zeiten vorladen.
Die Bedienelemente des Honor 9 sind die üblichen: Lautstärke-Wippe und An/Aus-Schalter auf der rechten Seite und beide gut erreichbar, SIM-Kartenschacht auf der linken Seite, 3,5mm Kopfhöreranschluss und Lautsprecher an der Unterseite sowie Mikro und Infrarotlampe an der Oberseite. Dank der Infrarotlampe kann man das Honor 9 als Fernbedienung für alle erdenklichen Geräte einsetzen - klasse.
Dieses Video in HD ansehen.
Leistung und Ausstattung
Besonders gespannt waren wir auf den Antutu-Benchmarkwert eigentlich nicht, da wir vor kurzem das Huawei P10 mit dem gleichem Prozessor und identischem Arbeitsspeicher getestet hatten. Und dann gab es doch eine Überraschung: Mit 153.332 Punkten übertrumpfte das Honor 9 seinen Bruder aus dem eigenen Hause um immerhin mehr als 10.000 Punkte - warum auch immer...
Der HiSilicon Kirin 960 mit seien 8 Kernen und einer Taktung von 2,4 GHz hat jedenfalls leichtes Spiel mit allen möglichen Spielen. Nichts ruckelt und zappelt, alle Apps werden schnell geladen und auch in Sachen LTE legt das Honor 9 ein ziemliches Eiltempo vor: Bis zu 600 MBit/s im Download sind möglich.
Auch der Akku ist mit 3.200 mAh trotz des kompakten Gehäuses ausreichend mit Power bestückt. Er ist zwar weder tauschbar noch induktiv ladbar, aber dank QuickCharge ist er rasend schnell aufgeladen. In weniger als 60 Minuten haben wir im Test einen Ladestand von 1% auf 100% hinbekommen - Respekt!
Als ganz dicken Pluspunkt möchte Honor auch die Zusammenarbeit mit Monster bzgl. des Kopfhörers verbucht sehen. Da wird diesen jedoch leider nicht testen konnten, können wir uns hierzu auch kein Urteil erlauben. Jedenfalls hat Monster auch bei der Entwicklung des internen DAC des Honor 9 mitgewirkt, was sicherlich kein Nachteil ist! Jedenfalls klingt schon mal der interne Lautsprecher des Honor 9 richtig gut (siehe und höre Testvideo oben).
Auch die sonstige Ausstattung des Honor 9 kann sich sehen lassen. Wie die folgende Ausstattungstabelle zeigt, gibt es bis auf wenige Ausnahmen nichts, was das Honor 9 nicht an Bord hätte. Einziges relevantes Manko ist unserer Meinung nach der fehlende Staub- und Wasserschutz.
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ LTE: Ja
+ FM-Radio: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
+ WLAN mit ac via 5 GHz: Ja
+ NFC: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Ist es nun wohl die Leica-Kamera des P10 oder nicht? Wir wissen es nicht und eigentlich spielt es auch keine Rolle, denn die Ergebnisse der Dual-Cam des Honor 9 sprechen für sich. Auch ohne Leica-Schriftzug spielt diese Kamera in der obersten Liga, keine Frage. Beide Objektive sind übrigens bündig und unter Glas im Gehäuse verbaut - sehr edel.
Besonders gut hat uns der Portrait-Modus gefallen, mit dem man wunderschöne Portraits mit unscharfem Hintergrund hinbekommt - auch und vor allem bei wenig Licht. Die Blende der Hauptkamera beträgt übrigens f/2.2. Die beiden Sensoren lösen wie schon vom P10 bekannt mit 20 bzw. 12 Megapixeln auf und teilen sich die Arbeit für RGB (also Farbe) und Schwarz-Weiß.
Neu ist beim Honor 9 gegenüber dem Honor 8 auch der nun mögliche 2 x Zoom (optisch). Honor nennt das "Dual Lens Hybrid Zoom". Hierzu gibt es in der Fotoapp einfach einen simplen Schalter (1x oder 2x), der dann die Brennweite entsprechend ändert. Die Ergebnisse sind tatsächlich gut, wie die folgende Beispielaufnahme von Honor zeigt:
Testbilder Honor 9
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Testvideo Honor 9
In Sachen Video gibt es dann allerdings doch einen Respektabstand zum Huawei P10: Nämlich den fehlenden optischen Bildstabilisator. Es gibt zwar einen elektrischen Bild-Stabi, doch auch der greift erst bei Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde ins Geschehen ein. Wählt man stattdessen 4K oder Full-HD mit 60 BPS, so steht auch dieser Helfer leider nicht zur Verfügung - schade.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Gar keine Frage: Das Honor 9 ist ein Klasse-Smartphone und rückt dem Huawei P10 aus eigenem Hause ganz schön dicht auf die Pelle. Lediglich der optische Bildstabilisator bei der Kamera fehlt, ansonsten gibt es kaum Unterschiede.
Der springende Punkt beim Honor 9 ist sicherlich sein Design. Viele (so auch ich!) werden es lieben, andere werden es nicht mögen, weil es anfällig für Fingerabdrücke ist. Wer allerdings einmal einen Sonnenstrahl in der wunderschön reflektierenden und schimmernden Rückseite gebrochen gesehen hat, der wird dem Charme des Honor 9 auf immer und ewig verfallen.
Okay, das war jetzt vielleicht ein wenig dick aufgetragen, aber es ist wirklich so: Das Honor 9 ist einfach ein wunderschönes Smartphone! Gegenüber dem Vorgänger, dem Honor 8, hat das Honor 9 zwar nur in Details zu gelegt (-> Vergleich Honor 8 vs. Honor 9), aber es ist in Sachen UVP eben auch nur ca. 30 teurer geworden.
Apropos Preis: Zum Marktstart gibt es dann Honor 9 mit 30 Euro Cashback. Zudem packt Honor auch noch den neuen Fitnesstracker Honor Band 3 kostenlos obendrauf - dieser kostet normalerweise 69 Euro!!! Wer also gerade ein neues Handy mit passender Smartwatch sucht: Zugreifen (hier -> vmall.eu)
Technische Daten
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