Honor View 10 im Test
Honor View 10
- schönes Alugehäuse, resistent gegen Fingerabdr.
- großes 5,99" IPS-Display im 18:9 Format
- Dual-Kamera mit 16+20 MP und 13 MP Selfiecam
- Android 8 mit Google Feed & EMUI 8
- QuickCharge-Akku + Dual-SIM mit 2 x LTE
- tolle Ausstattung mit schneller CPU, KI-Chip,
- 6 GB RAM, 128 GB Speicher, micro-SD etc.
- kein induktives Laden
- Kamera ragt heraus
- kein Staub-/Wasserschutz
- kein opt. Bildstabilisator
Das Honor View 10 ist mit einer UVP von nur 499 Euro eines der günstigsten High-End Smartphones auf dem Markt.
Wir zeigen in diesem Test die Stärken und Schwächen des Preis-Leistungskrachers aus China.
Da Honor bekanntlich eine Marke von Huawei ist, wird das Honor View 10 gerne mit dem Huawei Mate 10 Pro verglichen. Doch dieser Vergleich hinkt und ist schon aufgrund der Preise unfair: Das Mate 10 Pro kostet mit einer UVP von 799 Euro satte 300 Euro mehr als das Honor View 10. Im Inneren beider Modelle gibt es aber tatsächlich einige Gemeinsamkeiten.
Doch starten wir zunächst mit dem Lieferumfang. Im Verkaufskarton des V10 befinden sich ein Daten- und Ladekabel vom Typ C inkl. einem schnellladefähigen Stromadapter. Außerdem findet sich eine transparente Handyhülle aus Silikon ("Bumper"). Dazu gesellt sich ein InEar-Kopfhörer, der wie bei Honor-Handys üblich nicht ins Ohr "gestopft" werden sondern lediglich "eingehängt" werden muss. Der Kopfhörer klingt recht gut, lässt es aber aufgrund dieser Tragethematik etwas bassärmer angehen.
Wenn wir schon beim Thema Audio sind: Der interne Lautsprecher des Honor View 10 macht ebenfalls einen guten Job. Er klingt klar und laut und verzerrt erst, wenn die Lautstärke am maximalen Anschlag ankommt.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Das Gehäuse des Honor View 10 ist aus Aluminium gefertigt und bietet keinen Anlass zur Kritik. Es ist schon schlicht und aufgrund der matten Rückseite auch nicht anfällig für Fingerabdrücke. Allerdings fehlt dem V10 eine IP-Zertifizierung, es ist also weder gegen Wasser noch gegen Staub geschützt. Außerdem störten uns die beiden Objektive der Hauptkamera ein wenig, weil diese doch deutlich aus dem Gehäuse herausragen.
Gut hingegen sind die kompakten Abmessungen des Handys: Trotz seines großen Displays misst es lediglich 157 mm in der Höhe und 75 mm in der Breite. Die Bautiefe liegt bei schlanken 6,9 mm und das Gewicht bei 172 Gramm. Das V10 liegt mit seinen abgerundeten Ecken gut in der Hand ist überall gut verarbeitet. Ein schönes, wertiges und schlichtes Smartphone also.
Display und Bedienung
Das 6 Zoll-Display des Honor View 10 löst mit 2.160 x 1.080 Pixel auf (FHD+) und kommt im 18:9 Format daher. Es hat eine Pixeldichte von 403 PPI und ist aufgrund der IPS-Technik auch schön blickwinkelstabil. Auch die Helligkeit geht mit ca. 500 cd/m2 in Ordnung, wobei andere Smartphones wie z.B. das Mate 10 Pro noch deutlich heller strahlen. Die Displayrahmen fallen beim View 10 schön schmal aus, insgesamt also ein sehr schöner Bildschirm, den das V10 bieten kann.
Den Fingerabdrucksensor hat Honor unüblicherweise auf der Vorderseite unterhalb des Displays verbaut. Normalerweise finden sich diese Sensoren bei Handys dieser Marke auf der Rückseite. Das macht aber nichts, weil der Sensor blitzschnell reagiert und mit dem Daumen und gut erreichbar ist.
Überhaupt bekommt das View 10 auch in Sachen Bedienung von uns eine sehr gute Bewertung. Das liegt vor allem an der Kombination des neuen Android 8 und der EMUI 8 von Huawei. Das Handy lässt sich flott bedienen und auch der Google News Feed sowie der Google Assistant sind an Bord.
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Leistung und Ausstattung
In Sachen Leistung geht das Honor View 10 dann in die Vollen! 211.174 beim Antutu-Benchmark sind eine echte Ansage. Wie auch beim Huawei Mate 10 Pro kommt beim V10 der HiSilicon Kirin 970 zum Einsatz, also der derzeit beste hauseigene Prozessor von Huawei mit einer Taktung von 2,36 GHz. In Verbindung mit dem fetten 6 GB RAM Arbeitsspeicher und dem Grafikchip ARM Mali-G72 MP12 (850 MHz-Taktung) gibt das eine sehr ansprechende Gesamtperformance.
Das zeigt sich übrigens nicht nur in Benchmarkwerten, sondern auch beim subjektiven Eindruck bei der Nutzung des Smartphones. Alle Apps starten blitzschnell und nirgendwo gibt es Lags oder Ruckler, auch nicht bei anspruchsvollen Spielen wie z.B. Asphalt 8, das wir probeweise auf dem V10 installiert haben.
Auch in der Ausstattung kann das V10 überzeugen: Der interne Speicher liegt bei sehr guten 128 GB und kann zusätzlich per micro-SD Karte erweitert werden. Bei den 128 GB handelt es sich übrigens um schnelle UFS 2.1 Speicherchips, die den Speicherzugriff entsprechend beschleunigen. Wer aufgrund des großen Speichers auf eine zusätzliche micro-SD Karte verzichtet, kann stattdessen zwei nano-SIM Karten einlegen und das V10 so als Dual-SIM Handy betreiben. Besonderheit auch hier: Beide nano-SIMS können mit LTE im Internet surfen.
Der Akku bietet eine Kapazität von 3.750 mAh und ist QuickCharge-fähig. Eigentlich sollte diese bemerkenswerte Kapazität auf Akkulaufzeiten jenseits der 12 Stunden schließen - das V10 kam in unseren Tests aber lediglich auf etwa 700 Minuten. Das ist nun beileibe kein schlechter Wert, aber dennoch etwas überraschend. Induktives Laden wird ebenfalls nicht unterstützt, deshalb bekommt die Akkuleistung insgesamt nur ein "gut" von uns - auch hier also ein kleiner Respektabstand zum großen Bruder Mate 10 Pro.
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Dual-SIM: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
+ WLAN mit ac via 5 GHz: Ja
+ NFC: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ Metallgehäuse Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ LTE: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- FM-Radio: Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Bei den Kameras gibt es ebenfalls einen Unterschied zum Huawei Mate 10 Pro: Dieses Modell trägt ja stolz den Leica-Schriftzug, was beim Honor View 10 nicht der Fall ist. Dennoch handelt es sich auch hier um eine Dual-Kamera mit zwei Sensoren für RGB (16 Megapixel) und Schwarzweiß (20 Megapixel). Die Blende lieht mit F/1.8 ebenfalls etwas niedriger als beim Mate 10 Pro und außerdem fehlt beim View 10 ein optischer Bildstabilisator.
Die Fotos des Honor machen zwar einen guten Eindruck, die Ergebnisse können aber vor allem bei Low-Light nicht ganz mit dem Mate 10 Pro mithalten. Das V10 bearbeitet die Fotos auch stärker nach, was den Ergebnissen teilweise deutlich anzusehen ist.
Das hört sich nun allerdings negativer an, als es in Wahrheit ist. Auch mit dem View 10 gelingen außerordentlich gute Fotos, vor allem natürlich im Portrait- bzw. Bokeh-Modus, den Huawei/Honor mittlerweile wie kaum ein anderer Hersteller beherrscht (siehe Beispielbilder unten).
Auch beim Videodreh weiß das V10 zu überzeugen. Es gibt einen UHD-Modus mit 30 Bildern pro Sekunde und ebenfalls einen Full-HD Modus mit 60 Bildern pro Sekunde. Eine Merkwürdigkeit ist uns allerdings beim Filmen aufgefallen: Das V10 stellt ungern auf dicht vor der Kamera platzierte Motive scharf (siehe Testvideo oben ab Minuten 09:15).
Testbilder Honor View 10
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Das Honor View 10 ist ein richtig gutes Smartphone zu einem sehr fairen Preis. Es kommt zwar an einigen Stellen nicht ganz an das High-End Niveau der wesentlich teureren High-End Geräte heran, gehört aber trotzdem ohne Frage zu den Smartphones der Oberklasse.
Zu Ostern 2018 gibt es bei Honor übrigens eine Rabattaktion, mit dem man nochmals bis zu 100 Euro sparen kann - siehe Link oben.
Technische Daten
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