Motorola Moto G6 im Test
Motorola Moto G6
- 5.7" FHD+ Display im 18:9 Format
- hübsches Glas-Design
- gute Dual- und SelfieCam & Full-HD 60bps
- 2 x nano-SIM und micro-SD
- Fingersensor & Gesichterkennung
- NFC, FM-Radio, QuickCharge-Akku
- kein optischer Bildstabilisator
- langsamer Autofokus
- Rückseite anfällig für Fingerabdrücke
- Wettbewerber
- Honor 9 Lite
- Huawei P smart
Das Moto G6 ist für Motorola aufgrund der Verkaufszahlen der G-Serie eines der wichtigsten neuen Smartphones. Wir haben das Moto G6 ausführlich getestet.
Motorola hat mit dem Moto G6 Play, dem Moto G6 Plus und dem Moto G6 gleich drei neue Mittelklasse-Modelle in der G-Serie vorgestellt.
Schon seit dem ersten Moto G Mitte 2013 sind diese Modelle so etwas wie der Verkaufsschlager für Motorola. Kein Wunder, denn für ein überschaubares Budget bekommt der Nutzer hier jede Menge Smartphone.
Das Moto G6 kostet UVP 249 Euro und erscheint in den nächsten Tagen in den Farben "Deep Indigo", "Black", "Blush" und "Silver" auf dem deutschen Markt.
Unsere Testvariante "Deep Indigo" ist tatsächlich tiefblau und macht mit seinem Glas-Design eine gute Figur. Vorne und hinten wird das Gehäuse mit Corning Gorilla Glas 3 geschützt und von einem lackierten Alurahmen gehalten. Das sieht wirklich schick und wertig aus, ist aber wie üblich leider ziemlich anfällig für Fingerabdrücke.
Zum Lieferumfang des Moto G6 gehören neben dem Smartphone noch ein schnellladefähiger Stromadapter ("TurboPower" nennet sich das bei Motorola) und ein USB-C Kabel. Ein Kopfhörer gehört nicht zum Lieferumfang, dafür packt Lenovo aber eine transparente Handyhülle aus Silikon mit in den grellgrünen Verkaufskarton.
Das ist Klasse, weil diese Handyhülle das Handy nicht nur auf der Rückseite schützt, sondern auch auf der Displayseite, weil die Hülle ein ganz klein wenig über den Displayrand rüberragt. Wenn man das Handy mit der Hülle auf die Displayseite auf den Tisch legt, berührt das Display die Oberfläche also nicht. Außerdem ist das sonst ziemlich rutschige Gehäuse mit der Hülle natürlich überhaupt nicht mehr rutschig.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Die Verarbeitung des Moto G6 ist hochwertig. Das Gehäuse ist zwar nicht IP-zertiziert, aber zumindest gegen Spritzwasser und Regen geschützt. Die Bedienknöpfe für Laufstärke und Power sind sehr und wertig tief in das Gehäuse eingelassen. Der Gehäuserahmen aus Aluminium ist in der Handyfarbe lackiert, was ebenfalls einen schönen Eindruck hinterlässt.
Die Gehäuseränder der Rückseite sind geschwungen, was das Smartphones zumindest rückseitig sehr an das Samsung Galaxy S7 Edge erinnert - durchaus ein Kompliment! Auch das Gewicht von 167 Gramm unterstützt den wertigen Auftritt des Moto G6. Ein klarer Fortschritt gegenüber den Vorgängermodellen, die sich noch mit einem Kunststoffgehäuse begnügen mussten.
Display und Bedienung
Das Display des Moto G6 löst mit 5,7 Zoll auf und hat eine FHD+ Auflösung von 2.160 x 1.080 Pixel. Das ergibt eine gute Pixeldichte von 424ppi. Das IPS-Panel ist Blickwinkelstabil und mit 550 Candela ausreichend hell. Die Displayränder sind zwar deutlich schmaler als noch beim Vorgänger Moto G5s, aber nicht ganz so schmal wie bei anderen Smartphones mit 18:9 Display. Trotzdem: Der Bildschirm des Moto G6 überzeugt und trotz der Diagonale von 5,7 Zoll ist das Gehäuse mit 154 x 72 x 8,3 mm (H/B/T) recht kompakt.
Installiert ist beim Moto G6 Stock-Android in der Version 8.0 Oreo. Bis auf ein paar zusätzliche Moto-Apps kommt man also in den Genuss ein reinen Android ohne Ballast. Die Moto-App ist dabei übrigens überaus hilfreich, weil man mit ihr sogenannten Moto-Actions definieren kann. Dabei handelt es sich um eine Gestensteuerung wie z.B. zweimaliges Wenden des Handys, wodurch die Kamera gestartet wird oder ein Screenshot durch einfaches Auflegen von drei Fingern auf das Display.
Der Fingerabdrucksensor des Moto G6 befindet sich unterhalb des Displays, also auf der Vorderseite. Er ist schnell und zuverlässig, auch wenn uns die Position nicht ganz so gut gefällt wie auf der Rückseite. Alternativ oder zusätzlich kann man das Moto G6 auch durch Gesichtserkennung entsperren lassen. Das funktioniert zwar blitzschnell, klappt aber nicht immer. Trotzdem ein tolles Zusatzfeature, dass es bislang nur bei teureren Smartphones gab.
Außerdem an Bord ist der Google-Newsfeed, der Google Assistant und natürlich das altbekannte und sehr praktische Moto-Widget, welches 4 Funktionen erfüllt: Uhrzeit/Wecker, Wetter, Kalender und Anzeige des Akkuladezustands. Insgesamt hat uns die Bedienung des Moto G6 vor keine Probleme gestellt.
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Leistung und Ausstattung
Die Leistung des Moto G6 ist solide, ohne besondere Glanzpunkte zu setzen. Das liegt natürlich an der Einsteiger Octacore-CPU Snapdragon 450, die mit 1,8 MHz getaktet wird und von 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Im Antutu-Benchmark erreicht das Moto G6 etwa 70.000 Punkte. Ein okayer Wert, aber eben auch nichts Besonderes in dieser Preisklasse.
Auch die technische Ausstattung des Moto G6 ist zwar okay, setzt aber auch hierbei keine neuen Maßstäbe. Es fehlt ein echter Wasser-/Staubschutz, ein optischer Bildstabilisator sowie das induktive Laden des Akkus. Dafür bekommt man aber einen Fingerabdrucksensor sowie die Gesichtserkennung und außerdem einen SIM-Schacht mit gleich drei Fächern für zwei nano-SIMs und eine micro-SD Karte. Das ist dann tatsächlich mal ein Feature, was das Moto G6 von anderen Smartphones abhebt.
Der Akku hat eine Kapazität von 3.000 mAh und hält etwa 550 Minuten im Dauereinsatz. Er ist schnellladbar und dank des 15 Watt Stromadapters bereits in weniger als einer Stunde komplett geladen - Klasse! Der interne Lautsprecher des G6 sitzt nicht wie üblich im unteren Gehäuserand, sondern in der Hörmuschel. Er klingt okay und ausreichend laut, auf Stereosound muss man allerdings verzichten.
LTE Cat. 4 ist ebenso an Bord wie ein NFC-Chip und ein FM-Radio. Insgesamt kann man also in Sachen Ausstattung nicht meckern. Hier die Übersicht der vorhandenen und fehlenden Ausstattungsmerkmale:
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Gesichtserkennung: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ NFC: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Gehäuse im Glas-Design Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ LTE: Ja
+ FM-Radio: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
- WLAN mit ac via 5 GHz: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Die Dual-Hauptkamera des Moto G6 hat uns positiv überrascht! Mit ihr gelingen messerscharfe Fotos sowohl bei guten wie auch bei nicht so guten Lichtverhältnissen. Die Blende liegt bei f/1.8 und dank der beiden Objektive gibt es auch einen Portraitmodus, mit dem man nachträglich den Schärfepunkt sowie den Tiefenschärfebereich festlegen bzw. ändern kann.
Eine Besonderheit findet sich in der Foto- und Videoapp des Moto G6: Die Objektverkennung. Diese unterteilt sich in eine Wahrzeichenerkennung sowie in einer Produkterkennung. Die Wahrzeichenerkennung hat in unseren Test z.B. beim Eiffelturm in Paris auf Anhieb funktioniert. Die Software erkennt das Objekt und ruft dann automatisch Informationen hierzu auf - und zwar in Windeseile. Zwar muss man hierzu zunächst eine "Wahrzeichen-Datenbank" herunterladen, aber auch das haben wir schmerzfrei über die Bühne bekommen.
Die Produkterkennung hat indes nicht so gut funktioniert: Den Verkaufskarton des Moto G6 hat die Software der XBox von Microsoft zugeordnet. Es kann aber gut sein, dass Motorola diese Funktion noch nachbessert, es handelt sich ja schließlich um eine Softwarelösung.
Auch die Selfiecam des Moto G6 löst mit 8 MP gut auf (Hauptkamera: 12 + 5 MP) und wird ebenfalls von einem Fotolicht unterstützt. Es gibt zudem einen normalen und einen Weitwinkelmodus für Groufies. Sowohl Haupt- als auch Selfiekamera konnten im Test mit tollen Farben und guter Belichtung überzeugen.
Testbilder & Testvideo Moto G6
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Klasse, was Motorola bzw. Lenovo mit dem Moto G6 für 250 Euro auf die Beine stellt. Das G6 überzeugt mit einem hellen 5,7" Display im 18:9 Format, einer tollen Kamera und einem QuickCharge-Akku nebst Gesichtserkennung und Fingerabdrucksensor. Ebenfalls positiv: Es können zwei nano-SIMs und eine micro-SD Karte gleichzeitig eingesetzt werden.
Insgesamt ein schönes Handy mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis von knapp 72 Prozent - und das schon zum Marktstart mit einer UVP von 249 Euro. Im Laufe der Zeit wird sich das Moto G6 wohl so um die 200 Euro herum einpendeln. Das ist auch der aktuelle Preis des schon länger erhältlichen Huawei P smart, sicherlich einer der wichtigsten Wettbewerber des Moto G6.
Technische Daten
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