Sony Xperia XZ2 im Test
Sony Xperia XZ2
- edles Gehäuse-Design & Wasser/Staubschutz
- tolle Kamera mit Super-Slow-Motion & 4K HDR
- tolles 5,7" FHD+ HDR-Display im 18:9 Format
- guter Akku mit QuickCharge und induktiven Laden
- sehr gute Performance dank Snapdragon 845
- tolle Stereo-Speaker und InEar-Kopfhörer
- LTE Cat.18, USB 3.1, BT 5, aptX HD, LDAC, NFC
- guter EIS, aber kein OIS
- schwer & dick
- Fingerabdrucksensor sitzt zu tief
Das neue Sony Flaggschiff Xperia XZ2 überzeugt mit High-End Ausstattung, tollem Design und einer überzeugenden Kamera mit einigen Spezial-Funktionen wie 4K HDR und Super-Slow-Motion. Wir haben den 799 Euro Boliden durch unseren Testparcours geschickt.
Beim Xperia XZ2 setzt Sony auf eine neue Designsprache. Anders als die bisherigen XZ-Modelle kommt das XZ2 deutlich rundlicher daher. Vor allem die Rückseite fällt mit einem kleinen Buckel auf, dadurch ist das Smartphone zwar mit 11,1 mm relativ dick, liegt aber auch sehr gut in der Hand.
Im Lieferumfang des Sony Xperia XZ2 finden wir neben Kurzanleitung, Garantiehinweisen und USB-Kabel auch einen Kopfhörer (InEar) sowie einen quickcharge-fähigen Stromadapter. Da das XZ2 QuickCharge (Schnellladen des Akkus) unterstützt, scheint dies selbstverständlich - ist es bei Sony aber nicht unbedingt.
Die Mittelklasse-Geräte der XA2-Serie bieten zwar auch einen QuickCharge-Akku, der mitgelieferte Stromadapter unterstützt diese Funktion aber nicht. Zum Glück ist dies beim XZ2 anders.
Das Xperia XZ2 kostet zum Marktstart 799 Euro und ist in den Farben Schwarz, Pink, Grün und Silber erhältlich. 799 Euro scheint im ersten Moment ein hoher zu sein, schielt man aber auf die Flaggschiffe der Wettbewerber, so relativiert sich dies.
Das P20 Pro von Huawei kostet laut UVP satte 100 Euro mehr, das Samsung Galaxy S9 mit 849 Euro immerhin noch 50 Euro mehr. Mittlerweile bekommt man das XZ2 online übrigens für etwa 650 Euro.
Trotzdem ist das Sony Xperia XZ2 natürlich kein Schnäppchen. Dafür bekommt aber ein sehr gut ausgestattes High-End Handy mit einer starken Leistung. Das XZ2 schafft es so auf einen sehr guten 4. Platz in unserer Bestenliste.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Trotz der neuen Designsprache erkennt man das XZ2 als typisches Sony-Smartphone. Es ist zwar runder geworden, hat aber immer noch ein wenig den Barren-Touch des Vorgängers - was aber nicht kritisch gemeint ist, ganz im Gegenteil. Uns gefällt das Gehäuse des XZ2 richtig gut und es liegt außerdem trotz oder vielleicht auch wegen des hohen Gewichts von 198 Gramm angenehm in der Hand.
Das XZ2 hat auf der Vorder- und Rückseite Corning Gorilla Glas 5 und ist somit kratz- und stoßfest. Das Gehäuse ist nach IP68 wasser- und staubgeschützt, die Rückseite ist allerdings etwas anfällig für Fingerabdrücke. Die Verarbeitung ist hochwertig, die Bedienelemente haben angenehme Druckpunkte und so ist der Gesamteindruck des XZ2 insgesamt hervorragend.
Display und Bedienung
Das Display des XZ2 hat eine Bildschirmdiagonale von 5,7 Zoll und löst mit 2.160 x 1.080 Pixel auf. Das entspricht FHD+ und ergibt rechnerisch eine Pixeldichte von 424 ppi. Trotz des 18:9 Formats des IPS-Panels hat das XZ2 noch deutlich sichtbare Displayränder, vor allem ober- und unterhalb der Bildschirmfläche. In Zeiten von FullVision/Infinity/MaxVision u.ä. Displays wirkt das nicht ganz so modern, aber immerhin gibt es keine Notch. Die maximale Bildschirmhelligkeit ist mit 650 cd/m2 schön hell. 
Die Bedienung des Xperia XZ2 geht dank Android 8 und der Sony UI einfach von der Hand. Es gibt viele sinnvolle Hilfetexte und zudem eine Sony-App für Sony Anfänger, die mit Tipps zur Nutzung des XZ2 aufwartet. Google Newsfeed und Google Assistant sind vorinstalliert und die Sony-UI macht nach wie vor einen sehr ausgereiften und souveränen Eindruck. Man findet das, was man gerade sucht, immer sehr schnell und in der Bedienung hat uns das XZ2 sehr an das Google Pixel 2 XL erinnert. Ein größeres Kompliment kann man einem Smartphone in Sachen Bedienung eigentlich nicht geben.
Nicht ganz so gut hat uns der Fingerabdrucksensor gefallen. Er funktioniert zwar schnell und zuverlässig und ist auch an unserer Lieblingsposition - unterhalb der Kamera auf der Rückseite - angebracht, aber leider ein bisschen so tief. Anfangs haben wir deshalb häufig auf die Kamera gefasst statt auf den Sensor. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber daran.
Alternativ kann man zur Entsperrung übrigens auch eine Gesichtserkennung nutzen. Diese versteckt sich in den Einstellungen ein wenig, man findet sie unter "Smart Lock". Es handelt sich um einen 2D-Scan, der schnell eingerichtet ist und sehr zuverlässig funktioniert.
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Leistung und Ausstattung
Das Sony Xperia XZ2 hat den Snapdragon 845 Prozessor verbaut, also die derzeit schnellste CPU von Qualcomm. Dementsprechend fix ist das Smartphone. Apps starten in Windeseile und Ruckeln oder lagging sind Fremdwörter für das XZ2. Der Arbeitsspeicher liegt bei 4 GB RAM und im Antutu-Benchmark kommt das XZ2 auf knapp 240.000 Punkte - dieses Handy ist eine echte Rakete!
Auch der Akku machte im Test eine gute Figur. Er hat eine Kapazität von 3.180 mAh und kommt auf eine gute Laufzeit von über 10 Stunden. Sehr gut: Der Akku ist schnellladefähig und lässt sich induktiv, also kabellosladen. Dafür benötigt man allerdings eine separat erhältliche Ladeschalte, die es ab ca. 15 Euro gibt. Die originale Ladeschale von Sony ist mit 50 Euro allerdings deutlich teurer, dafür aber auch ziemlich schick.
Auch die sonstige Ausstattung des XZ2 ist standesgemäß: LTE funkt mit Cat.18 (max. 1200 MBit/s im Download!), WLAN mit ac, Bluetooth in der Version 5 und ein NFC-Chip ist auch vorhanden. Lediglich ein FM-Radio fehlt in der langen Ausstattungsliste dieses Oberklassen-Handys:
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Gesichtserkennung: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ Dual-Cam: Ja
+ Metallgehäuse: Ja
+ Display im 18:9 Format: Ja
+ Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ WLAN mit ac via 5 GHz: Ja
+ NFC: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Akku induktiv ladbar (kabellos): Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- optischer Bildstabilisator: Nein
- FM-Radio: Nein
- Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Bei der Kamera des Sony Xperia XZ2 handelt es sich um eine 19 Megapixel Knipse mit einem Objektiv. In Zeiten von Dual-Kameras ist dies schon eine Überraschung, obwohl die Anzahl der Objektive nichts über die Qualität der Kamera aussagt. Bestes Beispiel: Das Pixel 2 von Google, welches mit seiner Single-Kamera nach wie vor zu den besten Smartphone-Kameras auf dem Markt zählt.
Obwohl das XZ2 also mit nur einem Objektiv daherkommt, kann es wunderschöne Portraitaufnahmen im Bokehmodus machen. Dafür gibt es einen Extra-Modus, bei dem auch der Grad der Unschärfe des Hintergrund eingestellt werden kann (siehe Beispielfotos unten).
Bemerkenswert fanden wir beim Test auch die Tatsache, das die Standardeinstellung für Fotos das 16:9 Format mit 17 Megapixeln ist. Wer die volle Auflösung von 19 MP nutzen möchte, der kann auf das 4:3 Format umschalten, muss dann bei "normalen" Displays aber mit den üblichen schwarzen Rändern links und rechts leben. Wir fotografieren fast ausschließlich im 16:9 Format, insofern finden wir es gut, dass Sony sich traut, diesen Modus voreinzustellen, obwohl hiermit ja nicht die maximale Auflösung erreicht wird. 
Die Fotos mit 17 MP sind aber von der Auflösung her trotzdem mehr als ausreichend und sowohl von der Schärfe als auch bei der Belichtung und der Farbwiedergabe hervorragend. Sony ist bei den Farben im Vergleich zu den Wettbewerbern eher zurückhaltend, was den Fotos guttut: Grün ist tatsächlich grün und nicht grellgrün und insgesamt sind die Ergebnisse sehr natürlich.
Die Blende ist mit f/2.0 zwar auf dem Papier nicht besonders lichtstark aber dennoch gelingen auch bei wenig Licht sehr gute Fotos. Das liegt auch am hervorragend funktionierenden elektronischen Bildstabilisator (EIS), der sich bei Sony "SteadyShot" nennt. Obwohl das XZ2 keinen optischen Bildstabilisator (OIS) hat sind Videoaufnahmen durch den EIS schön ruhig.
Eine weitere positive Überraschung gab es beim Test der Selfiekamera. Unsere Erwartungen waren diesbezüglich eher gering, weil die Auflösung von nur 5 MP nichts Tolles vermuten ließ. Doch auch hier zeigte sich wieder einmal: Auf die Auflösung kommt es nicht an. Die Selfies sind schön scharf und bieten ebenso wie die Hauptkamera natürliche Farben und eine ausgewogene Belichtung.
In Sachen Video ist vor allem der 4K HDR Modus erwähnenswert. Die HDR-Funktion sorgt für tolle Kontraste und Dynamik und sehen auf dem HDR-Display des XZ2 richtig gut aus. In 4K sind 30 Bilder pro Sekunde drin, wer lieber mit 60 BPS drehen möchte, der kann auf Full-HD umschalten.
Testbilder & Testvideo Sony Xperia XZ2
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Das Sony Xperia XZ2 ist ein High-End Smartphone der Extraklasse. Es hat ein schönes Gehäuse mit Wasser/Staubschutz, eine tolle Kamera, bietet eine gute Akku- und Audioleistung (Stereo-Speaker!) und ist insgesamt richtig gut ausgestattet. Bei der Kamera fehlt zwar ein optischer Bildstabilisator, der EIS macht seine Sache aber derartig gut, dass wir den OIS eigentlich nicht vermisst haben.
Das Sony Xperia XZ2 gehört zu der Sorte Smartphones, die einem das gute Gefühl geben, ein souverän-überlegenes zu besitzen - also ähnlich wie beim Google Pixel 2 XL. Wir die Hersteller das hinkriegen, können wir nicht erklären, dafür muss man das Handy in den Händen gehalten und genutzt haben.
Technische Daten
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