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Zweite Chance für Iridium


 Zweite Chance für Iridium
18. März 2000:
Die Iridium LLC, Betriebsgesellschaft des Satellitentelefonnetzes Iridium, stellt offiziell ihre Geschäftstätigkeit ein. Alle Versuche, das bankrotte Unternehmen in letzter Minute zu retten, scheitern.

Damit stand das erste weltweite Handynetz vor dem Aus. Begeisterte Fans riefen die Initiative "Save Iridium" ins Leben und setzten sich mit Pressearbeit und Informationskampagnen für einen Fortbestand des einzigartigen Telefonsystems ein. Eine Polarexpedition drohte an der Abschaltung von Iridium zu scheitern, da kein Kontakt zur Außenwelt mehr gewährleistet gewesen wäre, und auch ein französischer Südsee-Forscher intervenierte gegen die Kappung seines Drahtes zur Zivilisation.

Trotz der offiziellen Einstellung des ersten weltweit flächendeckenden Telefonnetzes änderte sich für die knapp 60.000 Nutzer zunächst nichts. Die 66 Satelliten und ihre Bodenstationen blieben auf Sendung, man konnte weiter wie gewohnt von jedem beliebigen Punkt der Erde aus telefonieren.

Erst im Frühjahr wurden erste SIM-Karten abgeschaltet, Roamingverträge gekündigt und die Leitungen zu anderen Telefonnetzen gekappt. Im Laufe des Sommers wurden die letzten Karten abgeschaltet und eigentlich war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Motorola mit der geplanten Zerstörung der Satelliten beginnt.