Die Schufa, das unbekannte Wesen
Wer kennt das nicht: Will man eine neue Wohnung mieten, wollen die Vermieter eine Schufa-Auskunft und wenn man einem neuen Handyertrag abschließen möchte, muss man sich dazu bereit erklären, dass die mit dem Vertrag in Verbindung stehenden Daten an die Schufa weitergeleitet werden dürfen. Aber auch wenn wir des Öfteren im Alltag mit der Schufa aufeinandertreffen, wissen nur die wenigsten, was die Schufa ist und wie sie sich auf unseren Alltag auswirkt. Tariftipp.de schafft Abhilfe.
Die Schufa, Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Kreditbüro, das von der kreditgebenden Wirtschaft getragen wird und seine Vertragspartner vor Kreditausfällen schützen will. Dazu ist Schufa ist im Besitz von 440 Millionen Einzeldaten von 65 Millionen Personen. Sie erfasst damit rund drei Viertel der deutschen Bevölkerung. Die Schufa bearbeitet jährlich mehr als 91,5 Millionen Anfragen zur Kreditwürdigkeit, von denen 1,3 Millionen sogenannte Selbstauskünfte sind, bei denen Bürger ihre Daten einsehen wollen.
Das Scoring
Im Zentrum der Auskünfte, in denen die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Personen beurteilt wird, steht das sogenannte Scoring. Der Score-Wert einer Person, eine Zahl zwischen eins und 1.000, wird aus den erfassten Einzeldaten errechnet. Dieser Wert gibt die statistische Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalles an. Je niedriger der Wert, desto größer die Ausfallwahrscheinlichkeit.
In die Score-Werte gehen Daten über Bankkonten, Mobilfunkkonten, Kreditkarten, Leasingverträge, Ratenzahlungsgeschäfte, Kredite und Bürgschaften ein. Gespeichert werden bei der Schufa außerdem Angaben zur Person wie Name, Vorname, Geburtsdatum, Anschrift und Voranschrift.
Werden die Daten jemals gelöscht?
Schufa-Einträge müssen nach einer bestimmten Zeit gelöscht werden. Kredite bleiben bis zum Ende des dritten Kalenderjahres nach dem Jahr der vollständigen Rückzahlung gespeichert. Bürgschaften müssen hingegen sofort gelöscht werden, wenn die Hauptschuld beglichen ist. Andere Daten über nicht vertragsgemäße Abwicklungen von Geschäften werden, wenn die Forderungen beglichen worden sind, nach drei Jahren gelöscht. Giro- und Kreditkartenkonten werden sofort gelöscht, wenn das Konto vom Kunden aufgelöst wird. Kundenkonten des Handels werden ebenfalls nach drei Jahren gelöscht.
Auch wenn die Schufa die Daten nach Ablauf der Fristen löschen muss, sollten Verbraucher auf Nummer Sicher gehen und die Löschung der Daten über eine Selbstauskunft kontrollieren. Oftmals bleiben nämlich veraltete Daten unrechtmäßiger Weise im Bestand des Kreditbüros.